Geänderte Arbeitsmarktlage aufgrund ukrainischer Geflüchteter

Normalerweise sinkt im Juni vor den Ferien nochmals die Zahl der Arbeitslosen. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Die Zahlen gehen ungewöhnlich stark nach oben.

30.06.2022 | Presseinfo Nr. 34

Arbeitsmarkt

„Normalerweise sinkt im Juni vor den Ferien nochmals die Zahl der Arbeitslosen. Doch in diesem Jahr ist alles anders: Die Zahlen gehen ungewöhnlich stark nach oben. Mehr als 2.300 Arbeitslose mehr als zum Vormonat weist die Statistik aus. Die Zunahme zum Vormo-nat bezieht sich ausschließlich auf den Bereich der Jobcenter. Zum Stichtag 1. Juni können Ukrainer Leistungen aus der Grundsicherung erhalten. Jedoch konnten noch nicht alle regis-triert werden, sodass die jetzigen Zahlen nur eine erste Momentaufnahme geben können. Insgesamt haben wir 2.309 Arbeitslose mehr als vor einem Monat und 526 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote steigt daher von 3,4 Prozent im Mai auf 4,0 Prozent im Juni. Im Jahr 2021 verzeichneten wir 4,1 Prozent. Die Abnahme zum Vorjahr beruht auf ei-nem Rückgang ausschließlich im SGB-III-Bereich (Arbeitslosenversicherung, minus 2.066 Personen, minus 23,8 Prozent). Im SGB-II-Bereich (Jobcenter) verzeichnen wir ein kräftiges Plus von 1.540 oder 20,5 Prozent. In diesem Monat registrieren wir insgesamt 15.675 Arbeits-lose, davon sind 2.457Personen aus der Ukraine, einen Monat zuvor hatten wir erst 177 ar-beitslose Ukrainer,“ erklärt Elsa Koller-Knedlik, Agentur für Arbeit Augsburg.


Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) schreibt dazu: „Der wesentliche Grund dafür dürfte mit dem Prozess der Integration der ukrainischen Geflüchteten in den deutschen Arbeitsmarkt und deren statistischer Erfassung in der Grundsicherung zusammen-hängen. Hiermit ist oft eine Arbeitslosmeldung verbunden. Das wäre aber weniger ein kriti-sches Signal als ein wichtiger Schritt im Rahmen der Jobsuche. Trotz der angespannten ge-samtwirtschaftlichen Situation bleiben die Beschäftigungsperspektiven weiter gut, denn der Arbeitsmarkt ist aufnahmefähig.“ „Auch in Augsburg zeigt sich der Arbeitsmarkt nach wie vor positiv und die Zahl der offenen Stellen erreicht erneut einen Rekordwert und überschreitet die Schwelle von 7.000 offenen Stellen. In Zahlen ausgedrückt: Der Bestand an Arbeitsstellen beträgt im Juni 7.025 und liegt damit wieder höher als zum Vormonat. Im Vergleich zum Vor-jahr haben wir 1.508 (27,3 Prozent) mehr Stellen“, berichtet Koller-Knedlik. Ebenso erfreulich ist für die Agenturchefin die weiterhin hohe Zahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter: Zum Stand 31. Dezember 2021 beträgt deren Zahl 268.675, das ist ein Plus von 3.293 oder 1,2 Prozent zum Vorjahr – die Beschäftigung stieg also trotz der Pandemie.


„Wir dürfen darüber nicht unsere jungen Menschen vergessen, denn gerade ab dem Monat Juni tritt der Ausbildungsstellenmarkt in seine heiße Phase ein. Es finden noch einige Job-börsen und Ausbildungsmessen statt und wir stehen mit unserer Berufsberatung und deren Dienstleistungen an der Seite der Jugendlichen. Nach wie vor haben wir eine hohe Zahl von fast 2.000 unbesetzten Berufsausbildungsstellen. Noch viele interessante Stellen warten auf die jungen Menschen. Es lohnt sich, einen persönlichen Beratungstermin mit unseren Berufs-beraterinnen und Berufsberatern zu vereinbaren“, weist Koller-Knedlik auf diesen Punkt hin.

