Der Ausbildungsmarkt in der Stadt Münster
In Münster sind aktuell noch 418 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz für den Start im Sommer dieses Jahres. "Die gute Nachricht ist, dass zu diesem Zeitpunkt noch vieles möglich ist", erklärt Joachim Fahnemann, Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster. So stehe den Jugendlichen in fast allen Ausbildungsberufen noch einige Angebote zur Verfügung. Damit lasse sich der Wunschberuf in vielen Fällen sicher noch realisieren, wie Fahnemann betont. Trotzdem rät er aber den Blick auch auf Alternativen zu richten: "Die meisten jungen Menschen wählen aus nur zehn Berufen aus. In diesen Berufen sind Ausbildungsplätze naturgemäß sehr begehrt. Daher ist es wichtig, einen Plan B zu haben". So betont Fahnemann, dass es oft ähnliche Berufe gibt, auf die man sich ebenfalls bewerben sollte, um die Chancen zu vergrößern.
Etwas sorgenvoller schaut der Ausbildungsmarktexperte auf die Seite der Ausbildungsbetriebe. Insgesamt meldeten diese in Münster im aktuellen Berichtsjahr bislang 1.665 freie Ausbildungsstellen. Davon sind derzeit noch 734 Ausbildungsplätze unbesetzt. Damit stehen jedem unbesetzten Ausbildungsplatz 0,57 Bewerberinnen oder Bewerber gegenüber. "Hier zeigt sich, dass es für Unternehmen in vielen Fällen schwierig ist, passenden beruflichen Nachwuchs zu finden", so Fahnemann. Dabei sei der Weg in eine Ausbildung aus seiner Sicht eine sehr gute Basis für die berufliche Karriere: "Mit einer Ausbildung als Fundament stehen einem fast alle Wege offen. Es gibt unzählige Möglichkeiten der Spezialisierung oder Weiterbildung. Auch ein Studium ist mit der Ausbildung als Basis oft leichter." Daher wirbt er bei den jungen Menschen besonders dafür, sich für eine Ausbildung zu entscheiden.
Die meisten Ausbildungsstellen gibt es in Münster aktuell noch im Einzelhandel und Verkauf, verschiedenen kaufmännischen Berufen, dem Lage, sowie in Arzt- oder Zahnarztpraxen. Die noch unversorgten Jugendlichen suchen demgegenüber vorrangig eine Ausbildung im Bereich der KFZ-Mechatronik, im Büromanagement, in der IT oder in einer Arztpraxis.
Der Ausbildungsmarkt im Kreis Warendorf
Im Kreis Warendorf setzen die Unternehmen auch in diesem Jahr auf die Ausbildung junger Menschen, um Fachkräfte zu gewinnen. Sie meldeten im aktuellen Berichtsjahr bis Mai 1.377 freie Ausbildungsstellen bei der Arbeitsagentur. Das waren 36 mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. "Das zeigt zum einen das große Engagement der Ausbildungsbetriebe und zum anderen eine kontinuierliche hohe Nachfrage nach Nachwuchskräften", erklärt Joachim Fahnemann, der Leiter der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster.
Allerdings wird es für die Unternehmen immer schwieriger, passende Bewerberinnen und Bewerber zu finden. So waren zuletzt noch 679 der gemeldeten Stellen unbesetzt. Demgegenüber waren zwar noch 588 Jugendliche auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, dennoch bleiben rechnerisch Ausbildungsstellen offen. "Das ist zwar für die jungen Menschen eine gute Ausgangsituation, für die Unternehmen aber natürlich schwierig, wenn Ausbildungsplätze nicht besetzt werden können", so Fahnemann.
Fahnemann wirbt bei jungen Menschen für eine Ausbildung als Start ins Berufsleben. "Eine Berufsausbildung ist eine gute Basis für eine erfolgreiche Karriere. Wer sich danach beruflich weiter entwickeln möchte, dem stehen unzählige Möglichkeiten offen, sei es mit einer Spezialisierung oder einer Weiterbildung. Auch für ein anschließendes Studium ist eine Ausbildung eine gute Grundlage", so der Agenturleiter. Aktuell gebe es weiterhin viele Chancen für junge Menschen, die im Sommer in eine Ausbildung starten möchten. Fahnemann rät ihnen dazu, nun besonders intensiv den Kontakt zu Ausbildungsbetrieben zu suchen, mit einem Kurzpraktikum in den Wunschberuf hineinzuschnuppern und sich zu bewerben. "Dann ist ein Einstieg zum Ausbildungsstart in wenigen Wochen durchaus noch möglich. Besonders viele Ausbildungsstellen gibt es aktuell noch im Einzelhandel und Verkauf, dem Lager, verschiedenen kaufmännischen Tätigkeiten oder auch im Metallbau. Bei den aktuell noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerbern steht eine Ausbildung im Büromanagement, als KFZ-Mechatroniker, im Automobilverkauf oder im Bereich der Elektronik besonders hoch im Kurs.