Der Arbeitsmarkt im Januar 2024

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes im Kreis Gütersloh

31.01.2024 | Presseinfo Nr. 10

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Januar 2024 um 577 auf nun 10.743 Personen. Trotz der Steigerung verzeichnet der Kreis Gütersloh gemeinsam mit dem Kreis Höxter mit einer Arbeitslosenquote von 5,0 Prozent weiterhin die niedrigste in Ostwestfalen-Lippe.

„Über den Jahreswechsel sind alle Eckwerte des Arbeitsmarkts im Kreis Gütersloh saisontypisch gestiegen“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. „Denn in der kalten Jahreszeit setzen viele Betriebe ihre Beschäftigten witterungsbedingt frei.“

Bemerkenswert für einen Jahresbeginn ist dagegen die Entwicklung bei den Stellenangeboten. „Zwar ist der Stellenbestand weiterhin um 7,5 Prozent niedriger als vor einem Jahr, jedoch sind uns im Januar über 16 Prozent mehr Stellen neu gemeldet worden als noch vor einem Monat. Das ist sehr ungewöhnlich – auch im Vergleich zum Landestrend in NRW“, erklärt Draeger. „Das zeigt, dass unser regionaler Arbeitsmarkt trotz der aktuellen Entwicklungen weiterhin aufnahmefähig bleibt“, so der Arbeitsmarktexperte.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt im Januar 2024. Insgesamt sind 10.743 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 577 Personen mehr (+5,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.854 Personen (+20,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Januar 5,0 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 4,2 Prozent (+0,8 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 4.794 Personen gemeldet. Dies sind 466 Personen mehr als vor einem Monat (+10,8 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 1.002 Personen (+26,4 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)

Bürgergeld erhalten 111 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+1,9 Prozent) und 852 mehr als im Vorjahr (+16,7 Prozent). Insgesamt zählen 5.949 Personen und damit 55,4 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

993 Arbeitslose sind im Januar 2024 im Kreis Gütersloh unter 25 Jahre alt. Dies sind 71 Personen mehr als im Vormonat (+7,7 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 205 junge Menschen mehr arbeitslos (+26,0 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahre steigt zum Vormonat um 218 Personen (+6,8 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 547 Arbeitslose mehr (+18,9 Prozent). Insgesamt sind 3.438 Menschen ab 50 Jahre im Kreis Gütersloh arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Kreis Gütersloh steigt um 123 Personen (+3,2 Prozent). 4.019 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 89,7 Prozent (3.607 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 834 Personen (+26,2 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung im Kreis Gütersloh steigt im Januar 2024. Insgesamt sind aktuell 13.769 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 444 Personen mehr (+3,3 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 1.695 Personen (+14,0 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebote

Die Arbeitgeber aus dem Kreis Gütersloh haben in diesem Monat 327 Stellen gemeldet und damit 46 mehr (+16,4 Prozent) als im Vormonat. Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres sinkt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 15 Stellen (-4,4 Prozent). Im Bestand befinden sich aktuell insgesamt 3.899 offene Stellen, 58 mehr als vor einem Monat (+1,5 Prozent) und 317 weniger als vor einem Jahr (-7,5 Prozent).

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Januar gestiegen. Aktuell sind 69.877 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Anstieg zum Vormonat um 3.330 Menschen oder 5,0 Prozent. Im Vergleich zum Januar 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 5.792 Menschen oder 9,0 Prozent höher. Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 13.419 Personen im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1.467 höher aus.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Januar 2024 zum Vormonat gestiegen (+582; +2,2 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 26.793 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 9,0 Prozent mehr als im Januar 2023. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,3 Prozent (2023: 38,4 Prozent, 2022: 44,7 Prozent, 2021: 39,3 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, 2019: 37,0 Prozent jeweils Januar).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden können, geht weiter zurück und beträgt im Berichtsmonat 20.422 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 3.931 Stellen oder 16,1 Prozent unter dem Vorjahreswert. Im Januar 2024 wurden 2.651 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 79 Stellen oder 2,9 Prozent niedriger.

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (5,0 Prozent) und Kreis Gütersloh (5,0 Prozent), gefolgt vom Kreis Lippe (5,4 Prozent), Kreis Paderborn (5,6 Prozent), Kreis Herford (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,3 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,7 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 6,1 Prozent (Vormonat 5,8 Prozent, Vorjahr 5,6 Prozent).