Arbeitsmarkt Juni

Besondere Personengruppen

Verglichen mit Juni 2021 nahm die Arbeitslosigkeit bei fast allen Personengruppen ab. Die Veränderung schwankte zwischen minus 20,0 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen, bis hin zu plus 23,4 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.602 (plus 116, plus 7,8 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 5.881 (minus 298, minus 4,8 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 3.975 (minus 991, minus 20,0 Prozent)
  • Ausländer: 6.730 (plus 1.278, plus 23,4 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 1.378 (minus 86, minus 5,9 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken: um 563 oder 2,7 Prozent. Darin enthalten sind Per-sonen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 15.675 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 4.733 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 20.408 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,1 Prozent (Vormonat 4,6 Prozent, Vorjahr 5,3 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (949), eine berufliche Eingliederungs-maßnahme durchlaufen (958), kurzfristig erkrankt sind (512), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.043), vorruhe-standsähnliche Regelungen (814) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungs-zuschuss (220) gefördert werden.

Beschäftigtenentwicklung*


Am Stichtag 31. Dezember 2021 waren 268.675 Männer und Frauen sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt, 3.293 oder 1,2 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2020 und auch mehr als zum Vorkrisenstichtag im Jahr 2019. Derzeit gehen 83.100 (30,9 Prozent) einer Teilzeit-beschäftigung und 185.575 Personen einer Vollzeitbeschäftigung nach. 36.927 aller Beschäf-tigten haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss (13,7 Prozent), 166.541 verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss (62,0 Prozent) und der Rest verteilt sich auf akademi-sche Abschlüsse (16,0 Prozent) bzw. konnte nicht ermittelt werden.
Wir verzeichnen einen deutlichen Anstieg bei der Beschäftigung von Frauen und Ausländern. Derzeit sind 140.485 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das ist ein Plus von 1.278 oder 0,9 Prozent. Die Zahl arbeitender Frauen nahm ebenfalls zu: um 2.015 oder 1,6 Prozent auf 128.190 sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen. Die Zahl der sozi-alversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer nahm ebenfalls zu: um 2.498 oder 5,5 Prozent auf 48.112.


Wie schaut es in den einzelnen Wirtschaftszweigen aus? Mit Ausnahme vom Verarbeitenden Gewerbe verzeichnen alle Zuwächse, zudem ist inzwischen das Gesundheits- und Sozialwe-sen der zweitgrößte Wirtschaftszweig im Agenturbezirk:

 

  • Verarbeitendes Gewerbe (minus 1.170 oder minus 2,0 Prozent): 57.346
  • Gesundheits- und Sozialwesen (plus 1.192 oder plus 3,1 Prozent): 39.658
  • Handel (plus 707 oder plus 1,9 Prozent): 37.856
  • Verkehr und Lagerei (plus 702 oder plus 4,1 Prozent): 17.802
  • Baugewerbe (plus 121 oder plus 0,8 Prozent): 15.843
  • öffentliche Verwaltung (plus 412 oder plus 2,9 Prozent): 14.601

Die Arbeitnehmerüberlassung verzeichnet ein Plus zum Vorjahresstichtag von 137 Personen oder 2,1 Prozent. Dieser Wirtschaftszweig zählt nun 6.551 Beschäftigte, was einem Anteil von 2,4 Prozent an allen sozialversicherungspflichtig Beschäftigten entspricht.


*Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozialversicherung monatlich mit sechs Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg
  • Zahl der Arbeitslosen deutlich über 9.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 5,5 Prozent

In der Stadt Augsburg liegt die Zahl der Arbeitslosen bei 9.359. Das sind 1.104 oder 13,4 Pro-zent mehr als einen Monat zuvor und entspricht einer Quote von 5,5 Prozent (4,9 Prozent im Vormonat). Im Juni 2021 betrug die Arbeitslosenquote 6,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr gibt es 753 oder 7,4 Prozent weniger Arbeitslose. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 1.292 Personen oder 28,0 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 539 Personen oder 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und resultiert überwiegend aus der Übernahme der Geflüchteten Men-schen aus der Ukraine in den SGB-II-Bereich zum 1. Juni 2022.

