Kein einheitliches Bild am Arbeitsmarkt

- Sehr geringer Anstieg der Arbeitslosigkeit – Arbeitslosenquote beträgt unverändert 5,4 Prozent

- Mehr Beschäftigte werden arbeitslos

- Nachfrage nach Arbeitskräften stark gestiegen

- Beschäftigung entwickelt sich etwas verhaltener

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Die Arbeitslosigkeit ist im Dezember leicht gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt unverändert 5,4 Prozent.

 „Wie schon im November gibt es ermutigende Signale, aber auch eher ungünstige Entwicklungen“, beschreibt Gundula Sutter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach, die aktuelle Lage am regionalen Arbeitsmarkt. So steigt die Arbeitslosigkeit seit Monaten nur geringfügig und die Nachfrage nach Arbeitskräften ist enorm gewachsen. Deshalb können auch mehr Menschen in Beschäftigung einmünden. Allerdings werden auch mehr Menschen arbeitslos. Auch die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung stieg zuletzt nicht mehr an.

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Ebenso wie im November stieg die Arbeitslosigkeit auch im Dezember nur in sehr geringem Maße an. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren insgesamt 10 127 Menschen arbeitslos, 87 oder 0,9 Prozent mehr als im November und 475 oder 4,9 Prozent mehr als im Dezember 2022. Die Arbeitslosenquote veränderte sich wiederum nicht, wie im Oktober und November betrug sie 5,4 Prozent. Im Dezember des Vorjahres hatte sie 5,2 Prozent betragen.

Der Anstieg vollzog sich fast ausschließlich im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III) und betraf insbesondere Männer. In Außenberufen sind fast nur Männer tätig, weswegen sie von Winterarbeitslosigkeit besonders betroffen sind.  

Bewegungen (An- und Abmeldungen):

Im Dezember haben sich mehr Menschen arbeitslos gemeldet als im November, insbesondere nach einer Erwerbstätigkeit. Dieser Anstieg beträgt sowohl gegenüber November als auch gegenüber Dezember vor einem Jahr rund zehn Prozent.

Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist ansteigen. Rund zehn Prozent mehr Menschen als vor einem Jahr wechselten noch im Dezember in Beschäftigung. 

Stellen:

Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen stieg im Dezember deutlich auf 603 (+ 30,5 Prozent) und liegt auch um rund acht Prozent über dem Wert des letztjährigen Dezembers. Damit befindet sich der Bedarf der regionalen Unternehmen in diesem Monat wieder auf einem durchschnittlichen Niveau.

Der Bestand an Stellen ist gegenüber Vormonat um 1,5 Prozent, gegenüber Vorjahresmonat um 16,4 Prozent gesunken. Weniger Arbeitskräfte brauchten diesen Monat öffentlicher Dienst und Gesundheitswesen. In allen anderen Branchen wurde mehr Personal gesucht.

Beschäftigung:

122 633 Menschen waren zum 30.06.2023 (aktuellster Datenstand) im Agenturbezirk Bad Kreuznach sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Dies waren nahezu unverändert viele wie ein Jahr zuvor und 0,2 Prozent weniger als zum 31.03.2023 (Vorquartal). Damit gehört Bad Kreuznach nicht mehr zu den Regionen, in denen ein Anstieg der Beschäftigung zu verzeichnen war. Im Landesdurchschnitt von Rheinland-Pfalz entwickelte sich die Beschäftigung wie folgt: Anstieg zum Vorquartal um 0,2 Prozent und zum Vorjahresquartal um 0,5 Prozent.

Regionaler Arbeitsmarkt:

In diesem Monat veränderte sich der Arbeitsmarkt regional unterschiedlich innerhalb des Agenturbezirks. Während die Arbeitslosigkeit in Kirn und Boppard zurückging, stieg sie in Bad Kreuznach, Idar-Oberstein und Simmern an.

