Zukunft will gelernt sein: Hier lernen junge Menschen „ausgezeichnet“

In der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ wirbt auch die Agentur für Arbeit Bad Oldesloe unter dem Motto “Zukunft will gelernt sein“ für die duale Berufsausbildung. Dass junge Menschen im Kreis Stormarn viele engagierte Ausbildungsbetriebe finden, weiß Kathleen Wieczorek aus ihrer Berufspraxis. Einer von ihnen ist die Firma Burmester Haustechnik GmbH aus Fischbek, die mit dem Ausbildungszertifikat der Bundesagentur für Arbeit ausgezeichnet worden ist.   

14.03.2024 | Presseinfo Nr. 25

„Ich höre immer wieder von unseren Beraterinnen und Beratern, dass wir im Kreis Stormarn viele Betriebe haben, die sich für die Ausbildung junger Menschen stark engagieren. Es ist mir dann eine Herzensangelegenheit, regelmäßig einzelne von ihnen auszeichnen zu können“, sagt Kathleen Wieczorek, Chefin der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. „Ich freue mich, das Unternehmen Burmester Haustechnik mit dem Zertifikat der Bundesagentur für Arbeit auszeichnen zu können. Es ist eine Anerkennung und ein Dankeschön für sein besonderes Engagement bei der Ausbildung junger Menschen.“ 


Burmester Haustechnik GmbH steht für fast 50 Jahre Ausbildung im Handwerk

 
Gegründet wurde der Familienbetrieb aus Fischbek / Elmenhorst im Jahr 1970. Die ersten Auszubildenden starteten 1975, weiß Fred Burmester, der heute das Unternehmen leitet. Er freut sich über das Ausbildungszertifikat aus den Händen von Wieczorek und Alexandra Lemke aus dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Arbeitsagentur und dem Jobcenter Stormarn, die den Betrieb betreut. „Im Laufe der jetzt fast 50 Jahre haben wir insgesamt 71 Auszubildende erfolgreich ausgebildet“, so Burmester. In erster Linie bildet das Unternehmen Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik aus, bei Bedarf auch mal im Büro. Für ihn sei eine hohe Ausbildungsbereitschaft und -qualität wichtig, erzählt der Firmeninhaber.

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„Es ist schön, dass unser Engagement so wahrgenommen wird und wir freuen uns über die Auszeichnung der Agentur für Arbeit Bad Oldesloe. Wir brauchen gut ausgebildete Mitarbeiter, damit wir die Aufträge unserer privaten und öffentlichen Kunden qualitativ hochwertig und fachkundig ausführen können. Der Beruf des Anlagemechanikers hat sich über die Jahre stark verändert. Es ist ein moderner Handwerksberuf im Umgang mit modernster Technik, der beste Zukunftsperspektiven bietet.“

Burmester würde gerne jedes Jahr zwei neue Ausbildungsstellen besetzen, findet jedoch wie so viele Unternehmen der Branche zu wenig Interessierte, die Zahl der Bewerbungen habe abgenommen. „Unser guter Ruf in der Region hilft uns aber. Wir bekommen initiative Bewerbungen, aber auch Kinder unserer Mitarbeitenden oder sogar Kundenkinder bewerben sich bei uns“, kann Burmester erzählen. 
Bei der Nachwuchssuche geht Burmester aber auch andere Wege. So können bei ihm auch Jugendliche mit schwächeren Noten oder zum Beispiel migrationsbedingten Sprachschwierigkeiten den Weg in die Ausbildung finden. „Wer wirkliches Interesse an dem Beruf Anlagenmechaniker hat, kann über Praktika oder Einstiegsqualifizierungen zeigen, dass er motiviert ist. Auf dem weiteren Weg unterstützen wir da, wo es notwendig ist“, erklärt der Diplom - Ingenieur für Versorgungstechnik. Aktuell ist zum Beispiel ein 2021 aus dem Iran Geflüchteter im ersten Ausbildungsjahr. Er hatte vor seiner Flucht bereits längere Zeit als Klempner gearbeitet. Sein Weg führte über ein Praktikum und eine Einstiegsqualifizierung in die Ausbildung. Größte Herausforderung sei für den Auszubildenden die Fachsprache.
Auch diese Bereitschaft sei ein Grund für das Ausbildungszertifikat der Arbeitsagentur, so Wieczorek:

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„Gerade Jugendliche, die noch einen Entwicklungs- oder Unterstützungsbedarf haben, benötigen ebenfalls ihre Chance auf einen qualifizierten Berufsabschluss. Für sie bietet sich diese Einstiegsqualifizierung an. Über dieses von uns geförderte Langzeitpraktikum haben sie nicht nur die Möglichkeit, den Beruf und Betrieb kennenzulernen, sondern sich in dieser Zeit auch zu entwickeln. Hierfür brauchen wir Unternehmen, die diesen Weg mitgehen und unterstützen.“


Burmester war darüber hinaus auch Teilnehmer des Projektes „Moin España“ der Handwerkskammer Lübeck im Jahr 2013. Seinerzeit waren Jugendliche aus Spanien nach Deutschland gekommen, um über betriebliche Praktika möglichst in eine handwerkliche Berufsausbildung einzumünden. Hintergrund für das Projekt war eine damals hohe Jugendarbeitslosigkeit in Spanien sowie ein in Deutschland schon damals bestehender Bedarf an Azubis im Handwerk. „Bei uns haben zwei spanische Jugendliche erfolgreich ihren Abschluss als Anlagenmechaniker gemacht“, berichtet Burmester. Einer ist wieder nach Spanien zurückgekehrt, der zweite nach einiger Zeit in dem Fischbeker Familienbetrieb nach Hamburg gegangen und arbeitet dort.  
Die Agenturchefin möchte mit dem Ausbildungszertifikat honorieren, dass Ausbildungsbetriebe beständig junge Menschen qualifiziert und erfolgreich ausbilden: „Den ausgezeichneten Unternehmen gilt mein Dank immer auch stellvertretend für alle anderen engagierten Unternehmen im Kreis, die kontinuierlich unter sehr guten  Bedingungen ausbilden.“ Kriterien für die Verleihung des Ausbildungszertifikats der Bundesagentur für Arbeit sind unter anderem Qualitätsstandards in der Ausbildung und die besondere Wertschätzung der Nachwuchsförderung. 

Agenturchefin Kathleen Wieczorek und Alexandra Lemke mit Fred Burmester bei der Übergabe des Ausbildungszertifikates.
Agenturchefin Kathleen Wieczorek und Alexandra Lemke mit Fred Burmester bei der Übergabe des Ausbildungszertifikates.