Besondere Personengruppen

In diesem Monat nahm die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr fast bei allen Personen-gruppen ab. Die Bandbreite reichte von minus 18,4 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 8,0 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 974 (plus 37, plus 3,9 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 3.226 (minus 281, minus 8,0 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 2.770 (minus 624, minus 18,4 Prozent)
  • Ausländer: 4.339 (plus 321, plus 8,0 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 772 (minus 63, minus 7,5 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken: um 727 oder 5,5 Prozent. Darin enthalten sind Per-sonen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeits-lose sind unter bisheriger Betrachtung 9.359 Personen. Hierzu müssten weitere 3.070 Per-sonen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 12.429 und wäre eine Arbeitslosenquote von 7,2 Prozent (Vormonat 6,6 Prozent, Vorjahr 7,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (581), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (602), kurzfristig erkrankt sind (287), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 684), vorruhestandsähnliche Regelun-gen (617) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (101) gefördert werden.

Beschäftigtenentwicklung*


Am Stichtag 31. Dezember 2021 waren 148.617 Männer und Frauen sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt, 572 oder 0,4 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2020. Derzeit gehen
47.867 (32,2 Prozent) einer Teilzeitbeschäftigung und 100.750 Personen einer Vollzeitbe-schäftigung nach. 19.738 aller Beschäftigten haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss (13,3 Prozent), 86.748 verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss (58,4 Prozent) und der Rest verteilt sich auf akademische Abschlüsse (21,0 Prozent) bzw. konnte nicht ermittelt werden.
Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen nahm zu und die der Männer nahm leicht ab. Derzeit sind 73.393 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das ist ein Minus von 11 oder 0,0 Prozent. Die Zahl arbeitender Frauen nahm zu: um 583 oder 0,8 Prozent auf 75.224 sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen. Die Zahl der sozi-alversicherungspflichtig beschäftigten Ausländer nahm ebenfalls zu: um 904 oder 3,9 Prozent auf 23.986.
Wie schaut es in den einzelnen Wirtschaftszweigen aus? Mit Ausnahme vom Verarbeitenden Gewerbe und dem Baugewerbe verzeichnen alle Zuwächse, zudem ist inzwischen das Ge-sundheits- und Sozialwesen der größte Wirtschaftszweig in der Stadt Augsburg:

  • Gesundheits- und Sozialwesen (plus 653 oder plus 2,4 Prozent): 28.063
  • Verarbeitendes Gewerbe (minus 1.231 oder minus 4,5 Prozent): 26.143
  • Handel (plus 104 oder plus 0,7 Prozent): 15.918
  • öffentliche Verwaltung (plus 269 oder plus 2,9 Prozent): 9.383
  • Verkehr und Lagerei (plus 340 oder plus 4,6 Prozent): 7.764
  • Baugewerbe (minus 58 oder minus 1,1 Prozent): 5.051

*Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozi-alversicherung monatlich mit sechs Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.

Landkreis Augsburg
  • Zahl der Arbeitslosen steigt auf 4.126
  • Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Augsburg gibt es im Juni 706 Arbeitslose oder 20,6 Prozent mehr im Vergleich zum Vormonat: 4.126 sind derzeit registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind es 54 oder 1,3 Prozent Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent. Im Juni 2021 be-trug die Arbeitslosenquote ebenfalls 2,8 Prozent. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise an-schauen, bedeutet dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 463 Personen oder 17,4 Pro-zent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 517 Personen oder 36,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei vielen Personengruppen zu. Die Bandbreite reichte von minus 26,2 Prozent bei den Langzeitarbeits-losen bis plus 52,3 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 366 (plus 16, plus 4,6 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 1.739 (minus 23, minus 1,3 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 783 (minus 278, minus 26,2 Prozent)
  • Ausländer: 1.497 (plus 514, plus 52,3 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 416, (plus 10, plus 2,5 Prozent)
Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gesunken: um 13 oder 0,2 Prozent. Darin enthalten sind Perso-nen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeits-lose sind unter bisheriger Betrachtung 4.126 Personen. Hierzu müssten weitere 1.196 Per-sonen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 5.322 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,6 Prozent (Vormonat 3,2 Prozent, Vorjahr 3,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (251), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (280), kurzfristig erkrankt sind (151), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 264), vorruhestandsähnliche Regelun-gen (147) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (75) gefördert werden.

