Nur leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit

Arbeitslose: 7.953 (+ 112 zum Vormonat, + 365 zum Vorjahr)
Arbeitslosenquote: 4,3 Prozent (+ 0,1 zum Vormonat, + 0,2 zum Vorjahr)

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 56

Zwar saisonal üblich, aber mit einem geringeren Anstieg als in den Jahren zuvor startete der heimische Arbeitsmarkt in das zweite Halbjahr 2025. Wie in jedem Jahr nimmt die Arbeitslosigkeit zu Beginn der Ferienzeit zu. In den vergangenen vier Wochen meldeten sich knapp 1.800 Menschen arbeitslos. Aus der Arbeitslosigkeit abmelden konnten sich dagegen nur 1.700 Personen. Die Zahl der Arbeitslosen stieg im Vergleich zum Juni um 1,4 Prozent auf 7.950 und ist um 4,8 Prozent höher als im Vorjahr. Die Arbeitslosenquote ist um ein Zehntel auf 4,3 Prozent gestiegen.

Vorübergehend mehr Jugendliche arbeitslos
„Unter den 110 neuen Arbeitslosen sind allein 40 junge Leute. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den Jugendlichen bis unter 25 Jahren ist meist auf die Überbrückungszeit zwischen dem Ende der Lehrzeit oder Schulausbildung und dem Beginn einer Erwerbstätigkeit zurückzuführen“, informiert Anke Traber, Leiterin der Agentur für Arbeit Balingen. Vor Beginn der Sommer- und Handwerkerferien führen Quartalskündigungen und das Ende schulischer und betrieblicher Ausbildungen zu mehr Arbeitslosmeldungen. Besonders die Zahl arbeitsloser Jugendlicher steigt im Juli immer. „Das sind aber meist gut ausgebildete junge Leute, die auf dem Arbeitsmarkt gefragt sind und in der Regel schon bald wieder ihre Arbeitslosigkeit beenden können“, betont Traber.

„Abgesehen vom saisonüblichen Anstieg der Jugendarbeitslosigkeit zur Jahresmitte ist die Entwicklung in dieser Altersgruppe in der längerfristigen Betrachtung durchaus erfreulich“, ergänzt Pressesprecher Rolf Gehring. Entgegen der Gesamtzunahme der Arbeitslosigkeit seit Juli des vergangenen Jahres um 4,8 Prozent ging im gleichen Zeitraum die Zahl jüngerer Arbeitsloser fast im gleichen Maße um 4,3 Prozent zurück.

Bei den älteren Arbeitslosen ab 50 verhält es sich annähernd umgekehrt. Während ihre Zahl im Vergleich zum Vormonat unterdurchschnittlich um nur 1,5 Prozent stieg, ist sie im Vergleich zum Vorjahr um 6,1 Prozent höher.

Entwicklung in den Rechtskreisen 
Die Jobcenter sind für das Bürgergeld zuständig und betreuen die erwerbsfähigen Leistungsberechtigten nach dem Zweiten Buch Sozialgesetzbuch (SGB II). In ihrem Zuständigkeitsbereich ist die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat mit einer Zunahme um 30 Personen annähernd unverändert geblieben. Derzeit sind 2.740 Arbeitslose beim Jobcenter Zollernalbkreis gemeldet, beim Jobcenter Landkreis Sigmaringen sind es 1.285 Personen.

Für den Bereich der Arbeitslosenversicherung nach dem SGB III, dem die in der Regel nicht länger als ein Jahr Arbeitslosen zuzuordnen sind, ist die Agentur für Arbeit unmittelbar zuständig. Vor allem wegen der Zunahme von Arbeitslosmeldungen von Frauen stieg hier die Arbeitslosigkeit an. 80 Arbeitslose mehr als vor einem Monat bedeuten einen Anstieg um 2,1 Prozent. Im Zollernalbkreis gibt es im Juli 2.390 SGB III-Arbeitslose, im Landkreis Sigmaringen 1.540.

Ausbildungsmarkt - gut für Jugendliche, schwierig für Betriebe
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt in der Region ist weiter günstig für Jugendliche. Die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen ist mit rund 3.110 etwas höher als zum gleichen Zeitpunkt des Vorjahres, und davon sind derzeit noch 1.575 unbesetzt.

Dem stehen von den ursprünglich gemeldeten 1.260 Bewerberinnen und Bewerbern noch 490 gegenüber, die bisher weder Ausbildungsplatz noch eine Alternative gefunden haben.