Bundesfreiwilligendienst: Zwischenstation zum Beruf

Carlotta engagiert sich für andere Menschen: Sie hat sich für den Bundesfreiwilligendienst in einer Kindertagesstätte entschieden und versorgt dort die Kinder mit Essen. Das macht Spaß und gibt ihr Zeit, sich beruflich zu orientieren.

Carlotta macht ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) in einer Kindertagesstätte
Carlotta macht es viel Spaß, in der Kindertagesstätte zu arbeiten.

Jeden Morgen holt Carlotta frisches Brot und freut sich dabei schon, gemeinsam mit den Kindern zu frühstücken. „Ich genieße die familiäre Atmosphäre“, erzählt sie. Seit einigen Monaten arbeitet Carlotta im Kinderladen Prinz-Güntzel e.V. in Berlin. Sie macht dort ihren Bundesfreiwilligendienst (BFD) und übernimmt hauswirtschaftliche Arbeiten.

Kochen und Kinder betreuen

Carlotta kümmert sich um die Mahlzeiten im Kinderladen
Carlotta kümmert sich um die Mahlzeiten im Kinderladen.

Täglich kümmert sich Carlotta um Frühstück und Mittagessen für 25 Kinder und deren Erzieherinnen und Erzieher. Zweimal in der Woche kocht sie selbst, an den anderen Tagen wärmt sie Speisen auf, die von Eltern vorbereitet wurden. Am besten gefällt es ihr aber, wenn sie selbst das Essen zubereitet. „Zwar muss ich mich an einen Essensplan halten, der festlegt, wann Fisch, Fleisch oder Nudeln dran sind. Aber ich kann mir selbst überlegen, was genau es gibt“, sagt sie. Zwischendurch unterstützt sie die Erzieherinnen und Erzieher bei ihren Aufgaben. Zum Beispiel hilft sie den Kindern beim Zähneputzen oder zieht ihnen Schlafsachen an, bevor sie sich zur Mittagsruhe hinlegen.

Die passende Einsatzstelle für Carlotta

Carlotta spielt mit Kindern.
Carlotta engagiert sich in ihrem Bundesfreiwilligendienst für Kinder. Daneben nutzt sie diese Zeit, um sich beruflich zu orientieren.

Schon in ihrer Schulzeit wurde Carlotta klar, dass sie einen Bundesfreiwilligendienst leisten möchte. Zum einen wollte sie sich sozial engagieren, zum anderen wollte sie sich in dem Jahr überlegen, was sie beruflich machen möchte. Einsatzmöglichkeiten gibt es im Bundesfreiwilligendienst viele. Das können beispielsweise Krankenhäuser, Umweltverbände, Vereine oder Theater sein. Carlotta wollte gerne mit Kindern zu tun haben. „Mein großer Bruder war ebenfalls im Kinderladen Prinz-Güntzel. Ihm hat es dort gut gefallen, und er hat mir von seinen Aufgaben erzählt. Da ich mich für den sozialen Bereich interessiere und gerne koche, wollte ich das auch machen“, erklärt Carlotta.

Nach ihrem Abitur stellte sich die 18-Jährige persönlich im Kinderladen vor. Ihre Bewerbung war erfolgreich und schnell erhielt sie den Vertrag für ihren BFD. Ihr Freiwilligendienst dauert ein Jahr, sie arbeitet täglich von halb 9 bis halb 5. Dafür bekommt sie ein Taschengeld, außerdem kann sie im Kinderladen kostenlos mitessen.

Gutes tun und sich beruflich orientieren

Anderen Jugendlichen rät Carlotta, sich nach der Schule ebenfalls freiwillig zu engagieren: „Es ist ein gutes Gefühl, etwas für andere Menschen zu tun“, sagt sie. Außerdem ist Carlotta durch die Arbeit im Kinderladen selbstständiger geworden und ist sich nun sicher, dass sie einen sozialen Beruf ergreifen möchte. „Man sollte sich Zeit nehmen, Dinge auszuprobieren“, stellt sie fest. „Ich habe dadurch gemerkt, dass ich später gerne mit Kindern arbeiten möchte.“

Das hat Carlotta weitergebracht