Bielefeld: Der Arbeitsmarkt im Februar 2024

Die Entwicklung des Arbeitslosenbestandes in der Stadt Bielefeld

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 17

Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im Monat 2024 um 303 auf nun 16.426 Personen. Die Arbeitslosenquote liegt bei 8,9 Prozent.

„Der Zahl der Arbeitslosen steigt auch diesen Monat erneut an“, sagt Wolfgang Draeger, Leiter der Agentur für Arbeit Bielefeld. Hintergrund ist weiterhin die schwache Konjunkturentwicklung, die branchenübergreifend ihre Spuren am Arbeitsmarkt hinterlässt. „Allerdings stellen wir weiterhin eine hohe Dynamik auf dem Arbeitsmarkt fest. So nahmen im Januar und Februar 2024 allein 1.453 Arbeitslose in Bielefeld eine Erwerbstätigkeit auf. Dies sind sogar 44 mehr als in den ersten beiden Monaten 2023“, so der Arbeitsmarktexperte.

Zudem ist auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen – wie im Vormonat und vor allem entgegen dem NRW-Landestrend – in Bielefeld erneuet angestiegen. „Dies zeigt, dass der lokale Arbeitsmarkt weiterhin sehr viele gute Chancen bietet und somit oftmals auch zeitnah wieder eine Beschäftigung gefunden wird“, sagt Draeger.

Arbeitslosigkeit

Die Zahl der Arbeitslosen in Bielefeld steigt im Februar 2024. Insgesamt sind 16.426 Personen arbeitslos. Dies sind zum Vormonat 303 Personen mehr (+1,9 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl der Arbeitslosen um 1.434 Personen (+9,6 Prozent). Die Arbeitslosenquote beträgt im Februar 8,9 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 8,2 Prozent (+0,7 Prozentpunkte).

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung (SGB III)

In der Arbeitslosenversicherung sind in diesem Monat 5.004 Personen gemeldet. Dies sind 68 Personen mehr als vor einem Monat (+1,4 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres steigt die Zahl um 949 Personen (+23,4 Prozent).

Entwicklung im Bürgergeld (SGB II)

Bürgergeld erhalten 235 Arbeitslose mehr als im Vormonat (+2,1 Prozent) und 485 mehr als im Vorjahr (+4,4 Prozent). Insgesamt zählen 11.422 Personen und damit 69,5 Prozent aller Arbeitslosen zum Bürgergeld gemäß SGB II.

Jugendarbeitslosigkeit

1.454 Arbeitslose sind im Februar 2024 in Bielefeld unter 25 Jahre alt. Dies sind 93 Personen mehr als im Vormonat (+6,8 Prozent). Zum selben Monat des Vorjahres sind 225 junge Menschen mehr arbeitslos (+18,3 Prozent).

Arbeitslose ab 50 Jahre

Die Anzahl arbeitsloser Menschen ab 50 Jahren steigt zum Vormonat um 131 Personen (+2,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahr sind es 475 Arbeitslose mehr (+9,6 Prozent). Insgesamt sind 5.408 Menschen ab 50 Jahren in der Stadt Bielefeld arbeitslos.

Langzeitarbeitslose

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen in Bielefeld steigt um 33 Personen (+0,5 Prozent). 7.096 Personen sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt, darunter zählen 93,7 Prozent (6.646 Personen) zum Bürgergeld. Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Zahl dieser Arbeitslosen um 189 Personen (+2,7 Prozent).

Unterbeschäftigung

Die Unterbeschäftigung in Bielefeld steigt im Februar 2024. Insgesamt sind 21.150 Personen ohne Beschäftigung. Dies sind zum Vormonat 172 Personen mehr (+0,8 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Unterbeschäftigung um 822 Personen (+4,0 Prozent). Die Unterbeschäftigung setzt sich zusammen aus der Anzahl der Menschen, die arbeitslos gemeldet sind, und denjenigen, die Arbeitslosengeld oder Bürgergeld erhalten, dem Arbeitsmarkt jedoch aktuell nicht zur Verfügung stehen und daher rechtlich nicht als arbeitslos gelten – wenn man zum Beispiel an einer Fördermaßnahme teilnimmt oder in Mutterschutz ist.

Stellenangebote

Die Arbeitgeber aus Bielefeld haben in diesem Monat 518 Stellen gemeldet und damit 46 mehr als im Vormonat (+9,7 Prozent). Im Vergleich zum selben Monat des Vorjahres steigt die Anzahl der neuen Stellenmeldungen um 10 Stellen (+2,0 Prozent). Im Bestand befinden sich insgesamt 4.078 offene Stellen, 91 weniger als vor einem Monat (-2,2 Prozent) und 524 weniger als vor einem Jahr (-11,4 Prozent).

Der Arbeitsmarkt in Ostwestfalen-Lippe

Die Arbeitslosigkeit in Ostwestfalen-Lippe ist im Februar gestiegen. Aktuell sind 70.692 Personen arbeitslos gemeldet, das ist ein Anstieg zum Vormonat um 815 Menschen (+1,2 Prozent). Im Vergleich zum Februar 2023 liegt die Arbeitslosigkeit um 6.297 Menschen höher (+9,8 Prozent). Die Arbeitslosmeldungen fallen im aktuellen Monat mit 13.712 im Vergleich zum Vorjahresmonat um 792 Personen höher aus.

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Februar 2024 im Vergleich zum Vormonat um 90 Personen gestiegen (+0,3 Prozent). Im aktuellen Berichtsmonat sind 26.883 Personen länger als ein Jahr auf Arbeitssuche. Das sind 9,4 Prozent mehr als im Februar 2023. Der Anteil Langzeitarbeitsloser an allen Arbeitslosen beträgt aktuell 38,0 Prozent (2023: 38,2 Prozent, 2022: 44,5 Prozent, 2021: 39,7 Prozent, 2020: 34,4 Prozent, 2019: 36,4 Prozent jeweils Februar).

Der Bestand an gemeldeten Arbeitsstellen, welche durch Jobcenter und Arbeitsagenturen in OWL angeboten werden, ist zum Vormonat leicht gestiegen und beträgt im Februar 2024 20.805 Stellen. Damit liegt der Stellenbestand 4.076 Stellen unter dem Vorjahreswert (-16,4 Prozent). Im Februar 2024 wurden 3.892 freie Arbeitsstellen neu gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt der Stellenzugang damit 495 Stellen niedriger (-11,3 Prozent).

Die niedrigste Arbeitslosenquote in unserer Region findet sich im Kreis Höxter (5,0 Prozent) gefolgt vom Kreis Gütersloh (5,1 Prozent), Kreis Lippe (5,5 Prozent), Kreis Paderborn (5,7 Prozent), Kreis Herford (6,1 Prozent), Kreis Minden-Lübbecke (6,3 Prozent) und der Stadt Bielefeld (8,9 Prozent). Insgesamt hat Ostwestfalen-Lippe eine Arbeitslosenquote von 6,2 Prozent (Vormonat 6,1 Prozent, Vorjahr 5,7 Prozent).