Arbeitslosenzahlen im Januar leicht über die 10.000er-Marke gestiegen

Der Ostwürttemberger Arbeitsmarkt im Januar 2024

- 10.039 Arbeitslose im Januar

- Quote steigt auf 3,9 Prozent

- Jugendarbeitslosigkeit steigt auf 2,6 Prozent

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 4

Arbeitslosigkeit

Das Jahr 2024 startete mit einem leichten Dämpfer auf dem Arbeitsmarkt. Die Zahl der Arbeitslosen nahm gegenüber Dezember um 673 auf 10.039 Personen zu. Die 10.000er-Marke wurde zuletzt im August 2023 überschritten. Die Arbeitslosenquote lag mit aktuell 3,9 Prozent über dem Niveau des Vormonats (3,7 Prozent). „Beim Jahreswechsel 2022 auf 2023 hatten wir mit 675 Personen einen nahezu identischen Zuwachs an Arbeitslosen – allerdings hatten wir im Vorjahresvergleich eine geringere Zahl an Arbeitslosen als Ausgangssituation und blieben daher unter der 10.000er-Marke. Das ist uns beim Start in 2024 nicht gelungen“, so Claudia Prusik, Vorsitzende der Geschäftsführung der Aalener Arbeitsagentur. Verglichen mit der Entwicklung in Baden-Württemberg stehen wir mit einer Arbeitslosenquote von 3,9 Prozent verhältnismäßig robust da (BW: 4,2 Prozent). Dennoch liegt unsere Steigerung bei den Arbeitslosen von 11,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr höher als in Baden-Württemberg mit 10,2 Prozent Steigerung. Mit Blick auf die Jugendarbeitslosigkeit steigt die Quote um 0,4 auf aktuell 3,1 Prozent in Baden-Württemberg, während wir in Ostwürttemberg nur einen Zuwachs von 0,2 auf 2,6 Prozent verzeichneten. „Klar ist, dass zum Jahresende auch immer befristete Arbeitsverträge auslaufen, dass nicht immer direkt ein Anschlussarbeitsplatz gefunden wird und sich das eben auch in den Zahlen widerspiegelt.  Zumindest ist erfreulich, dass der Arbeitsmarkt im Vergleich zum Vorjahr nicht an Dynamik verloren hat. Im Januar haben sich 1.250 Personen aus Erwerbstätigkeit arbeitslos gemeldet und 595 Personen haben eine neue Erwerbstätigkeit aufgenommen. Damit haben fast 20 Prozent mehr Menschen eine Erwerbstätigkeit aufgenommen, als das noch im letzten Januar der Fall war. Insgesamt müssen wir aber– wie auch schon im Vormonat – konstatieren, dass sich die Eintrübung der Arbeitsmarktlage durch die zahlreichen Herausforderungen fortsetzt“, so Prusik. 

„In diesem Monat ist es mir noch ein besonderes Anliegen, auf die Aktionstage im Rahmen des sogenannten Job-Turbo hinzuweisen. Gemeinsam mit den regionalen Jobcentern und unseren Netzwerkpartnern sind wir sehr aktiv dabei, arbeitsuchende Geflüchtete und regional, wie auch bundesweit rekrutierende Unternehmen zusammenzubringen. So beteiligen wir uns diese Woche auch an den digitalen Aktionstagen im Rahmen des Job-Turbos. Geflüchtete, die den Integrationskurs abgeschlossen haben und Unternehmen haben die Möglichkeit, verschiedene Einstiegs-, Praktikums- und Qualifizierungsmöglichkeiten hautnah kennenzulernen. Ziel ist, Geflüchtete noch schneller in Arbeit zu bringen. Wer einen Integrationskurs absolviert hat, soll so schnell wie möglich Arbeitserfahrung sammeln und mit dem Ziel der nachhaltigen Integration parallel weiter qualifiziert werden. Gegebenenfalls werden berufsbegleitende (Sprach-) Fördermöglichkeiten genutzt. Mit Blick auf die demografische Entwicklung sind alle Potenziale zu nutzen. Daher ist dies ein wichtiger Beitrag für den Arbeits- und Fachkräftebedarf in Ostwürttemberg“, so Prusik. "Interessierte können sich auf unserer Website mit weiteren Informationen zu den Aktionstagen versorgen. Bei Fragen darf man sich gerne auch an unseren Arbeitgeber-Service wenden“, erklärt Prusik.


Arbeitsagentur und Jobcenter

In der Agentur für Arbeit Aalen, mit den Geschäftsstellen Bopfingen, Ellwangen, Schwäbisch Gmünd und Heidenheim, werden 4.897 Personen betreut. 5.142 Personen werden derzeit vom Jobcenter Heidenheim und dem Jobcenter im Ostalbkreis betreut, was einen Anteil von 51,2 Prozent an allen Arbeitslosen ausmacht.


Landkreise

Heidenheim

  • 3.631 Arbeitslose (1.705 Frauen, 1.926 Männer), 297 Personen oder 8,9 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Januar: 4,8 Prozent (+0,4 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 1.922 Personen, 142 Personen oder 8,0 Prozent mehr zum Vormonat

Ostalbkreis

  • 6.408 Arbeitslose (2.943 Frauen, 3.465 Männer), 376 Personen oder 6,2 Prozent mehr zum Vormonat
  • Arbeitslosenquote im Januar: 3,6 Prozent (+0,2 Prozentpunkte)
  • davon vom Jobcenter betreut (SGB II): 3.220 Menschen, 107 Personen oder 3,4 Prozent mehr zum Vormonat

Stellenangebote

703 neue Stellen wurden im Januar der Arbeitsagentur und den Jobcentern zur Besetzung gemeldet, was mit knapp 2 Prozent mehr ein besserer Jahresauftakt ist, als noch im letzten Jahr. Den Vermittlungsfachkräften standen im Berichtsmonat insgesamt 4.217 zu besetzende Stellen zur Verfügung.


Kurzarbeit

Im Januar ist die Zahl neuer Anzeigen zur Kurzarbeit im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Insgesamt zeigten 24 Betriebe für 243 Beschäftigte Kurzarbeit an. Im Dezember 2023 waren es 22 Betriebe für 407 Beschäftigte.

Für den Monat Juli 2023 liegen uns endgültige Zahlen vor, da alle Melde- und Abrechnungsfristen zwischenzeitlich abgelaufen sind. Somit haben 29 Betriebe im Juli 2023 Kurzarbeit umgesetzt und mit der Agentur für Arbeit abgerechnet. 530 Personen befanden sich in Kurzarbeit.


Zur Sicherung des Fachkräftebedarfs jetzt an die Ausbildung denken

Nach dem Ende des sogenannten 5.Quartals* stellt sich das Geschehen am Ausbildungsmarkt in den letzten drei Monaten wie folgt dar: Es gab geringfügig weniger gemeldete Bewerberinnen und Bewerber (minus 0,7 Prozent) und deutlich mehr Ausbildungsstellen (plus 81,2 Prozent) im 5. Quartal im Vergleich zum Vorjahr. „Erfreulich ist die Tatsache, dass es noch 23 Bewerberinnen und Bewerbern gelungen ist, in diesem Zeitraum in eine Ausbildung einzumünden. Zum Ende des 5. Quartals waren noch 68 Bewerberinnen und Bewerber vollständig unversorgt und weiterhin auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz mit sofortigem Beginn. Selbstverständlich stehen wir hier, gemeinsam mit den Jobcentern, mit unserem Beratungsangebot und Alternativangeboten zur Verfügung. Angesichts des weiterhin wachsenden Fachkräftebedarfs möchte ich mich für das Engagement der Betriebe in der Region bedanken - Sie zeigen mit Ihren gemeldeten Ausbildungsstellen und Ihren Aktivitäten, wie z.B. bei den Ausbildungs- und Studienmessen, dass Sie sich auch für Ihre Fachkräfte von morgen einsetzen – behalten Sie das bei. Alle jungen Menschen, insbesondere auch die oben genannten, möchte ich ermuntern, sich am kommenden Samstag, den 03. Februar auf der Ausbildungs- und Studienmesse in Aalen mit Informationen zu versorgen. All unsere gemeinsamen regionalen Messen sind ein echter Mehrwert auf dem Weg ins Berufsleben! Wir freuen uns auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher und wünschen sowohl den Ausstellenden, als auch den Interessierten gute Gespräche und einen erfolgreichen Messetag – vielleicht bietet sich für einige die Chance direkt einen Ausbildungsvertrag abzuschließen, oder in eine Einstiegsqualifizierung bis zum Sommer zu starten!“, so Prusik.


Glossar: * 5. Quartal

Als fünftes Quartal des Ausbildungsjahres bezeichnet die Bundesagentur für Arbeit den Zeitraum der Nachvermittlung, datiert vom 01. Oktober bis 31. Dezember eines Kalenderjahres. Die Nachvermittlung wird statistisch erfasst. Sie stellt sowohl die Bewerber- als auch die Stellenseite für Ausbildungsplätze dar.

Zu den unversorgten Bewerbern zum Stichtag 30. September werden noch diejenigen hinzugezählt, die sich auch nach Start des Ausbildungsjahres im Herbst für eine sofort beginnende Ausbildung interessieren und sich bis Ende des laufenden Jahres bei den Arbeitsagenturen im Land gemeldet haben. Dies gilt analog für die Ausbildungsstellenseite: Auch hier werden zu der Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsplätze mit Stichtag 30. September die Stellen dazugezählt, die Arbeitgeber bis Jahresende für das aktuelle Ausbildungsjahr den Arbeitsagenturen nachgemeldet haben