Zaghafte Frühlingsgefühle auf dem Arbeitsmarkt

30.04.2025 | Presseinfo Nr. 22

Arbeitsmarkt

„Jetzt endlich zeigt sich der Frühling auch auf dem Arbeitsmarkt und die Zahl der Arbeitslosen sinkt, wenn auch nicht in der bisher üblichen Größenordnung. Daher bleibt festzuhalten: Mehr Arbeitslose als jetzt hatten wir zuletzt im Jahr 2010. Der Stellenbestand schmilzt weiter ab und erreicht das ähnliche Niveau wie zuletzt im April 2021. Die wirtschaftliche Flaute hält in der Region Augsburg an. Die Zahl der Anzeigen auf Kurzarbeit sinkt im Vergleich zum Vormonat leicht, doch die Zahl der betroffenen Beschäftigen steigt weiter. Mehr als 40 Prozent der Anzeigen auf Kurzarbeit stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe. Wir wollen nicht alles negativ sehen. Wir sind gespannt auf das Wirtschaftsprogramm der neuen Bundesregierung und hoffen auf positive Auswirkungen für unsere Region und damit auf den Arbeitsmarkt“, sagt Roland Fürst, Geschäftsführer Operativ der Agentur für Arbeit Augsburg. 

Die Arbeitslosigkeit ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Augsburg (Stadt Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg, Landkreis Augsburg) im April 2025 gesunken. 18.951 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 119 Personen weniger (-0,6 Prozent) als im März, aber 2.733 Personen bzw. 16,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,7 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 4,1 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 10.066 Personen (220 Personen weniger als im Vormonat, aber 1.982 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 8.885 Arbeitslose registriert (101 Personen mehr als im Vormonat und 751 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 47 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

„Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeiter: 1.088 Stellen wurden im April neu gemeldet (29 mehr als im Vormonat, aber 52 weniger als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung. Aktuell befanden sich damit 4.569 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur (minus 276 zum Vormonat, minus 818 zum Vorjahr). Kurzarbeit wird wichtiger. Derzeit wurde (Stand März) von 39 Betrieben für 742 Personen Kurzarbeit angezeigt. Vor einem Jahr waren es 28 Betriebe mit 195 Personen. 16 der 39 Anzeigen stammen aus dem Verarbeitenden Gewerbe“, berichtet Roland Fürst weiter.

 

Arbeitsmarkt April

Besondere Personengruppen

Verglichen mit April 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Veränderung schwankte zwischen plus 3,6 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis hin zu plus 28,1 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.917 (plus 420, plus 28,1 Prozent)

  • Ältere ab 50 Jahre: 6.632 (plus 640, plus 10,7 Prozent)

  • Langzeitarbeitslose: 4.416 (plus 442, plus 11,1 Prozent)

  • Ausländer: 7.732 (plus 1.225, plus 18,8 Prozent)

  • Schwerbehinderte Menschen: 1.575 (plus 54, plus 3,6 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.541 oder 6,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Unter bisheriger Betrachtung haben wir 18.951 registrierte arbeitslose Personen. Dazu müssten weitere 4.783 Personen gerechnet werden. In der Summe wären das dann 23.734 Arbeitslose, was einer Arbeitslosenquote von 5,8 Prozent (Vormonat 5,9 Prozent, Vorjahr 5,5 Prozent) entspräche. Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (740), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (728), kurzfristig erkrankt sind (534), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 2.196), vorruhestandsähnliche Regelungen (309) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (121) gefördert werden. 

