Die Frühjahrsbelebung währte in diesem Jahr nur kurz. Sie hatte sich schon im Mai abgeschwächt und ist nun vollständig zum Erliegen gekommen. Die Arbeitslosenquote verharrt im dritten Monat in Folge auf 5,9 Prozent. Zwar mussten sich weniger Menschen arbeitslos melden als im Mai – allerdings mehr als im Juni des letzten Jahres. Auch der Arbeitskräftebedarf ist im zweiten Monat verhalten. Einzig im Rhein-Hunsrück-Kreis wurden deutlich mehr Stellenangebote offeriert. Edeltraud Nikodemus, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach, beschreibt die Lage am Arbeitsmarkt als insgesamt angespannt.
Etwas bessere Nachrichten liefert der Ausbildungsmarkt: „In diesem Jahr interessieren sich wieder mehr junge Menschen für eine duale Ausbildung“, freut sich Nikodemus. Jetzt und bis in den späten Herbst bietet sich noch die Gelegenheit für den Ausbildungsstart 2025. „Nächste Woche beginnen die Ferien und ich empfehle Praktika zum Ausprobieren verschiedener Berufe. Unterstützung bei der Realisierung bietet unsere Berufsberatung“, so die Agenturleiterin.
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Im Juni kam die Frühjahrsbelebung vollständig zum Erliegen. Die Arbeitslosigkeit stieg aber auch noch nicht an, wie das zur Ferienzeit üblich ist. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt stagnierte. Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach waren diesen Monat 11 199 Menschen arbeitslos gemeldet: 4 und damit 0,0 Prozent weniger als im Mai und 552 oder 5,2 Prozent mehr als im Juni 2024. Die Arbeitslosenquote stagnierte bei 5,9 Prozent. Vor einem Jahr war sie von Mai auf Juni von 5,7 Prozent auf 5,6 Prozent gesunken.
Bewegungen (An- und Abmeldungen):
Im Juni mussten sich weniger Menschen arbeitslos melden als im Mai (- 7,1 Prozent), allerdings mehr als im Juni des Vorjahres (+ 8,2 Prozent), insbesondere nach Erwerbstätigkeit (+ 14,1 Prozent).
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit gingen gegenüber Vormonat (- 9,8 Prozent) zurück. Gegenüber dem Juni 2024 konnten die Abmeldungen, insbesondere in Beschäftigung, gesteigert werden (+ 10,7 Prozent).
Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (530) ist im Juni um 8 oder 1,5 Prozent gestiegen. Auch hier gab es demnach wenig Veränderung. Allerdings gingen 79 oder 17,5 Prozent mehr Stellen ein als vor einem Jahr. Der Bestand an Stellen (2 925) fiel gegenüber dem Vormonat um 1,2 Prozent und gegenüber Vorjahresmonat um 9,6 Prozent. Mehr Stellenangebote kamen in diesem Monat aus dem Handel, dem verarbeitenden Gewerbe, dem Gesundheitswesen und der Zeitarbeit. Rückläufig war der Bedarf insbesondere im Baugewerbe und im öffentlichen Dienst.
Regionaler Arbeitsmarkt:
Die Arbeitslosigkeit ging insbesondere im Rhein-Hunsrück-Kreis etwas zurück. In Bad Kreuznach und Idar-Oberstein stieg sie jedoch an. Insgesamt führte dies zu einer geringen Veränderung.
Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellen:
Agenturbezirk Bad Kreuznach insgesamt: 11 199 Arbeitslose (- 4)
- stagniert seit April bei 5,9 Prozent (Vorjahr 5,6 Prozent)
Bad Kreuznach: 4 291 Arbeitslose (+ 55)
- stieg von 6,6 Prozent auf 6,7 Prozent (Vorjahr 6,2 Prozent)
Idar-Oberstein: 2 963 Arbeitslose (+ 18)
- stagniert seit April bei 6,8 Prozent (Vorjahr 6,7 Prozent)
Kirn: 1 513 Arbeitslose (- 18)
- fiel von 6,7 Prozent auf 6,6 Prozent (Vorjahr 6,5 Prozent)
Simmern: 1 586 Arbeitslose (- 39)
- fiel von 4,3 Prozent auf 4,2 Prozent (Vorjahr 4,0 Prozent)
Boppard: 846 Arbeitslose (- 20)
- fiel von 3,8 Prozent auf 3,7 Prozent (Vorjahr 3,5 Prozent)
Überblick über die Arbeitsmärkte auf Kreisebene:
Landkreis Bad Kreuznach:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Bad Kreuznach im Juni leicht gestiegen. 5 804 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 37 Personen mehr (+ 0,6 Prozent) als im Mai und 361 (+ 6,6 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote stieg auf 6,7 Prozent. Im Juni des letzten Jahres lag sie bei 6,3 Prozent.
