Mit VerA erfolgreich durch die Ausbildung

Mathe war für Sabrina immer ein Rätsel. Im zweiten Jahr ihrer Ausbildung zur Tischlerin war sie so frustriert, dass sie abbrechen wollte. Mit einem persönlichen Ausbildungsbegleiter hat sie es dann aber doch geschafft. Jetzt arbeitet sie in ihrem Wunschberuf als Tischlerin.

Sabrina arbeitet dank des Programms Programm VerA erfolgreich in ihrem Wunschberuf Tischlerin

Wenn Sabrina von ihrer Arbeit erzählt, fangen ihre Augen an zu leuchten: „Es gibt so viele Möglichkeiten, was man herstellen kann“, schwärmt sie. In der Werkstatt riecht es nach Holz, Maschinenöl und Sägespänen. Hier fühlt sich Sabrina zu Hause. Routiniert stellt sie sich an die Sägemaschine und stellt den gewünschten Schneideabstand ein. Ob Holz, Spanplatten oder ein anderer Werkstoff – sie kennt die Beschaffenheit des Materials und weiß, worauf sie achten muss.

Mit den Händen arbeiten

Da ist es schwer vorstellbar, dass Sabrina ihre Ausbildung einmal abbrechen wollte. Sie wusste schon früh, dass sie mit ihren Händen arbeiten möchte. Im Werkunterricht war sie gut und es machte ihr Spaß. Auch in der Berufsberatung wurde ihr ein Handwerksberuf empfohlen. Auf der Website der Bundesagentur für Arbeit suchte sie nach passenden Ausbildungsberufen und -betrieben. Nachdem sie ein Praktikum in der Kfz-Branche gemacht hatte, entschied sie sich, noch in eine Tischlerei hineinzuschnuppern. „Das hat von Anfang an gepasst“, stellt sie fest.

Ein persönlicher Wegbegleiter

Nur mit der Berufsschule hatte Sabrina zunehmend Probleme. Besonders in Mathe. „Egal, wie sehr ich mich angestrengt habe, ich kam nicht weiter. Da habe ich irgendwann gedacht, dass ich keine Tischlerin werden kann.“ Als sie abbrechen möchte, schlägt ihre Chefin das Programm VerA vor, das von der ehrenamtlichen Organisation „Senior Experten Service“ (SES) angeboten wird. Der Name VerA bedeutet „Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen“. Die Initiative vermittelt Fach- und Führungskräfte im Ruhestand, die die Auszubildenden während ihrer Ausbildung kostenlos begleiten.

So wie bei Sabrina: „Wir haben uns zweimal in der Woche getroffen. Ich konnte meinen Ausbildungsbegleiter außerdem immer anrufen, wenn ich eine Frage hatte.“ In den Treffen setzten sie sich Ziele und besprachen, was gerade anstand. Sabrinas Ausbildungsbegleiter fiel schnell auf, dass es bei ihren Problemen um mehr ging als um mangelnde Lust am Lernen. Es stellte sich heraus, dass Sabrina eine Rechenschwäche (Dyskalkulie) hatte. Daraufhin beantragte der Ausbildungsbegleiter eine Lerntherapie für sie und half ihr bei den dafür nötigen Formalitäten.

Mit vollem Einsatz zum Erfolg

Neben ihrer Ausbildung arbeitete Sabrina nun einmal pro Woche an ihrer Rechenschwäche. Außerdem bekam sie Nachhilfe und traf sich weiterhin mit ihrem Ausbildungsbegleiter. „Das war manchmal schon sehr anstrengend. Aber mein Ausbildungsbegleiter meinte, wir beißen jetzt die Zähne zusammen und dann schaffen wir das auch!“ Und so war es: Sabrina bekam ihre Rechenschwäche in den Griff und konnte ihre Ausbildung abschließen. Seitdem arbeitet sie als Tischlerin. Mit ihrem Ausbildungsbegleiter hat sie heute noch Kontakt. „Da hat sich mittlerweile eine Art Freundschaft entwickelt. Ich kann VerA allen, die Schwierigkeiten mit ihrer Ausbildung haben, nur ans Herz legen.“

Das hat Sabrina weitergebracht: