Der Arbeitsmarkt im Januar 2024

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 7

Die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster ist im Januar 2024 gegenüber dem Vormonat um 664 Personen gestiegen. Damit sind aktuell 18.265 Personen arbeitslos gemeldet. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Prozentpunkte. Sie liegt aktuell bei 5,4 Prozent.

Verglichen mit dem Vorjahr erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 1.424 Personen. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber Januar 2023 um 0,4 Prozentpunkte. Damals lag sie bei 5 Prozent.

Die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen nach neuem Personal ist im Januar gesunken. Die Arbeitgeber meldeten 913 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. Das waren 70 weniger als im Vormonat und 157 weniger als noch vor einem Jahr. Insgesamt waren zuletzt 6.154 offene Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet.

 

Der Arbeitsmarkt in Münster

Saisontypischer Anstieg der Arbeitslosigkeit

Im Januar stieg die Zahl der Arbeitslosen in Münster. Insgesamt 9.197Männer und Frauen waren arbeitslos gemeldet, 307 mehr als im Dezember. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 748 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte auf zuletzt 5,1 Prozent. Im Januar vor einem Jahr betrug die Arbeitslosenquote noch 4,8 Prozent. Die Zunahme der Arbeitslosigkeit entspreche einem saisontypischen Anstieg, erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. „Zum Ende eines Jahres laufen in manchen Fällen befristete Arbeitsverträge aus, so dass sich die Betroffenen arbeitslos melden müssen. Zudem wird in einigen Branchen witterungsbedingt weniger Personal benötigt. Das führt regelmäßig zu einer steigenden Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn“.

Zusätzlich hatte die Arbeitslosigkeit seit dem Beginn des Kriegs gegen die Ukraine bereits in den vergangenen Monaten stetig zugenommen, weil Menschen, die aus den Krisengebieten nach Deutschland geflüchtet sind, sich im kommunalen Jobcenter melden, um Unterstützung bei der Suche nach einer Arbeitsstelle zu erhalten. Insgesamt 685 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit waren im Januar arbeitslos gemeldet. "Daher liegt die Arbeitslosigkeit im Vergleich zu den Vorjahren auf einem insgesamt höheren Niveau. Die Entwicklung ist aber dennoch weitgehend saisontypisch", führt Fahnemann aus.

So war der Bedarf der Unternehmen an neuem Personal auch im Januar anhaltend hoch. Insgesamt 2.919 offene Stellenangebote waren bei der Arbeitsagentur gemeldet. "Allerdings zeigt sich aktuell bei einigen Arbeitgebern eine gewisse Zurückhaltung, wenn es um neue Stellenmeldungen geht", berichtet der Agenturleiter. Anhaltend hohe Energiekosten, Lieferengpässe und ein schwacher privater Konsum beeinflussten die Personalentscheidungen: "Manche Personalverantwortliche warten zunächst die weitere wirtschaftliche Entwicklung ab", erklärt Fahnemann. Im zurückliegenden Monat meldeten die Unternehmen und Verwaltungen 502 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit, 44 weniger als im Dezember und 58 weniger als im Januar 2023. Viele offene Jobangebote gab es im Einzelhandel, hier waren 240 Stellen gemeldet. 133 Stellenangebote gab es in Arzt- und Zahnarztpraxen. Im öffentlichen Dienst waren es 134 offen Stellen.  

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Warendorf

Arbeitsmarkt entwickelt sich saisontypisch

 

Im Kreis Warendorf verzeichnete die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster im Januar einen Anstieg der Arbeitslosigkeit. Zu Jahresbeginn waren 9.068 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, das waren gegenüber dem Vormonat 357 mehr. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich ebenfalls und lag zuletzt bei 5,6 Prozent, 0,2 Prozentpunkte höher als im Dezember. „Nachdem es in den vergangenen Wochen vermehrt Kälte und Frost gab, reagierte auch der Arbeitsmarkt“, erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. "In einigen Branchen wird witterungsbedingt weniger Personal benötigt. Das führt zu einer steigenden Arbeitslosigkeit zum Jahresbeginn“, ergänzt er. Ein weiterer Grund für die Entwicklung am Arbeitsmarkt seien auslaufende befristete Arbeitsverhältnisse. „Auch dies ist nicht überraschend. Im Januar melden sich regelmäßig mehr Menschen arbeitslos, wenn ihr zeitlich begrenztes Arbeitsverhältnis endet und nicht verlängert wird“, erläutert der Arbeitsmarktexperte.   

Eine grundsätzliche Trendwende am Arbeitsmarkt sei nicht vorhanden, unterstreicht Joachim Fahnemann und betont, dass die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin stabil ist. Zwar liegt die Zahl der Arbeitslosen insgesamt auf einem höheren Niveau als in den Vorjahren. "Das beruht aber nach wie vor vorrangig auf die gestiegene Arbeitslosigkeit durch den Ukraine-Krieg", erklärt der Arbeitsmarktexperte. So waren im Januar kreisweit 721 Menschen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit arbeitslos gemeldet. So stieg die Arbeitslosigkeit gegenüber dem Vorjahr um 676 Personen. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im Vergleich zu Januar 2023 um 0,3 Prozent. "Die Entwicklung am Arbeitsmarkt ist aber grundsätzlich saisontypisch", führt der Agenturleiter aus.

Nach wie vor hoch ist der Bestand an offenen Stellen, die Arbeitgeber aus dem Kreisgebiet bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben. Im Januar waren insgesamt 3.235 Arbeitsstellen gemeldet, 45 mehr als im Vormonat. Im aktuellen Monat meldeten die Unternehmen und Verwaltungen 411 neue Stellenagebote, 26 weniger als im Dezember und 99 weniger als vor einem Jahr. "Angesichts der weiterhin unsicheren konjunkturellen Situation, die unter anderem durch Lieferengpässe und gestiegene Energiekosten hervorgerufen ist, reagieren Personalverantwortliche bei der Einstellung von neuem Personal teilweise abwartend", erläutert Fahnemann. "Fachkräfte sind aber weiterhin gefragt", ergänzt er. So suchten die Arbeitgeber für mehr als zwei Drittel der ausgeschriebenen Stellen Bewerberinnen und Bewerber mit abgeschlossener Berufs- oder Hochschulausbildung. Gefragt waren neue Mitarbeiter vor allem im Einzelhandel. Hier waren116 Stellen gemeldet. Im Maschinenbau gab es 99 offene Stellen, im Metallbau waren es 68. Insgesamt 66 Jobangebote gab es im öffentlichen Dienst. 

 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

Saisontypisch ist die Arbeitslosigkeit im Münsterland im Januar gestiegen. Mit 46.248 Arbeitslosen waren es 2.010 mehr als noch im Dezember. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich im gleichen Zeitraum um 0,2 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 4,6 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Arbeitslosenquote um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.

Für die Bezirke der drei Arbeitsagenturen im Münsterland zeichnete sich im Januar ebenfalls eine gestiegene Arbeitslosigkeit ab. So stieg die Arbeitslosenquote der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster gegenüber Dezember im Januar um 0,2 Prozentpunkte auf 5,4 Prozent. Die Arbeitsagentur Coesfeld verzeichnete einen Anstieg um 0,3 Prozentpunkte. Hier lag die Arbeitslosenquote aktuell bei 4,4 Prozent. Mit 4,9 Prozent lag die Arbeitslosenquote für die Agentur für Arbeit Rheine um 0,2 Prozentpunkte über dem Wert aus Januar 2023.

Leicht rückläufig war die Anzahl an offenen Stellen. So meldeten die Unternehmen und Verwaltungen im Januar 1.856 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen und damit 436 weniger als im Vormonat. Insgesamt waren im Münsterland im Januar 15.784 freie Stellen gemeldet.