Bewegungen:
Im Juni mussten sich weniger Menschen arbeitslos melden als im Mai (- 2,5 Prozent), allerdings mehr als im Juni des Vorjahres (+ 10,2 Prozent), insbesondere nach Erwerbstätigkeit (+ 25,5 Prozent).
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit gingen gegenüber Vormonat (- 9,7 Prozent) zurück. Gegenüber dem Juni 2024 hat sich die Zahl der Abmeldungen kaum verändert. Allerdings fielen die Abmeldungen in Erwerbstätigkeit rund zehn Prozent höher aus als vor einem Jahr.
Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (261) ist im Juni leicht gesunken (- 3,0 Prozent), liegt aber über dem Wert des Vorjahresmonats (+ 7,0 Prozent). Der Bestand an Stellen (1 236) blieb nahezu gleich und fiel gegenüber dem Vorjahresmonat um 14,2 Prozent. Mehr Stellenangebote kamen diesen Monat aus der Zeitarbeitsbranche.
Landkreis Birkenfeld:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Birkenfeld im Juni minimal gestiegen. 2 963 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 18 Personen (+ 0,6 Prozent) mehr als im Mai und 54 (+ 1,9 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug weiterhin 6,8 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 6,7 Prozent.
Bewegungen:
Im Juni mussten sich minimal mehr Menschen arbeitslos melden als im Mai (+ 2 oder 0,4 Prozent). Gegenüber Juni des Vorjahres waren es mit + 14,2 Prozent deutlich mehr.
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit gingen gegenüber Vormonat (- 4,9 Prozent) zurück. Gegenüber dem Juni 2024 hat sich die Zahl der Abmeldungen um 6,9 Prozent gesteigert.
Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (107) ist im Juni gesunken (- 9,3 Prozent), liegt jedoch sehr deutlich über dem Wert des Vorjahresmonats (+ 64,6, Prozent).
Der Bestand an Stellen (561) stieg minimal gegenüber dem Vormonat um 0,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist er um 3,1 Prozent gesunken. Mehr Stellenangebote kamen diesen Monat aus dem Gesundheitswesen und freiberuflichen Dienstleistern wie Architekten und Werbeagenturen, weniger aus der Zeitarbeit.
Rhein-Hunsrück-Kreis:
Arbeitsmarkt: Gesamtzahl und Quote:
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Rhein-Hunsrück im Juni gesunken. 2 432 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 59 Personen (- 2,4 Prozent) weniger als im Mai und 137 (+ 6,0 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 4,0 Prozent, ein Jahr zuvor lag sie bei 3,8 Prozent.
Bewegungen:
Im Juni mussten sich deutlich weniger Menschen arbeitslos melden als im Mai (- 21,2 Prozent) und minimal weniger als im Juni des Vorjahres (- 0,9 Prozent).
Die Abmeldungen aus Arbeitslosigkeit gingen gegenüber Vormonat (- 13,8 Prozent) zurück. Gegenüber dem Juni 2024 hat sich die Zahl der Abmeldungen um 2,7 Prozent gesteigert.
Stellen:
Die Zahl der neu zu besetzenden Arbeitsstellen (162) ist deutlich gestiegen (+ 20,0 Prozent). Auch gegenüber dem Vorjahresmonat liegt sie um 14,1 Prozent höher.
Der Bestand an Stellen (1 128) ist gesunken (- 3,7 Prozent). Gegenüber dem Vorjahresmonat ist er um 7,1 Prozent gesunken. Mehr Stellenangebote kamen diesen Monat insbesondere aus dem öffentlichen Dienst, dem Gesundheitswesen und dem Handel, weniger aus dem Baugewerbe.
Ausbildungsmarkt 2024/2025:
In dem seit Oktober laufenden Ausbildungsjahr 2024/2025 sind bis Juni deutlich mehr Jugendliche (1476; + 8,7 Prozent) als im vorhergehenden Ausbildungsjahr auf die Berufsberatung zugekommen. Die Zahl der Ausbildungsstellen (2 033) liegt bisher um 1,2 Prozent niedriger.
Seit Jahren übersteigt die Zahl der Ausbildungsstellen die der Bewerberinnen und Bewerber deutlich. Dennoch ist in diesem Jahr das Interesse der Jugendlichen an einer betrieblichen Berufsausbildung gewachsen. Auch das Ausbildungsengagement der Betriebe ist nahezu ungebrochen. Die Sommerferien stehen vor der Tür, jetzt bieten sich Praktika an.
Tipp: Jeder, der Hilfe bei der Suche nach einer Praktikums- oder einer Ausbildungsstelle braucht, sollte sich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bad Kreuznach unter 0800 / 4 5555 00 wenden. Unternehmen erreichen unter 0800 / 4 5555 20 den regional passenden Ansprechpartner.