Die Fragen und Wünsche der Menschen in den Mittelpunkt stellen und unnötige Bürokratie abbauen: Die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster geht seit geraumer Zeit dazu innovative Wege. Während der individuellen Beratungsgespräche in der Arbeitsagentur werden bei Bedarf weitere Partner per Video live hinzugeschaltet. Das erspart Kundinnen und Kunden umständliche und langwierige Terminvereinbarungen mit den verschiedenen Ansprechpartnern. "Es verkürzt die Wege und führt dazu, dass in nur einem Gespräch alle wichtigen Informationen ausgetauscht und Entscheidungen deutlich schneller auf den Weg gebracht werden. Das ist gelebte Entbürokratisierung", sagt Fahnemann.
Eines von vielen Beispielen, wo diese enge Zusammenarbeit mit Hilfe der sogenannten vernetzten hybriden Beratung besonders gut funktioniert, sei die Kooperation der Arbeitsagentur Ahlen-Münster mit der Deutschen Rentenversicherung Westfalen, berichtet der Agenturleiter. Wenn es etwa darum geht, wie es nach einer Erkrankung beruflich weitergehen kann, seien oft sowohl die Arbeitsagentur als auch die Rentenversicherung für Betroffene wichtige Ansprechpartner. "Hier gelingt es uns mit unserem neuen vernetzten Beratungsansatz, Entscheidungsprozesse im Sinne der Menschen transparenter und schneller zu machen", erklärt Fahnemann. "Das ist ein sehr konkretes Beispiel, wie die Anliegen der Bürgerinnen und Bürger in den Mittelpunkt gestellt werden", urteilt Dr. Stefan Nacke.
"Ein gut funktionierender Sozialstaat ist eine wichtige Säule unserer Gesellschaft. Auf dem Weg zum Abbau von Bürokratie hin ist es daher ein wichtiges Ziel, dass die verschiedenen Organisationen und Behörden im Sinne der Menschen enger zusammenarbeiten", unterstreicht N
acke. Häufig werden Verbesserungen zunächst innerhalb der jeweiligen Verwaltungen gedacht und beispielsweise einzelne Prozessschritte digitalisiert, glaubt der Politiker: "Das ist auch nötig und richtig. Was aber häufig fehlt, ist eine übergreifende Lösung, die die Abläufe zwischen den verschiedenen Organisationen verbindet". Am Ende müssten Bürgerinnen und Bürger dann doch verschiedene Wege auf sich nehmen, um ihr Anliegen klären zu können. "Die vernetzte hybride Beratung zeigt, dass es auch anders geht", so Fahnemann. "Und das funktioniert sogar ohne aufwändige zusätzliche Investitionen", ergänzt er. Dr. Stefan Nacke sieht hier mögliche Impulse, die auf Bundesebene weiter ausgebaut werden könnten. "In Zukunft sollten komplexe Prozesse für die Menschen möglichst einfach gestaltet und unter einem gemeinsamen digitalen Dach vereint werden", sind sich Nacke und Fahnemann einig.