Regionaler Arbeitsmarkt

Stadt Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen klettert weiter

  • Arbeitslosenquote verharrt auf 6,7 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist in der Stadt Augsburg im April 2025 gestiegen. 11.696 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 37 Personen mehr (0,3 Prozent) als im März und 1.722 Personen bzw. 17,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,7 Prozent und war identisch zum Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,8 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 5.480 Personen (50 Personen weniger als im Vormonat, aber 1.164 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 6.216 Arbeitslose registriert (87 Personen mehr als im Vormonat und 558 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 53 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen

Verglichen mit April 2024 nahm die Arbeitslosigkeit bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 0,7 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis plus 27,0 Prozent bei den Jugendlichen: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 1.182 (plus 251, plus 27,0 Prozent)

  • Ältere ab 50 Jahre: 3.790 (plus 346, plus 10,0 Prozent)

  • Langzeitarbeitslose: 3.107 (plus 348, plus 12,6 Prozent)

  • Ausländer: 5.438 (plus 900, plus 19,8 Prozent)

  • Schwerbehinderte Menschen: 833 (plus 6, plus 0,7 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 1.180 oder 8,9 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 11.696 Personen. Hierzu müssten weitere 2.769 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 14.465 und wäre eine Arbeitslosenquote von 8,2 Prozent (Vormonat 8,2 Prozent, Vorjahr 7,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (435), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (329), kurzfristig erkrankt sind (294), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 1.288), vorruhestandsähnliche Regelungen (229) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (62) gefördert werden. 

Landkreis Augsburg

  • Zahl der Arbeitslosen wieder unter 5.000

  • Arbeitslosenquote sinkt auf 3,3 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Augsburg im April 2025 gesunken. 4.917 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 99 Personen weniger (-2 Prozent) als im März, aber 689 Personen bzw. 16,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 3,3 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 3.019 Personen (103 Personen weniger als im Vormonat, aber 521 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 1.898 Arbeitslose registriert (4 Personen mehr als im Vormonat und 168 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 39 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis nahm in diesem Monat die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite reichte von plus 2,8 Prozent bei den Langzeitarbeitslosen bis plus 21,4 Prozent bei den Jugendlichen: 

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 500 (plus 88, plus 21,4 Prozent)

  • Ältere ab 50 Jahre: 1.880 (plus 199, plus 11,8 Prozent)

  • Langzeitarbeitslose: 838 (plus 23, plus 2,8 Prozent)

  • Ausländer: 1.595 (plus 262, plus 19,7 Prozent)

  • Schwerbehinderte Menschen: 504 (plus 43, plus 9,3 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 223 oder 3,7 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 4.917 Personen. Hierzu müssten weitere 1.351 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 6.268 und wäre eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent (Vormonat 4,2 Prozent, Vorjahr 4,1 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (186), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (277), kurzfristig erkrankt sind (181), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 590), vorruhestandsähnliche Regelungen (64) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (37) gefördert werden. 

Landkreis Aichach-Friedberg

  • Zahl der Arbeitslosen weiter über 2.000

  • Arbeitslosenquote sinkt auf 2,9 Prozent

Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Aichach-Friedberg im April 2025 gesunken. 2.338 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 57 Personen weniger (-2,4 Prozent) als im März, aber 322 Personen bzw. 16 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 2,9 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten unter dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 2,6 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.567 Personen (67 Personen weniger als im Vormonat, aber 297 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 771 Arbeitslose registriert (10 Personen mehr als im Vormonat und 25 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 33 Prozent aller Arbeitslosen betreut.

Besondere Personengruppen

Im Landkreis Aichach-Friedberg nahm die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vorjahr bei allen zu. Die Bandbreite über alle Gruppen hinweg ging von plus 2,1 Prozent bei den Menschen mit Behinderung bis plus 52,6 Prozent bei den Jugendlichen:

  • Jugendliche unter 25 Jahre: 235 (plus 81, plus 52,6 Prozent)

  • Ältere ab 50 Jahre: 962 (plus 95, plus 11,0 Prozent)

  • Langzeitarbeitslose: 471 (plus 71, plus 17,8 Prozent)

  • Ausländer: 699 (plus 63, plus 9,9 Prozent)

  • Schwerbehinderte Menschen: 238 (plus 5, plus 2,1 Prozent)

Unterbeschäftigung:

