Winter trifft Arbeitsmarkt

- Deutlicher Anstieg der Arbeitslosigkeit – Arbeitslosenquote beträgt nun 5,8 Prozent

- Mehr Anmeldungen in Arbeitslosigkeit, aber auch mehr Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit in Beschäftigung

- Nachfrage nach Arbeitskräften wieder gesunken

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 8

Die Arbeitslosigkeit ist im Januar deutlich gestiegen. Die Arbeitslosenquote beträgt 5,8 Prozent.

 „In erster Linie sehen wir im Januar eine saisonale Entwicklung am regionalen Arbeitsmarkt“, erklärt Gundula Sutter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach. Frost und Eis führen zur – meist vorübergehenden – Arbeitslosigkeit von Menschen, die in Außenberufen tätig sind. So lässt sich ein großer Teil des Anstiegs der Arbeitslosigkeit in diesem Monat durch verstärkte Arbeitslosmeldungen erklären. Gleichzeitig ist die Aufnahme von Beschäftigung wieder häufiger gelungen, auch im Vergleich zum Januar des letzten Jahres. Das spricht für eine dynamische Entwicklung, die es für die erhoffte Frühjahrsbelebung auch braucht. Allerdings unterliegt die Arbeitskräftenachfrage derzeit noch Schwankungen, die sich hoffentlich zum Frühjahr hin einpendeln werden.

 

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Nach eher geringen Steigerungen der Arbeitslosigkeit im November und Dezember fiel der Anstieg nun im Januar stärker aus. Rund acht Prozent mehr Menschen (+ 826) als im Dezember sind in diesem Monat des Jahres 2024 arbeitslos. Gegenüber Januar des Vorjahres sind es 6,6 Prozent (+ 678) mehr. Insgesamt waren diesen Monat im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach 10 953 Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote beträgt nun 5,8 Prozent - nach 5,4 Prozent in den Monaten November und Dezember. Im Januar des Vorjahres hatte sie 5,6 Prozent betragen.
Der Anstieg vollzog sich in diesem  Monat in beiden Rechtskreisen und betraf alle Personengruppen.

 

Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Im Januar haben sich deutlich mehr Menschen (+ 18,5 Prozent) arbeitslos gemeldet als im Dezember, insbesondere nach einer Erwerbstätigkeit (+ 44,2 Prozent).
Gegenüber dem letztjährigen Januar fiel der Anstieg ebenfalls deutlich aus (+ 18,2 Prozent), insbesondere nach Aus- und Weiterbildung (+ 59,8 Prozent).
Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist ansteigen – Abmeldungen wegen Aufnahme einer Beschäftigung sogar um rund ein Viertel. Gegenüber Dezember konnten 12,9 Prozent mehr Personen ihre Arbeitslosigkeit wegen Aufnahme von Erwerbstätigkeit beenden.

 

Stellen:
Nachdem die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen im Dezember stark anstieg, fiel diese im Januar wieder ab (468 Stellen, 22,4 Prozent). Dieser Wert liegt auch um rund fünf Prozent unter dem des Januar 2023. Damit schwankt die Nachfrage nach Arbeitskräften seit einiger Zeit enorm und ddrückt womöglich die Unsicherheit der betrieblichen Planungsprozesse aus.
Der Bestand an Stellen ist
gegenüber Vormonat um 3,4 Prozent, gegenüber Vorjahresmonat um 19,7 Prozent gesunken.

Weniger Arbeitskräfte brauchten diesen Monat verarbeitendes Gewerbe, insbesondere Chemiebetriebe, sowie Bau- und Gastgewerbe. Vakanzen im Bereich der Unternehmensführung und -verwaltung aller Branchen gingen ebenfalls deutlich zurück.

 

Regionaler Arbeitsmarkt:
In allen Regionen innerhalb des Agenturbezirks fielen die Arbeitslosenquoten höher aus – sowohl gegenüber Vormonat als auch Vorjahresmonat. In den Landkreisen Birkenfeld und Rhein-Hunsrück stieg die Arbeitslosigkeit deutlich an.

 

Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:

  • Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 10 953 Arbeitslose (+ 826)
    stieg von 5,4 Prozent auf 5,8 Prozent (Vorjahr 5,2 Prozent)
  • Bad Kreuznach: 3 986 Arbeitslose (+ 212)
    stieg von 6,0 Prozent auf 6,3 Prozent (Vorjahr 5,9 Prozent)
  • Idar-Oberstein: 2 994 Arbeitslose (+ 221)
    stieg von 6,5 Prozent auf 7,0 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent)
  • Kirn: 1 465 Arbeitslose (+ 52)
    stieg von 6,3 Prozent auf 6,5 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent)
  • Simmern: 1 580 Arbeitslose (+ 182)
    stieg von 3,8 Prozent auf 4,3 Prozent (Vorjahr 4,2 Prozent)
  • Boppard: 928 Arbeitslose (+ 159)
    stieg von 3,4 Prozent auf 4,1 Prozent (Vorjahr 4,2 Prozent)

 

 

Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:

Landkreis Bad Kreuznach:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Januar waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 5 451 Menschen arbeitslos, 264 oder 5,1 Prozent mehr als im Dezember und 348 oder 6,8 Prozent mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,1 Prozent im Dezember auf 6,4 Prozent im Januar (6,0 Prozent im Januar 2023).