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 10 127 Arbeitslose (+ 87)
  • stagnierte auf 5,4 Prozent (Vorjahr 5,2 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 3 774 Arbeitslose (+ 77)
  • stieg von 5,9 Prozent auf 6,0 Prozent (Vorjahr 5,6 Prozent)
  • Idar-Oberstein: 2 773 Arbeitslose (+ 27)
  • stieg von 6,4 Prozent auf 6,5 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent)
  • Kirn: 1 413 Arbeitslose (- 35)
  • fiel von 6,4 Prozent auf 6,3 Prozent (Vorjahr 6,1 Prozent)
  • Simmern: 1 398 Arbeitslose (+ 36)
  • stieg von 3,7 Prozent auf 3,8 Prozent (Vorjahr 3,8 Prozent)
  • Boppard: 769 Arbeitslose (- 18)
  • fiel von 3,5 Prozent auf 3,4 Prozent (Vorjahr 3,8 Prozent)

 

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im Dezember waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 187 Menschen arbeitslos, 42 oder 0,8 Prozent mehr als im November und 319 oder 6,6 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,0 Prozent im November auf 6,1 Prozent im Dezember (5,7 Prozent im Dezember 2022). Wie schon im Vormonat zeigten sich im Landkreis Bad Kreuznach geringe saisonale Eintrübungen am Arbeitsmarkt.

Bewegungen:

Im Dezember haben sich mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im November (+ 11,8 Prozent) und mehr als im Dezember des Vorjahres (+ 22,8 Prozent). Darunter meldeten sich auch unmittelbar nach Erwerbstätigkeit mehr Menschen (+ 8,6 Prozent zum Vormonat und + 11,8 Prozent zum Vorjahresmonat).

Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist ansteigen. Rund elf Prozent mehr Menschen als vor einem Jahr wechselten noch im Dezember in Beschäftigung. 

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen stieg im Landkreis Bad Kreuznach zum Vormonat um rund 20 Prozent und gegenüber Dezember 2022 um rund 27 Prozent. 280 neue Stellen wurden angeboten. Weniger Arbeitskräfte brauchten in diesem Monat nur der öffentliche Dienst. Der Bestand an Stellen (1 341) ist zum November um 1,7 Prozent und zum Dezember 2022 um 13,4 Prozent gesunken.

Landkreis Birkenfeld:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im Dezember waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 2 773 Menschen arbeitslos, 27 oder 1,0 Prozent mehr als im November und 190 oder 7,4 Prozent mehr als im Dezember des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,4 Prozent im November auf 6,5 Prozent im Dezember (6,1 Prozent im Dezember 2022). Wie schon im Vormonat zeigten sich im Landkreis Birkenfeld geringe saisonale Eintrübungen am Arbeitsmarkt.

Bewegungen:

Im Dezember haben sich mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im November (+ 19,9 Prozent) und mehr als im Dezember des Vorjahres (+ 3,0 Prozent). Darunter meldeten sich auch unmittelbar nach Erwerbstätigkeit mehr Menschen (+ 27,0 Prozent zum Vormonat), jedoch in etwas gleich viele wie im Vorjahresmonat.

Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit zum Vormonat und zum Vorjahresmonat ansteigen. Die Abmeldungen in Beschäftigung darunter waren jedoch rückläufig. 

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen fiel im Landkreis Birkenfeld zum Vormonat um 4,2 Prozent und gegenüber Dezember 2022 um 6,6 Prozent. 114 neue Stellen wurden angeboten. Mehr Arbeitskräfte wurden in diesem Monat insbesondere durch das verarbeitende Gewerbe nachgefragt. Der Bestand an Stellen (572) ist zum November um 5,9 Prozent und zum Dezember 2022 um 26,8 Prozent gesunken.

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:

Im Dezember waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 167 Menschen arbeitslos, 18 oder 0,8 Prozent mehr als im November und 34 oder 1,5 Prozent weniger als im Dezember des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,6 Prozent auf 3,7 Prozent. 3,8 Prozent betrug sie vor einem Jahr.

Bewegungen:

Im Dezember haben sich mehr Menschen neu oder erneut arbeitslos gemeldet als im November (+ 4,1 Prozent) und mehr als im Dezember des Vorjahres (+ 6,5 Prozent). Darunter meldeten sich auch unmittelbar nach Erwerbstätigkeit etwas mehr Menschen (+ 1,4 Prozent zum Vormonat), jedoch deutlich mehr wie im Vorjahresmonat (+ 20,2 Prozent).

Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit zum Vormonat ansteigen, jedoch nicht in Erwerbstätigkeit. Allerdings konnten mehr (+ 17,6 Prozent) in Beschäftigung münden als vor einem Jahr.

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen stieg im Landkreis Rhein-Hunsrück seit November stark an (+ 90 Prozent). 209 neue Stellen wurden angeboten. Mit Ausnahme der Gastronomie hatten alle Branchen höheren Bedarf.

Der Bestand an Stellen ist etwas höher als im Vormonat (+ 0,8 Prozent). Er liegt mit 1 324 um 14,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.