Der Zugang an Arbeitslosen bewegt sich in ähnlichem Rahmen wie im Vorjahr. Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen liegt weiterhin merklich unter dem Vorjahresniveau. Und auch der Zugang offener Stellen ist im Vergleich zum Dezember nochmals deutlich gefallen. Eintrübungen machen sich auf dem regionalen Arbeitsmarkt zunehmend bemerkbar,“ fasst der Chef der Agentur für Arbeit Bayreuth-Hof, Sebastian Peine, die aktuelle Situation zusammen.
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: + 1487 auf 13.225 (+ 12,7 Prozent)
Arbeitslosenquote: 5,1 Prozent (+ 0,6 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 1.177 (+ 9,8 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 4,7 Prozent
Im Januar 2025 waren im Agenturbezirk Bayreuth-Hof 13.225 Arbeitslose gemeldet. Das entspricht einem Anstieg von 1.487 Personen oder 12,7 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Durch die saisonale Komponente fällt der Anstieg bei den Männern mit einem Plus von 16,7 Prozent erheblich deutlicher aus als bei den Frauen, die einen Anstieg von 7,2 Prozent verzeichnen. Im Vorjahresvergleich waren insgesamt 1.177 oder 9,8 Prozent mehr Menschen arbeitslos. Überdurchschnittlich ist die Zahl der Arbeitslosen bei jungen Menschen unter 25 Jahren (+ 184 bzw. 17,1 Prozent) und bei Langzeitarbeitslosen gestiegen (+147 bzw. 15,4 Prozent).
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 3.843 Personen arbeitslos. Davon kamen 2.230 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit, 909 (68,8 Prozent) mehr als im Vormonat und auch 101 oder 4,7 Prozent mehr als im Januar vor einem Jahr. 2.368 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 729 eine Erwerbstätigkeit auf. Das waren 31 oder 4,4 Prozent Arbeitsaufnahmen mehr als im Dezember 2024 aber 13 (1,8 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.
In der Unterbeschäftigung waren 16.912 Personen zu verzeichnen, 1.301 mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren es 1.129 Männer und Frauen mehr. Die Unterbeschäftigung bildet umfassender als die Arbeitslosigkeit alle Personen ab, welchen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Zu den arbeitslos gemeldeten Menschen werden dabei zusätzlich Personen einbezogen, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie beispielsweise an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen sowie an Sprach- oder Integrationskursen teilnehmen. Nicht berücksichtigt wird die Kurzarbeit.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ging weiter zurück. Die Unternehmen der Region suchten Mitarbeitende für 626 neu gemeldete offene Stellen. Das waren 345 Stellen weniger als im Vormonat und 266 weniger als vor einem Jahr. Die meisten neuen Angebote gibt es derzeit im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, insbesondere im Bereich der Arbeitnehmerüberlassung. Zum Wirtschaftsbereich zählen aber auch zum Beispiel die Gebäudebetreuung mit dem Garten- und Landschaftsbau und Wach- und Sicherheitsdienste. Auch für das Verarbeitendes Gewerbe werden im Agenturbezirk Arbeitskräfte in großer Zahl gesucht. Hier bieten besonders die Bereiche Herstellung von Nahrungs- und Futtermitteln, Herstellung von Metallerzeugnissen und der Maschinenbau viele Beschäftigungsmöglichkeiten. Eine Vielzahl freier Stellen sind auch für den Wirtschaftsbereich Handel und Instandhaltung und Reparatur von Kfz sowie im Gesundheits- und Sozialwesen zu verzeichnen. Das Gesamtangebot im Agenturbezirk Bayreuth-Hof bezifferte sich im Januar auf 5.780 offene Stellen.
Überblick nach Regionen
Stadt Bayreuth
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: + 237 auf 2.267 (+ 11,7 Prozent)
Arbeitslosenquote: 5,5 Prozent (+ 0,6 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 70 (+ 3,2 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 5,3 Prozent
Landkreis Bayreuth
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: + 330 auf 2.374 (+ 17,0 Prozent)
Arbeitslosenquote: 3,7 Prozent (+ 0,5 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 61 (+ 2,8 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 3,7 Prozent
Die Arbeitslosigkeit hat sich sowohl in der Stadt Bayreuth als auch im Landkreis Bayreuth im Januar 2025 saisonbedingt sehr deutlich erhöht.
