Mehr Arbeitslose zum Jahresende

*8.700 Menschen sind aktuell ohne Job, 400 mehr als im November und 800 mehr als im Dezember 2022

*Besonders deutlich steigen die Zugänge aus Erwerbstätigkeit – Aktuell meldeten sich 800 Menschen arbeitslos

*Arbeitslosenquote klettert aktuell auf 5,3 Prozent (Vormonat: 5,0 %; Vorjahr: 4,8 %)

 

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 3

​​​​Cordula Hartrampf-Hirschberg, Leiterin der Agentur für Arbeit  Annaberg-Buchholz:

Die Arbeitslosigkeit ist zum Jahresende 2023 deutlich angestiegen. Kennzeichnend für die Entwicklung sind in erster Linie saisonal bedingte Arbeitslosmeldungen. So gab es in Bau- und Ausbauberufen, Fertigungsberufen und Berufen aus Verkehr- und Logistik die meisten Arbeitslosen. Ebenso kam es zu Entlassungen im Verarbeitenden Gewerbe und im Verkauf“,        bilanziert Hartrampf-Hirschberg und ergänzt. „Viele Baufirmen haben mit ihren Freisetzungen bis in den Dezember gewartet. Parallel nutzen sie zur Abfederung witterungsbedingter Arbeitsausfälle das Saisonale Kurzarbeitergeld. Für die Schlechtwetterzeit von Dezember bis März können auf diese Weise Entgeltausfälle in Betrieben des Baugewerbes ausgeglichen und saisonbedingte Entlassungen vermieden werden. Wir empfehlen : Nutzen Sie die Zeit der Winterpause für eine berufliche Qualifizierung. Gemeinsam entwickeln wir einen tragfähigen Plan für ihren beruflichen Lebensweg – sei es mit einer abschlussbezogenen Weiterbildung oder einer Anpassungsqualifizierung. Kontaktieren Sie uns telefonisch oder online“.

Hotline Arbeitnehmer: 0800 4 5555 00

Hotline Arbeitgeber:    0800 4 5555 20                                                                

Internet: https://www.arbeitsagentur.de/eservices

 

Arbeitslosenzahlen steigen in beiden Rechtskreisen

Die Zahl der Arbeitslosen ist in den letzten vier Wochen angestiegen. Damit waren im letzten Monat des Jahres 8.721 Menschen ohne Arbeit, 361 mehr als vor vier Wochen und 773 mehr als vor einem Jahr.

Die Arbeitslosenquote stieg auf 5,3 Prozent (Vormonat: 5,0 Prozent; Vorjahr: 4,8 Prozent).

Im Bereich der Arbeitsagentur fiel der Anstieg mit 232 oder 8,9 Prozent gegenüber dem Vormonat deutlicher aus als im Jobcenter, wo er 129 oder 2,2 Prozent betrug. Aktuell sind bei der Arbeitsagentur 2.853 Menschen ohne Job gemeldet, das entspricht einem Anteil von 33 Prozent. Im Jobcenter sind 5.868 Menschen ohne Beschäftigung (67 Prozent).

Durch witterungsbedingte Ausstellungen von Arbeitnehmern gab es die meisten Arbeitslosen mit 1.164 Personen im Baubereich. Das ist ein Anstieg von 153 Menschen oder plus 15,1 Prozent gegenüber dem Vormonat.

 

 

Aktueller Stellenbestand unter Vormonats- und Vorjahresniveau   

Im Dezember meldeten erzgebirgische Unternehmen 273 neue Arbeitsstellen. Das sind 61 weniger als im November (minus 18,3 Prozent) und 131 Stellen weniger als vor einem Jahr (minus 32,4 Prozent). 

Besonders das Verarbeitende Gewerbe meldete weniger Offerten als im Vormonat (minus 37 oder 53 Prozent). Hingegen wurden im Gesundheits- und Sozialwesen mehr Stellen entgegen genommen (plus 16 Offerten oder 37 Prozent).

Der Gesamtbestand an Arbeitsstellen beträgt 2.440. Das sind 424 Angebote weniger als vor einem Jahr (minus 14,8 Prozent).

Für den Großteil der offenen Stellen sind Fachkräfte oder Experten gesucht (83 Prozent). Rund 90 Prozent der gemeldeten Arbeitsplätze sind unbefristet zu besetzen.

Alle freien Stellen sind in der „Jobsuche“ der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.

Geschäftsstelle Zschopau auf Spitzenposition

Die Geschäftsstelle Zschopau weist aktuell die Spitzenposition im Erzgebirge aus. Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 4,3 Prozent liegt diese Geschäftsstelle gemeinsam mit den Geschäftsstellen Stollberg (4,4 %) und Marienberg (4,7 %) unter der 5-Prozent Marke. Annaberg-Buchholz (5,6 %), Schwarzenberg (5,7 %) und Aue (6,3 %) liegen jeweils darüber.

 

Neue Daten zur Beschäftigung im Erzgebirge

Es liegen neue Beschäftigtendaten zum Stichtag 30.06.2023 vor. Die Beschäftigung verringerte sich im Vergleich zum Vorquartal um 0,2 Prozent und ist auch im Verhältnis zum Vorjahresquartal um 1,5 Prozent rückläufig (minus 1.732 Personen).  Aktuell sind 112.681 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt.

Den stärksten Anstieg an Beschäftigten zum Vorjahr gibt es bei Heimen und Sozialwesen (+238 Beschäftigte bzw. 2,1 Prozent).

Den stärksten Rückgang gab es bei den Beschäftigten im Verarbeitenden Gewerbe. Zum Vorjahr sind hier 493 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer weniger beschäftigt (minus 1,4 Prozent).

Der Ausländeranteil an allen Beschäftigten ist gegenüber Vorquartal und Vorjahresquartal angestiegen. Aktuell gehen 6.301 Beschäftigte mit ausländischer Herkunft einer Beschäftigung nach (+ 120 ggü. März 2023 und + 323 ggü. Juni 2022).