Die Arbeitsmarktstatistik erfasst zudem die sog. Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen: um 138 oder 4,8 Prozent. Darin enthalten sind Personen, die eigentlich auch zu den Arbeitslosen gezählt werden müssten. Registrierte Arbeitslose sind unter bisheriger Betrachtung 2.338 Personen. Hierzu müssten weitere 663 Personen gerechnet werden, das ergäbe eine Zahl von 3.001 und wäre eine Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent (Vormonat 3,9 Prozent, Vorjahr 3,6 Prozent). Das sind u.a. Personen, die eine Weiterbildung machen (119), eine berufliche Eingliederungsmaßnahme durchlaufen (122), kurzfristig erkrankt sind (59), eine Fremdförderung erhalten (z.B. Integrationskurse durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, 318), vorruhestandsähnliche Regelungen (16) sowie Selbstständige, die mit einem Existenzgründungszuschuss (22) gefördert werden. 

Fazit:

  • Die Arbeitslosenquote ist in diesem Monat in den Landkreisen Augsburg und Aichach-Friedberg um je 0,1 Prozentpunkte gesunken und in der Stadt Augsburg gleichgeblieben.

  • Im Vergleich zum Vorjahr ist die Arbeitslosenquote in der Stadt Augsburg um 0,9 Prozentpunkte, im Landkreis Augsburg um 0,4 Prozentpunkte und im Landkreis Aichach-Friedberg um 0,3 Prozentpunkte gestiegen. 

  • Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr überall gestiegen.

  • Im Bereich SGB II (Bürgergeld) gibt es keine Gebietskörperschaft mit einem Rückgang. 

 

Ausbildungsstellenmarkt

  • Seit Oktober 2.704 gemeldete Bewerber und 3.285 Berufsausbildungsstellen

  • 121 Ausbildungsplätze pro 100 Bewerber

Betriebe und Verwaltungen meldeten seit Oktober für das Berufsberatungsjahr 2024/2025 3.285 Berufsausbildungsstellen. Das sind 89 oder 2,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum (3.374). Für eine Ausbildungsstelle haben sich 2.704 junge Menschen bei der Arbeitsagentur Augsburg vormerken lassen. Die Zahl der Bewerber sank gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 29 oder 1,1 Prozent (2.733). Statistisch gesehen stehen 100 Ausbildungsbewerbern 121 Ausbildungsplätze gegenüber.

Ein Trend bleibt weiterhin bestehen: Zunahme ausländischer, Rückgang deutscher Bewerber.

Ende April waren 1.709 Bewerber noch unversorgt und 1.819 Ausbildungsstellen noch unbesetzt.

 

Stadt Augsburg:

  • 1.573 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 180 oder 10,3 Prozent weniger 

  • 1.380 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 12 oder 0,9 Prozent mehr

  • Verhältnis 100 Bewerber zu 114 Ausbildungsstellen

  • 940 unversorgte Bewerber

  • 867 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

 

Landkreis Augsburg:

  • 1.260 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 90 oder 7,7 Prozent mehr

  • 1.055 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 11 oder 1,1 Prozent mehr

  • Verhältnis 100 Bewerber zu 119 Ausbildungsstellen

  • 630 unversorgte Bewerber

  • 630 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

 

Landkreis Aichach-Friedberg:

  • 452 Berufsausbildungsstellen gemeldet, 1 oder 0,2 Prozent mehr 

  • 269 Jugendliche suchen eine Ausbildungsstelle, 52 oder 16,2 Prozent weniger

  • Verhältnis 100 Bewerber zu 168 Ausbildungsstellen

  • 139 unversorgte Bewerber

  • 322 unbesetzte Berufsausbildungsstellen

Freie Ausbildungsstellen und Stellen können Sie der Agentur für Arbeit bequem und einfach über unsere Online-Services melden: https://www.arbeitsagentur.de/unternehmen/arbeitskraefte/stellenangebot-melden 

Weitere Informationen finden Betriebe ebenfalls über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/unternehmen.

Unseren Arbeitsmarktreport finden Sie im Internet unter: www.arbeitsagentur.de/vor-ort/augsburg/statistik