Beschäftigtenentwicklung*

Am Stichtag 31. Dezember 2021 waren 82.095 Männer und Frauen sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt, 2.131 oder 2,7 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2020. Derzeit gehen 23.583 (28,7 Prozent) einer Teilzeitbeschäftigung und 58.512 Personen einer Vollzeitbe-schäftigung nach. 12.325 aller Beschäftigten haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss (15,0 Prozent), 53.480 verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss (65,1 Prozent) und der Rest verteilt sich auf akademische Abschlüsse (9,8 Prozent) bzw. konnte nicht ermittelt werden.


Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer und Frauen nahm zu. Derzeit sind 47.065 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das ist ein Plus von 1.128 oder 2,5 Prozent. Auch die Zahl arbeitender Frauen nahm zu: um 1.003 oder 2,9 Prozent auf 35.030 sozialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen. Die Zahl der sozialversicherungs-pflichtig beschäftigten Ausländer nahm ebenfalls zu: um 1.240 oder 7,5 Prozent auf 17.757.


Wie schaut es in den einzelnen Wirtschaftszweigen aus? Alle verzeichnen Zuwächse:

  • Verarbeitendes Gewerbe (plus 76 oder plus 0,4 Prozent): 21.100
  • Handel (plus 497 oder plus 3,4 Prozent): 15.180
  • Verkehr und Lagerei (plus 365 oder plus 4,6 Prozent): 8.219
  • Gesundheits- und Sozialwesen (plus 311 oder plus 4,6 Prozent): 7.058
  • Baugewerbe (plus 161 oder plus 2,4 Prozent): 6.775
  • öffentliche Verwaltung (plus 59 oder plus 1,9 Prozent): 3.036

*Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozi-alversicherung monatlich mit sechs Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.

Landkreis Aichach-Friedberg
  • Zahl der Arbeitslosen steigt auf über 2.000
  • Arbeitslosenquote steigt auf 2,8 Prozent

Im Landkreis Aichach-Friedberg sind im Juni 2.190 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 499 Arbeitslose oder 29,5 Prozent mehr als einen Monat zuvor. Im Vergleich zu Juni 2021 sind es 173 oder 8,6 Prozent mehr. Die Arbeitslosenquote zum Vormonat steigt auf 2,8 Pro-zent. Im Juni 2021 betrug die Arbeitslosenquote 2,6 Prozent. Sie liegt dennoch weiterhin im Korridor der Vollbeschäftigung. Wenn wir uns die beiden Rechtskreise anschauen, bedeutet
dies für den SGB-III-Bereich ein Minus von 311 Personen oder 22,0 Prozent und für den SGB-II-Bereich ein Plus von 484 Personen oder 80,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

 

Besondere Personengruppen

Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei vielen Personengruppen zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von minus 17,4 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 98,2 Prozent bei den Ausländern:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 262 (plus 63, plus 31,7 Prozent)
  • Ältere ab 50 Jahre: 916 (plus 6, plus 0,7 Prozent)
  • Langzeitarbeitslose: 422 (minus 89, minus 17,4 Prozent)
  • Ausländer: 894 (plus 443, plus 98,2 Prozent)
  • Schwerbehinderte Menschen: 190 (minus 33, minus 14,8 Prozent)
Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 177 oder 7,1 Prozent. Darin enthalten sind Per-sonen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeits-lose sind unter bisheriger Betrachtung 2.190 Personen. Hierzu müssten weitere 467 Perso-nen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 2.657 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,4 Prozent (Vormonat 2,8 Prozent, Vorjahr 3,2 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (117), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (77), kurzfristig erkrankt sind (74), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 95), vorruhestandsähnliche Regelungen (50) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (44) gefördert werden.

Beschäftigtenentwicklung*

Am Stichtag 31. Dezember 2021 waren 37.963 Männer und Frauen sozialversicherungs-pflichtig beschäftigt, 590 oder 1,6 Prozent mehr als zum 31. Dezember 2020. Derzeit gehen 11.650 (30,7 Prozent) einer Teilzeitbeschäftigung und 26.313 Personen einer Vollzeitbe-schäftigung nach. 4.864 aller Beschäftigten haben keinen beruflichen Ausbildungsabschluss (12,8 Prozent), 26.313 verfügen über einen anerkannten Berufsabschluss (69,3 Prozent) und der Rest verteilt sich auf akademische Abschlüsse (9,9 Prozent) bzw. konnte nicht ermittelt werden.


