Die Holzspielzeugmacher- und Drechslerschule Seiffen sowie Christins Ausbildungsbetrieb waren jedoch rund 50 Kilometer von ihrem Heimatort entfernt und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schlecht zu erreichen. Deshalb war der 16-Jährigen schnell klar, dass sie dorthin ziehen muss. Die Entscheidung fiel ihr nicht leicht, doch für ihren Wunschberuf nahm sie den Umzug in Kauf. Um sich eine eigene Wohnung leisten zu können, beantragte sie die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) der Bundesagentur für Arbeit. Dann konnte es losgehen.
Auf sich gestellt
„Am Anfang war es in der eigenen Wohnung ungewohnt und eine große Umstellung. Man denkt, jetzt ist man ganz alleine. Das war ein bisschen komisch.“ Trotzdem hat sich Christin schnell in ihrer Wohnung eingelebt. Auch in der kleinen Gemeinde Seiffen fühlte sie sich bald wohl. Die meisten ihrer Mitschülerinnen und Mitschüler wohnten ebenfalls in dem Ort, weshalb sie zusammen viel unternehmen konnten.
Mit der Zeit erkannte Christin auch, welche Vorteile eine eigene Wohnung mit sich bringt: „Man hat seine Freiheiten und kann machen, was man will. Das Beste ist, dass man putzen kann, wann man möchte und sich beim Fernsehen nach niemandem richten muss“, erzählt sie lachend. Durch den Umzug hat sich Christin außerdem auch persönlich weiterentwickelt: „Man wird selbstständiger, weil man seinen Alltag allein regelt.“
Unterstützung tut gut
Der Start in das neue Leben wäre am Ende jedoch schwierig gewesen, hätten Christins Eltern sie nicht von Anfang an unterstützt. „Ohne meine Eltern hätte ich den Umzug und das alles nicht geschafft“, betont sie. Dann rät Christin: „Wenn man für die Ausbildung umzieht, sollte man nicht zu viel Heimweh haben. Sonst ist es vielleicht doch nicht das Richtige.“
Nach ihrer Ausbildung hat Christin noch ein zweites Mal den Wohnort gewechselt und lebt heute ganz in der Nähe ihres Arbeitgebers in Grünhainichen. Dort bemalt sie zurzeit kleine Engel, was ihr sehr viel Spaß macht. Irgendwann möchte sie vielleicht wieder in die Heimat zurückgehen, doch vorerst bleibt Christin in Grünhainichen. Denn dort ist sie jetzt endlich angekommen.