2.267 Menschen waren im Stadtgebiet arbeitslos gemeldet, 237 Personen bzw. 12 Prozent mehr als im Dezember und 70 Personen bzw. 3,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 5,3 Prozent.
Im Landkreis Bayreuth waren 2.274 Menschen arbeitslos, 330 Personen oder 17,0
Prozent mehr als im Dezember und 61 Personen bzw. 2,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Damit verzeichnet der Landkreis Bayreuth in diesem Monat den prozentual höchsten Anstieg zum Vormonat im Agenturbezirk Bayreuth-Hof, im Vergleich zum Vorjahr war es allerdings der geringste Anstieg. Die Arbeitslosenquote lag wie im Vorjahresmonat bei 3,7 Prozent.
Neben weiteren saisonbedingten Meldungen waren vermehrt auch Zugänge von Arbeitnehmenden aus von Insolvenz und Umstrukturierungen betroffenen Betrieben zu verzeichnen.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Im Januar wurden 258 Stellen neu gemeldet, 151 weniger als im Vormonat und 107 weniger als im Vorjahr. Für Januar waren damit im Raum Bayreuth insgesamt 2.337 Stellen bei der Arbeitsagentur gemeldet. Die meisten offenen Stellen gibt es aktuell in der Branche der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, speziell in der Arbeitnehmerüberlassung, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie im Bereich Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz.
Stadt Hof
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: + 194 auf 2.026 (+ 10,6 Prozent)
Arbeitslosenquote: 8,1 Prozent (+ 0,8 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 364 (+ 21,9 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 6,7 Prozent
Landkreis Hof
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: + 296 auf 2.436 (+ 13,8 Prozent)
Arbeitslosenquote: 4,7 Prozent (+ 0,5 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 273 (+ 12,6 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 4,2 Prozent
In Stadt und Landkreis Hof stieg die Zahl der Arbeitslosen im vergangenen Monat sprunghaft an.
Im Stadtgebiet Hof waren 2.026 arbeitslos gemeldete Personen zu verzeichnen, 194 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren es 364 Personen. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,1 Prozent und stieg damit um 0,8 Prozentpunkte. Vor einem Jahr betrug die Quote im Stadtgebiet 6,7 Prozent.
Der Landkreis Hof zählte 2.436 Arbeitslose. Das waren 296 Personen mehr als im Dezember und 273 mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,5 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent. Im Vorjahresmonat lag sie bei 4,2 Prozent.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 1.362 Personen arbeitslos. Davon kamen 722 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. Befristete Verträge werden vermehrt nicht verlängert, zudem waren viele Kündigungen während der Probezeit zu verzeichnen. Einstellungen über Zeitarbeitsfirmen gingen zuletzt zurück. Insgesamt beendeten 883 Menschen ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 249 eine Erwerbstätigkeit auf.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Die Stellenmeldungen gingen im Januar zurück. 220 Stellen wurden neu gemeldet, 80 weniger als im Vormonat und 68 weniger als im Vorjahresmonat.
Mit 1.659 Stellenangeboten waren im Januar 538 freie Stellen weniger im Bestand als vor einem Jahr. Die vielfältigsten Angebote gibt es aktuell im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen, dem Bereich Handel und Instandhaltung und Reparatur von Kfz, sowie dem Gesundheits- und Sozialwesen. Erhöhter Beratungsbedarf besteht aktuell zu Kurzarbeit und generell den Möglichkeiten, Mitarbeitende zu halten sowie zu qualifizieren.
