Vor Studienbeginn nahm sie direkt Kontakt zu den Lehrenden und Fachverantwortlichen auf. Gemeinsam besprachen sie, wie sich der Unterricht am besten organisieren lässt.
Daniela Preiß kann beispielsweise keine PowerPoint-Präsentation lesen und keine handschriftlichen Klausuren schreiben. Sie benötigt dazu also technische Hilfsmittel.
Auf ihrem Computer ist etwa ein sogenannter Screenreader installiert. Eine Computerstimme liest ihr Texte vor. Außerdem kann sie damit auch eine Braillezeile an den Rechner anschließen. Dieses Gerät überträgt Texte in die Blindenschrift Braille. So kann sie auch „mit ihren Fingern lesen“.
Unterstützung vom Behindertenbeauftragten
Einen Teil der Hilfsmittel, wie die Braillezeile, bezahlte ihre Krankenkasse. Um den Rest kümmerte sich Daniela Preiß selbst. Sie organisierte sich etwa einen Mobilitätstrainer. Der half ihr, sich in der Stadt und an der Uni zurechtzufinden.
Unterstützung gab es auch beim Behindertenbeauftragten der Hochschule. Daniela Preiß hatte überdies einen besonderen Ansprechpartner. „Dr. Wolfgang Krebs ist Dozent in Erlangen und selbst stark sehbehindert. Er hat mir vieles beigebracht.“
„Ich bin froh, dass ich mich entschieden habe, in die Welt hinauszutreten. Ich wollte nicht in Watte gepackt sein“, fasst Daniela Preiß zusammen. Ihr Erfolg gibt ihr Recht. 2011 hat die blinde Frau ihr Magister-Studium erfolgreich abgeschlossen.
Nächster Karriereschritt: Promotion
Damit nicht genug. Sie konnte sich nun vorstellen, als Dozentin an der Uni zu arbeiten. Deswegen entschied sie sich zu promovieren. Das Thema ihrer Doktorarbeit: Lesemotivation und Buchnutzung blinder Menschen.
Bald will Daniela Preiß auch ihr Promotions-Studium abschließen. Danach plant sie, ihrem ursprünglichen Berufswunsch nachzugehen. Eine Stelle in einem Verlag hat sie bereits in Aussicht.