Bewegungen:
Im Januar haben sich mehr Menschen (+ 7,2 Prozent) arbeitslos gemeldet als im Dezember, insbesondere nach einer Erwerbstätigkeit (+ 22,1 Prozent). Gegenüber dem letztjährigen Januar fiel der Anstieg ebenfalls deutlich aus (+ 14,9 Prozent), insbesondere nach Aus- und Weiterbildung (+ 53,1 Prozent).
Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist ansteigen – Abmeldungen wegen Aufnahme einer Beschäftigung sogar um rund ein Fünftel. Gegenüber Dezember konnten 13,0 Prozent mehr Personen ihre Arbeitslosigkeit wegen Aufnahme von Erwerbstätigkeit beenden.

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (190) fiel im Landkreis Bad Kreuznach zum Vormonat um 90 oder rund ein Drittel. Das waren auch rund ein Viertel weniger als vor einem Jahr. Der Bestand an Stellen (1 303) ist zum Dezember um 2,8 Prozent und zum Januar 2023 um 20,6 Prozent gesunken.

Bau- und Gastronomiegewerbe sowie Zeitarbeit brauchten weniger Arbeitskräfte als im Vormonat, nur der öffentliche Dienst brauchte mehr.

Landkreis Birkenfeld:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Januar waren im Landkreis Bad Kreuznach insgesamt 2 994 Menschen arbeitslos, 221 oder 8,0 Prozent mehr als im Dezember und 255 oder 9,3 Prozent mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 6,5 Prozent im Dezember auf 7,0 Prozent im Januar (6,5 Prozent im Januar 2023).

Bewegungen:
Im Januar haben sich mehr Menschen (+ 24,4 Prozent) arbeitslos gemeldet als im Dezember, insbesondere nach einer Erwerbstätigkeit (+ 54,3 Prozent). Gegenüber dem letztjährigen Januar fiel der Anstieg ebenfalls deutlich aus (+ 23,9 Prozent), insbesondere nach Aus- und Weiterbildung (+ 65,3 Prozent).
Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist ansteigen – Abmeldungen wegen Aufnahme einer Beschäftigung sogar um annähernd ein Drittel. Gegenüber Dezember konnten 20,8 Prozent mehr Personen ihre Arbeitslosigkeit wegen Aufnahme von Erwerbstätigkeit beenden.

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen fiel im Landkreis Birkenfeld zum Vormonat erneut um 14,9 Prozent. Gegenüber Januar 2023 als sie jedoch um 11,5 Prozent höher. 97 neue Stelle wurden angeboten.
Der Bestand an Stellen (566) ist zum Dezember um ein Prozent und zum Januar 2023 um 24,3 Prozent gesunken.
Handel und Zeitarbeit fragten im Januar mehr Arbeitskräfte nach, Verkehrswesen, öffentlicher Dienst und freiberufliche Dienstleister weniger.

 

Rhein-Hunsrück-Kreis:

Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Januar waren im Landkreis Rhein-Hunsrück insgesamt 2 508 Menschen arbeitslos, 341 oder 15,7 Prozent mehr als im Dezember und 75 oder 3,1 Prozent mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote stieg von 3,7 Prozent auf 4,2 Prozent. 4,2 Prozent betrug sie auch vor einem Jahr.

Bewegungen:
Im Januar haben sich mehr Menschen (+ 34,2 Prozent) arbeitslos gemeldet als im Dezember, insbesondere nach einer Erwerbstätigkeit (+ 73,6 Prozent). Gegenüber dem letztjährigen Januar fiel der Anstieg ebenfalls deutlich aus (+ 19,0 Prozent), insbesondere nach Aus- und Weiterbildung (+ 65,2 Prozent).
Gleichzeitig konnten die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit binnen Jahresfrist ansteigen – Abmeldungen wegen Aufnahme einer Beschäftigung sogar um rund ein Viertel. Gegenüber Dezember konnten 5,8 Prozent mehr Personen ihre Arbeitslosigkeit wegen Aufnahme von Erwerbstätigkeit beenden.

Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen fiel im Landkreis Rhein-Hunsrück zum Vormonat um 13,4 Prozent. Gegenüber Januar 2023 lag sie jedoch um bemerkenswerte 72,4 Prozent höher. 181 neue Stellen wurden angeboten.

Der Bestand an Stellen (1 257) ist zum Dezember um 5,1 Prozent und zum Januar 2023 um 16,3 Prozent gesunken.
Handel, Zeitarbeit und Gesundheitswesen fragten im Januar mehr Arbeitskräfte nach, verarbeitendes Gewerbe, öffentlicher Dienst, Gastronomie und freiberufliche Dienstleister weniger.