Landkreis Kulmbach
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: + 194 auf 1.893 (+ 11,4 Prozent)
Arbeitslosenquote: 4,6 Prozent (+ 0,5 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 219 (+ 13,1 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 4,1 Prozent
Im Landkreis Kulmbach erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen im Januar merklich. 1.893 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 194 Personen mehr als im Dezember und 219 Personen mehr als im Januar 2024. Die Arbeitslosenquote stieg auf 4,6 Prozent und liegt damit 0,5 Prozentpunkte über dem Vorjahresniveau.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar ist hauptsächlich darin begründet, dass sich Arbeitnehmer aus Saisonberufen gemeldet haben, die jedoch in den meisten Fällen eine Wiedereinstellungszusage ihres früheren Arbeitgebers für das kommende Frühjahr haben. Zudem erfolgten vermehrt Arbeitslosmeldungen, weil befristete Arbeitsverträge wegen Auftragsmangels nicht verlängert wurden. Ein Kulmbacher Traditionsunternehmen hat viele langjährig beschäftigte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer entlassen, die sich zunächst am Arbeitsmarkt neu orientieren müssen. Hier kann die Agentur für Arbeit mit Beratung und Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten helfen.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat deutlich nachgelassen. Regionale Unternehmen zeigen sich derzeit sehr zurückhaltend, was Neueinstellungen betrifft. Die meisten Einstellungen erfolgen als Ersatz für eine ausfallende Stammkraft.
Im Januar wurden 68 Stellen neu gemeldet, 41 weniger als im Vormonat und 44 weniger als vor einem Jahr. Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verarbeitendes Gewerbe, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen sowie im Baugewerbe. Aktuell befinden sich damit 962 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Unternehmen machen auch regen Gebrauch von der Kurzarbeiterregelung, um eingearbeitete Fachkräfte nicht zu verlieren. Jedoch sind auch Insolvenzen, Betriebsschließungen und Personalabbaumaßnahmen in erheblichem Umfang zu verzeichnen.
Landkreis Wunsiedel
Wichtig:Arbeitslosenzahl im Januar: + 236 auf 2.329 (+ 11,3 Prozent)
Arbeitslosenquote: 6,0 Prozent (+ 0,6 Prozentpunkte)
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: + 190 (+ 8,9 Prozent)
Arbeitslosenquote im Vorjahr: 5,6 Prozent
Die Arbeitslosigkeit ist im Landkreis Wunsiedel im Januar 2025 deutlich spürbar gestiegen.
2.329 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 236 Personen oder 11,3 Prozent mehr als im Dezember. Gegenüber Januar 2024 waren es 190 Personen oder 8,9 Prozent Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote betrug 6,0 Prozent und lag somit 0,6 Prozentpunkte über dem Wert des Vormonats. Vor einem Jahr lag die Arbeitslosenquote im Landkreis Wunsiedel bei 5,6 Prozent.
Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 651 Personen arbeitslos. Davon kamen 375 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. Zu einem großen Teil meldeten sich Beschäftigte aus Saisonberufen mit Wiedereinstellungszusagen, die nur vorübergehend arbeitslos sein werden. Dementsprechend gab es viele Zugänge aus den Bau- und Ausbauberufen, den Verkehrs- und Logistikberufen sowie der Forstwirtschaft.
Nachfrage nach Arbeitskräften
Die aktuelle Zurückhaltung in Bezug auf das Einstellungsverhalten der lokalen Unternehmen zeigt sich in deutlich zurückgehenden Stellenmeldungen. Mit 80 Stellen wurden im Januar 73 und damit fast fünfzig Prozent weniger Arbeitsstellen neu gemeldet als im Vormonat. Im Vergleich zu Januar 2024 waren es 47 Stellenmeldungen weniger.
Aktuell hat der Bestand der Arbeitsagentur 822 gemeldete Stellen im Portfolio. Das größte Angebot an offenen Stellen gibt es derzeit im Verarbeitenden Gewerbe, im Bereich der sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen - hier insbesondere bei der Arbeitnehmerüberlassung, im Gesundheits- und Sozialwesen, im Bereich Handel und Instandhaltung und Reparatur von Kfz sowie im Baugewerbe.
Das Interesse an Kurzarbeit und das Bestreben, trotz konjunktureller Eintrübung und Auftragsmangel eingearbeitetes und gut qualifiziertes Stammpersonal im Betrieb zu halten, ist weiter groß.