Winter ließ im Januar die Arbeitslosigkeit steigen

Arbeitslosenquote liegt bei 7,7 Prozent +++ Arbeitgeber meldeten im Dezember 445 neue Stellen +++ Bei der Arbeitsagentur Bautzen sind 3.096 Stellenangebote gelistet

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 4

„Im Januar stieg die Arbeitslosigkeit deutlich an, das ist um diese Jahreszeit normal. So enden zum Jahresende beispielsweise befristete Arbeitsverhältnisse und Kündigungsfristen laufen aus. Gleichzeitig befinden sich witterungsabhängige Branchen meist noch mitten in der Winterpause und stellen nicht gleich im Januar neu ein. Rund 1.900 Menschen, die zuvor in einer Beschäftigung waren, meldeten sich arbeitslos. Das sind knapp 200 weniger als im Januar letzten Jahres“, so Marion Richter, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bautzen. 

Arbeitslosigkeit:

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Bautzen (Landkreise Bautzen und Görlitz) waren im Januar 2025 21.118 Menschen arbeitslos gemeldet. Das ist im Vergleich zum Vormonat ein Plus von 1.175 Personen (+5,9 Prozent). Damit liegt die Arbeitslosenzahl um 33 Personen bzw. 0,2 Prozent leicht unter dem Niveau des Vorjahresmonats Januar 2024. Die Arbeitslosenquote stieg gegenüber dem Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf 7,7 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 7,8 Prozent.

Aus saisonalen Gründen konzentriert sich der Anstieg der Arbeitslosigkeit vor allem auf Menschen, die bei der Agentur für Arbeit Bautzen Arbeitslosengeld beantragt haben. Im Januar 2025 waren bei der Arbeitsagentur 7.808 Personen arbeitslos gemeldet, 945 Personen mehr als im Vormonat und 344 Personen mehr als vor einem Jahr. 

Bei den beiden Jobcentern der Landkreise Bautzen und Görlitz waren 13.310 Arbeitslose registriert, welche Bürgergeld empfingen. Das sind 230 Personen mehr als im Vormonat, aber 377 Personen weniger als im Vorjahr.

 

Unterbeschäftigung geht zurück 

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die Teilnehmer in Maßnahmen sind oder einen Sonderstatus (etwa kurzfristige Arbeitsunfähigkeit) innehaben und damit nicht als arbeitslos zu zählen sind. Die Zahl der Menschen in Unterbeschäftigung (ohne Kurzarbeit) lag im Januar 2025 bei 24.229. Das waren 895 Personen mehr (+3,8 Prozent) als im Vormonat, aber 44 Personen weniger (-0,2 Prozent) als im Vorjahresmonat. Die Unterbeschäftigungsquote stieg gegenüber dem Vormonat von 8,4 auf 8,7 Prozent und blieb um 0,1 Prozentpunkte unter dem Niveau von Januar 2024. 

 

Arbeitskräftenachfrage:

Im Januar 2025 meldeten die Unternehmen der Arbeitsagentur Bautzen 445 freie sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen. Das sind 175 Stellen weniger (-28,2 Prozent) als im Vormonat und 19 Stellen weniger (-4,1 Prozent) als im Vorjahr. „Im Januar 2025 meldeten die Unternehmen der Region so wenige neue Arbeitsstellen wie noch nie seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen im Jahr 2007. Im Vergleich zum Vorjahr gab es Rückgänge in fast allen Branchen. Hingegen meldeten Zeitarbeitsunternehmen wieder etwas mehr Bedarf. Das stellt aber keinen Widerspruch dar: Aktuell überlegen sich die Unternehmen sehr genau, ob sie neu einstellen. Wenn es um die kurzfristige Abfederung von Mehrarbeit geht, setzen sie mitunter lieber auf Zeitarbeit“, so Marion Richter. 

Derzeit hat die Arbeitsagentur Bautzen insgesamt 3.096 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen im Bestand, 29 Stellen weniger (-0,9 Prozent) als im Vorjahr. Davon richten sich 2.723 freie Arbeitsstellen an Fachkräfte, Spezialisten oder Experten und 373 Arbeitsstellen an Hilfskräfte. „Die Anzahl an freien Arbeitsstellen für Fachkräfte, Spezialisten oder Experten ist nicht nur größer, sondern die Auswahl an Berufen und Fachrichtungen ist auch vielfältiger. Die angebotenen Arbeitsstellen für Hilfskräfte konzentrieren sich hingegen stärker auf bestimmte Bereiche: Mit jeder dritten gemeldeten freien Hilfskraftstelle suchen die Unternehmen Aushilfen in den Bereichen der Altenpflege, der Reinigung oder des Wach- und Personenschutzes“, so Marion Richter weiter.

Aktuell sind die meisten Arbeitsstellen im verarbeitenden Gewerbe gemeldet (677), gefolgt von der Zeitarbeit (538), dem Gesundheits- und Sozialwesen (346), freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (291) und dem Baugewerbe (281). 

 

Konjunkturelles Kurzarbeitergeld:   

Nach vorläufigen Hochrechnungen haben im Januar 2025 21 Unternehmen für 448 Beschäftigte angezeigt. Das waren drei Betriebe und 271 Beschäftigte mehr als im Vormonat. Im Dezember 2024 kamen die meisten Betriebe, welche Kurzarbeit neu anzeigen mussten, aus dem verarbeitenden Gewerbe. Für Januar 2025 liegen hierzu noch keine statistischen Daten vor. 

Aktuelle Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme stehen bis September 2024 zur Verfügung. Nach aktuellen Hochrechnungen haben bislang im September 2024 52 Betriebe konjunkturelles Kurzarbeitergeld für insgesamt 1.936 Beschäftigte beantragt. Das sind vier Betriebe sowie 550 Beschäftigte mehr als im Vorjahresmonat. Rechnerisch waren im September 2024 1,0 Prozent aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Arbeitsort im Arbeitsagenturbezirk Bautzen von Kurzarbeit betroffen, im September 2023 waren es 0,7 Prozent.