Denn die Not ist in manchen GALA-Bau Unternehmen bereits groß. Sie berichten darüber, offene Ausbildungsstellen nicht besetzen zu können oder nur mit Mühe passende Kandidaten für offene Stellen zu finden. Diese Erlebnisse und Eindrücke vieler Betriebsinhaber und Geschäftsführer aus dem Garten- und Landschaftsbau spiegeln die Herausforderungen, die auch die Daten zum Arbeitsmarkt in diesem Sektor schwarz auf weiß belegen. Es wird zunehmend enger. In den 211 Gala-Bau-Betrieben im Kreisgebiet arbeiten derzeit rund 2.950 Beschäftigte. Von denen wechseln aber jährlich 100 in den Ruhestand. Zudem möchten die Arbeitgeber in der Region aktuell mehr als 40 Stellen besetzen, während nur 30 Arbeitslose eine Stelle im Garten- und Landschaftsbau suchen. Die Fachkräftelücke ist deutlich und sie wird wachsen. Das zeigte der Überblick, den die Organisatoren der Infoveranstaltung, die Agentur für Arbeit Ahlen-Münster, die Gesellschaft für Wirtschaftsförderung im Kreis Warendorf, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft Münster, die DEULA und der Verband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Nordrhein-Westfalen e.V. über die Fachkräftesituation gaben.
Ein Weg zur Gewinnung von qualifizierten Kräften kann es sein, Garten- und Landschaftsbauer aus Spanien einzustellen, berichteten die Arbeitsmarktexpertinnen und -experten. Die Unterschiede zwischen den Ausbildungen in Deutschland und Spanien sind nicht sehr groß, aufwändige Verfahren zur Anerkennung des ausländischen Berufsabschlusses nicht zwingend erforderlich. Trotz dieser Vorteile zeigten sich die anwesenden Garten- und Landschaftsbauer in der Veranstaltung zunächst nur vorsichtig neugierig. Als ein Arbeitgeber, der bereits ausländische Fachkräfte angeworben und eingestellt hat, dann aber ganz lebendig von seinen Erfahrungen berichtete, war das Interesse bei den Unternehmensvertretern geweckt. Sie haben nun Gelegenheit, ihren Personalbedarf bei der Agentur für Arbeit anzumelden, die daraufhin den Kontakt zu Jobkandidaten aus Andalusien herstellt. Die Vermittlungsfachkräfte der Arbeitsagentur organisieren und begleiteten dann Kennenlern- und Vorstellungsgespräche, die bequem per Videocall geführt werden können. Kommen Arbeitgeber und Bewerber zusammen, absolvieren die andalusischen Garten- und Landschaftsbauer dann in ihrer Heimat einen Deutschkurs. Eventuell noch fehlende Spezialkenntnisse können dann hier beispielsweise bei der DEULA erworben werden. Die Veranstalter sind überzeugt, dass damit ein attraktiver Weg zur Fachkräftesicherung möglich ist und sind gespannt, ob bald die ersten Fachkräfte aus dem Süden Spaniens im Kreisgebiet ihre Arbeit aufnehmen werden.
