Am Mittwoch fand in Bamberg am Kaiser-Heinrich-Gymnasium zusammen mit dem Franz-Ludwig-Gymnasium, Eichendorff-Gymnasium und Theresianum erst-malig ein Studienfelderkundungstag statt. Ziel war es, die Schüler bei ihrer Berufs- und Studienwahl zu begleiten, zu fördern, aber auch zu fordern. Die Idee, die Hoch-schulen direkt in die Schulen zu holen, war eine Premiere in Bamberg-Forchheim, entwickelt und durchgeführt von der Berufsberatung der Agentur für Arbeit Bamberg mit den Gymnasien in der Region.
Für die Schüler galt es jeweils drei verschiedene Studienfelder oder Vorträge zu Hochschulbewerbungsverfahren und Studienfinanzierung zu erkunden. Silke Schneider, Teamleiterin der Berufsberatung: „Der heutige Tag ermöglicht Schülern, sich zu unterschiedlichen Studienfeldern zu informieren, ihre individuellen Fähigkeiten aber auch Interessen abzugleichen als Grundlage für weitere Schritte zur passenden Studienwahl. Wir haben in der Region ein tolles und breites Studienangebot an hervorragenden Hochschulen. Als Referenten stehen Professoren der verschiedenen Fachbereiche sowie Studierende Frage und Antwort. Sie erfahren dabei, was es bedeutet, ein bestimmtes Studienfeld, z.B. Ingenieurwissenschaften, Geisteswissenschaften oder Informatik zu studieren. Welche Interessen benötige ich, damit ein Studienfeld zu mir passt? (Lesen, Mathe-Affinität, Gesetzestexte, Menschen helfen, Umweltbewusstsein, usw.). Wie sind die Anforderungen und Rahmenbedingungen, wie finanziere ich mir das Studium, wie sind die späteren Berufsaussichten, gibt es einen Numerus Clausus und vieles mehr.“
Theresa Knoll von der Uni Bamberg macht ihren Master in Wirtschaftsinformatik: „Das klassische Bild anonymer riesiger Hörsäle, ist Vergangenheit. Wir lernen in kleinen Gruppen in familiärer Atmosphäre. Zuerst dachte ich, das studieren nur Jungs, tatsächlich sind wir 30 Prozent Mädchen. Du brauchst auch wie ich damals keine Vorkenntnisse in Programmierung. Da fangen wir bei Null an. Dir steht die ganze Welt für ein Auslandspraktikum offen. Ich selbst gehe nach Dänemark. Wir sind eine richtig große Studentencommunity, da findest Du schnell viele Freunde. Und nach dem Studium hast Du unheimlich viele Jobperspektiven.“
Gymnasiast Lucas Mestre Osório: „Ich träume davon als Fluglotse, in der Medizin oder als Wirtschaftsinformatiker zu arbeiten. Da ich zwar gut präsentieren kann, aber keine Programmierkenntnisse besitze, hatte ich Bedenken. Theresa hat mir jedoch gezeigt, dass der Schwerpunkt des Studiums BWL ist und die zwanzig IT Prozent kann ich lernen.“
Konstantin Ott besuchte den Vortrag über Kommunikationsdesign, den die Studierenden Hannah Seiler und Finn Hardt von der Hochschule in Münchberg ganz ohne Professor hielten. Da blieb kein Stuhl unbesetzt. Ein kleiner aber feiner Campus mit viel Praxis und Projektarbeit. Theorie spielt eher eine Nebenrolle. Lebenslanges Lernen, Nachhaltige Produkte wie z.B. Farbe aus Reisabfällen, aber auch vom klassischen Modellbau bis zu UX Prototyping und 3D Druck. Finn: „Das Studium ist eine crazy Zeit für kreative Köpfe, die viel zu schnell vorbeigeht.“
Konstantin ist ein sehr kreativer Schüler aus Bamberg mit Leidenschaft für Kunst, Design, Kultur und Sprache. Er ist noch mitten in der Selbstfindung: „Ich bin mir noch nicht sicher und befürchte, wenn ich mein Hobby zum Beruf mache, dass ich später meine Leidenschaft daran verliere. Das Studium hat eine viel größere Band-breite, als ich dachte und ist praxisorientierter. Als nächste schaue ich mir die Finanzierungsmöglichkeiten an. Dann kann ich mir weitere Gedanken machen.“
Auch wenn für so manchen Schüler am Ende des Tages die Entscheidung noch offen war, haben sie doch vieles mitgenommen. Denn die Chance, hautnah mit Professoren und Studenten in ihrem gewohnten Umfeld, der Schule, zu sprechen und einen Überblick über die Vielfalt der Möglichkeiten zu bekommen, das war neu und soll im nächsten Jahr fortgesetzt werden.
Weitere Studienfelderkundungstage
14. Mai am Dientzenhofer-Gymnasium in Bamberg
gemeinsam mit dem Maria-Ward-Gymnasium und ETA-Hofmann-Gymnasium
22. Juli am Ehrenbürg-Gymnasium in Forchheim
gemeinsam mit dem Gymnasium Fränkische Schweiz Ebermannstadt sowie Herder-Gymnasium in Forchheim
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