Bedarf nach Pflegekräften weiterhin hoch

Bundesagentur für Arbeit veröffentlicht Statistikzahlen für die Gesundheits- und Pflegebranche. 

20.05.2025 | Presseinfo Nr. 28

„Der Fachkräftemangel im Gesundheits- und Pflegebereich ist eine der größten Herausforderungen,“ berichtet Matthias Oppel, Leiter der Agentur für Arbeit Bad Homburg. „Gut qualifizierte Pflegekräfte sind essentiell für ein funktionierendes Gesundheitssystem, daher liegt der Fokus auch in der Zukunft auf der Qualifizierung von Arbeitskräften. Dabei dürfen wir uns nicht nur auf Ausbildungsqualifizierungen verlassen, sondern müssen auch im Blick behalten, dass kontinuierliche Weiterbildungen wichtig sind, um längerfristig die Versorgungssicherheit auf hohem Niveau sicherstellen zu können.“ 

Die Situation auf dem Arbeitsmarkt bleibt weiterhin angespannt. Fachkräftemangel, hohe Belastungen und zunehmende Anforderungen erschweren die Besetzung von offenen Stellen. Zudem wird der Bedarf nach qualifiziertem Personal in den Pflegeberufen alleine aufgrund der demografischen Entwicklung in den nächsten Jahren zunehmen. 

Der Anteil an Beschäftigten in den Pflegeberufen lag mit 1.721.760 Beschäftigten deutschlandweit bei 4,9 Prozent. In Hessen waren 122.445 Beschäftigte (4.4 Prozent) in den Pflegeberufen beschäftigt. Die Anteile der Beschäftigten in den Pflegeberufen im Agenturbezirk Bad Homburg lag mit 3,6 Prozent im Hochtaunuskreis, 2,6 Prozent im Main-Taunus-Kreis und 3,1 Prozent im Landkreis Groß-Gerau, sowohl unter dem Landes- als auch unter dem Bundesdurchschnitt. 

 

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Davon in den Pflegeberufen

Deutschland34.837.1021.721.760
Hessen2.761.767122.445
Hochtaunuskreis101.5423.698
Main-Taunus-Kreis112.5132.936

Landkreis Groß-Gerau

100.1423.138

Datenbestand: 30. Juni 2024

 

Im Agenturbezirk Bad Homburg waren im Jahr 2024 2,4 Prozent der offenen gemeldeten Stellen im Bereich der Pflegeberufe gemeldet. Der Bedarf lag damit unter dem Bundesdurchschnitt (4,5 Prozent der gemeldeten Stellen) und unter dem Hessendurchschnitt (4,1 Prozent der gemeldeten Stellen). Dies darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Bedarf weiterhin hoch ist. Arbeitgebende sind nicht verpflichtet ihre offenen Stellen den Agenturen für Arbeit zu melden, daher kann der tatsächliche Bedarf an Pflegekräften höher ausfallen. 

In den beiden Taunuskreisen lag der Jahresdurchschnitt an arbeitslosen Menschen in den Pflegeberufen mit 2,1 Prozent (Hochtaunuskreis) und 2,7 Prozent (Landkreis Groß-Gerau) in etwa auf dem Niveau im Bund (2 Prozent) und auf dem Niveau im Land Hessen (2,6 Prozent). Lediglich der Anteil der Arbeitslosen im Main-Taunus-Kreis war mit 6,9 Prozent deutlich höher. 

Zu den Pflegeberufen zählen die Berufe der Gesundheits- und Krankenpflege, sowie die Berufe der Altenpflege. Statistisch werden in diesem Zusammenhang die operationstechnischen Assistenzberufe, die Tätigkeiten im Rettungsdienst sowie die Berufe in der Geburtshilfe nicht mit betrachtet. 

Erfreulich ist, dass sich bereits im Jahr 2024 die Eintritte in die Qualifizierungsmaßnahmen der Pflegeberufe deutlich erhöht haben. Mit einem Plus von 6,6 Prozent bundesweit und 6,5 Prozent in Hessen lagen die Eintrittszahlen deutlich über dem Vorjahr. Bei der insgesamten Zahl der Teilnehmenden gab es im Jahr 2024 bundesweit ein Plus von 13,4 Prozent und ein Plus von 15,3 Prozent in Hessen. Insbesondere die Eingliederungsquote von knapp 80 Prozent in Hessen zeigt, dass Qualifizierung der richtige Weg ist, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. 

Die Eingliederungsquote (EQ) gibt an, wie viele Personen nach dem Abschluss einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme sechs Monate später in einer sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung sind (prozentualer Anteil). Sie dient als Indikator für die Wirksamkeit dieser Maßnahmen.