Die Zahl der sozialversicherungspflichtig beschäftigten Männer und Frauen nahm zu. Derzeit sind 20.027 Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das ist ein Plus von 161 oder 0,8 Prozent. Die Zahl arbeitender Frauen nahm zu: um 429 oder 2,5 Prozent auf 17.936 so-zialversicherungspflichtig beschäftigter Frauen. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig be-schäftigten Ausländer nahm ebenfalls zu: um 354 oder 5,9 Prozent auf 6.369.


Wie schaut es in den einzelnen Wirtschaftszweigen aus? Mit Ausnahme von Verkehr und Lagerei sowie des Verarbeitenden Gewerbes verzeichnen alle Zuwächse:

  • Verarbeitendes Gewerbe (minus 15 oder minus 0,1 Prozent): 10.103
  • Handel (plus 106 oder plus 1,6 Prozent): 6.758
  • Gesundheits- und Sozialwesen (plus 228 oder plus 5,3 Prozent): 4.537
  • Baugewerbe (plus 18 oder plus 0,5 Prozent): 4.017
  • öffentliche Verwaltung (plus 84 oder plus 4,0 Prozent): 2.182
  • Verkehr und Lagerei (minus 3 oder minus 0,2 Prozent): 1.819

*Den Schwerpunkt der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) bildet die Berichterstattung über die sozialversicherungspflichtig und geringfügig Beschäftigten. Der Bestand wird auf Basis der Meldungen zur Sozi-alversicherung monatlich mit sechs Monaten Wartezeit ermittelt. Aufgrund der Abgabefristen und des Meldeflusses sind stabile statistische Ergebnisse aus der Beschäftigungsstatistik erst nach dieser Wartezeit zu erzielen.

Fazit:

Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in allen Gebietskörperschaften gestiegen: Stadt Augsburg und Landkreis Aichach-Friedberg um je 0,6 Prozentpunkte, Landkreis Augsburg um 0,4 Prozentpunkte.


Im Vergleich zum Vorjahr befinden sich die beiden Landkreise noch im Bereich der Vollbeschäftigung und in der Stadt Augsburg gibt es weiterhin einen Rückgang um 0,5 Prozentpunkte bei der Arbeitslosenquote.

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 2.860 gemeldete Bewerber und 4.033 Berufsausbildungsstellen
  • 141 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2021/2022 4.033 Berufsausbildungsstellen. Das sind 66 oder 1,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeit-raum (4.099). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 2.860 junge Menschen bei der Ar-beitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber sank gegenüber dem Vor-jahreszeitraum um 183 oder 6,0 Prozent (3.043). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbil-dungsbewerbern 141 Ausbildungsplätze gegenüber.

Ende Juni waren 1.256 Bewerber noch unversorgt und 1.964 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

Stadt Augsburg:

  • 1.937 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 60 oder 3,2 Prozent mehr
  • 1.500 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 32 oder 2,1 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 129 Ausbildungsstellen
  • 725 unversorgte Bewerber
  • 894 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Augsburg:

  • 1.434 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 60 oder 4,0 Prozent weniger
  • 996 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 75 oder 7,0 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 144 Ausbildungsstellen
  • 411 unversorgte Bewerber
  • 707 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Landkreis Aichach-Friedberg:

  • 662 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 66 oder 9,1 Prozent weniger
  • 364 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 76 oder 17,3 Prozent weniger
  • Verhältnis 100 Bewerber zu 182 Ausbildungsstellen
  • 120 unversorgte Bewerber
  • 363 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Top 10 der freien Ausbildungsstellen:

1. Kaufmann/-frau im Einzelhandel 182
2. Verkäuferin 158
3. Handelsfachwirt/in (Ausbildung) 108
4. Kaufmann/-frau – Büromanagement 94
5. Fachkraft – Lagerlogistik 63
6. Kaufm. -Groß/Außenhandelsmanag – Großhandel 60
7. Industriekaufmann/-frau 47
8. Fachverkäuf.-Lebensm.handwerk – Bäckerei 40
9. Kfz.mechatroniker - PKW-Technik 36
10. Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik 35

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können der Agentur für Arbeit per E-Mail gemeldet werden: Augsburg.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de oder unter der Telefonnummer 0800 4 5555 20 (dieser Anruf ist kostenfrei). Unter dieser Telefonnummer erhalten interessierte Betriebe auch Auskunft über die Ausbildungsprämien sowie ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen

Arbeitsmarktreport im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik