Kaum Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt im Erzgebirge

Die Zahl der Arbeitslosen im Erzgebirgskreis ist im Dezember 2024 leicht gestiegen. 8.890 Männer und Frauen waren zu der Zeit ohne Job, 363 als im November. Damit erhöhte sich auch die Arbeitslosenquote um 0,3 auf 5,4 Prozent. Im Vorjahresvergleich sind aktuell 169 Menschen mehr arbeitslos gemeldet.

03.01.2025 | Presseinfo Nr. 54

Cordula Hartrampf-Hirschberg, Chefin der Agentur für Arbeit Annaberg-Buchholz:

„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Dezember ist saisonal bedingt und liegt im Rahmen der üblichen Entwicklungen zum Jahresende. Mit 8.890 arbeitslos gemeldeten Personen sehen wir zwar eine Zunahme im Vergleich zum November, die aber den regionalen und wirtschaftlichen Gegebenheiten entspricht. Besonders betroffen sind wie schon in den vergangenen Monaten die Fertigungsberufe innerhalb des Industriesektors und der Baubereich, die weiterhin die Herausforderungen der konjunkturellen Abschwächung und strukturellen Veränderungen stemmen müssen. Trotz des Anstiegs bleibt der Arbeitsmarkt insgesamt stabil, auch wenn die derzeitige wirtschaftliche Lage durch Unsicherheiten geprägt ist. Der Bedarf an Fachkräften in einzelnen Branchen wie Gesundheitswesen und Logistik zeigt, dass es weitere gute Chancen für Vermittlungen gibt.“

Unterschiedlich starker Anstieg in den Rechtskreisen

Im Bereich der Arbeitsagentur erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 228 auf 3.174 im Vergleich zum Vormonat. Das ist ein Plus von 7,7 Prozent. Im Vorjahresvergleich sind 321 mehr Personen arbeitslos gemeldet (plus 11,3 Prozent).

Im Jobcenter fällt der Anstieg nicht ganz so deutlich aus. Dort sind derzeit 5.716 Menschen arbeitslos gemeldet, ein Plus von 135 beziehungsweise 2,4 Prozent im Vergleich zum November. Im Vorjahresvergleich wiederum ist die Zahl um 152 gesunken (minus 2,6 Prozent).

Die meisten Arbeitslosen gab es mit 1.167 aus dem Bereich der Fertigungsberufe innerhalb des Industriesektors. Saisonal bedingt lag aber auch die Zahl der Arbeitslosen im Baubereich mit 1.099 mit am höchsten. Das waren 138 Menschen mehr als noch im Vormonat (plus 14,4 Prozent).

Bestand der Arbeitsstellen weiter rückläufig

Im Dezember 2024 meldeten erzgebirgische Unternehmen 297 neue Arbeitsstellen. Das sind 18 mehr als im November (plus 6,5 Prozent) und 24 mehr als noch vor einem Jahr (plus 8,8 Prozent). Allerdings geht der Bestand weiter zurück. So sind insgesamt aktuell 2.112 Arbeitsstellen gemeldet. Das sind 44 weniger als im Vormonat (minus 2 Prozent) und 386 weniger als im Vorjahr.

Für den Großteil der offenen Stellen sind Fachkräfte oder Experten gesucht (etwa 78 Prozent). Rund 96 Prozent der gemeldeten Arbeitsplätze sind unbefristet und etwa 84 Prozent in Vollzeit zu besetzen.

Die freien Stellen sind in der „Jobsuche“ der Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht und können mit der kostenfreien Smartphone-App (Jobsuche – die Jobbörse der BA) zu jeder Zeit, an jedem Ort abgerufen werden.

Geschäftsstelle Zschopau auf Spitzenposition

Die Geschäftsstelle Zschopau weist aktuell die Spitzenposition im Erzgebirge aus. Die aktuelle Arbeitslosenquote beträgt dort 4,4 Prozent. Auch die Geschäftsstellen Stollberg (4,7 Prozent) und Marienberg (4,9 Prozent) liegen unter der 5-Prozent-Marke. Annaberg-Buchholz (5,6 Prozent), Schwarzenberg (5,7 Prozent) und Aue (6,4 Prozent) liegen jeweils darüber.

Neue Daten zur Beschäftigung im Erzgebirge

Es liegen neue Beschäftigtendaten zum Stichtag 30.06.2024 vor. Zu diesem Zeitpunkt belief sich die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Agenturbezirk auf 110.488. Die Beschäftigung geht im Vergleich zum Vorquartal um 2.073 zurück (minus 1,8 Prozent). Und auch gegenüber dem Vorjahresquartal ist eine Abnahme um 2.193 oder 1,9 Prozent zu verzeichnen.

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung nach Wirtschaftsbereichen:

Auffällig ist der starke Rückgang bei den Beschäftigten im verarbeitenden Industriesektor. Bereits in den letzten Monaten ist hier auch ein starker Rückgang bei den angezeigten freien Stellen zu verzeichnen gewesen. Dennoch gibt es nach wie vor die meisten gemeldeten Arbeitsstellen bei fertigungstechnischen Berufen.

Den stärksten Zuwachs bei den Zahlen zur sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung im Erzgebirge gab es im Dienstleistungsbereich (plus 118 Beschäftigte). Darunter fallen Tätigkeiten bei Rechts- und Steuerberatungen, in Architektur- und Ingenieurbüros, in der Verwaltung von Unternehmen und weiteren Dienstleistungen im privaten und öffentlichen Sektor.