„Ein Grundstein, auf dem ich aufbauen kann“

Josie Fyfe wusste nach ihrem Fachabitur nicht, was sie beruflich machen soll. Doch nun hat die 33-Jährige mit Hilfe der Berufsberatung für Erwachsene der Agentur für Arbeit ihre Perspektive gefunden: eine Umschulung zur Fachinformatikerin für Systemintegration.

07.10.2025 | Presseinfo Nr. 90

„Ich hatte keine eigenen Wünsche, keine Perspektive oder Ideen“, erinnert sich Josie Fyfe über die Zeit ihres Fachabiturs. So landete die heute 33-Jährige in ungelernten Jobs. „Doch dies ist ja nichts für die Ewigkeit und ich brauche einen Weg, der mich bis zum Ende des Berufslebens trägt“, findet Fyfe. Gleichzeitig stellte sie aber auch fest, dass der Einstieg in eine Ausbildung in einem höheren Alter nicht mehr so einfach ist – und auch immer schwieriger wurde. „Die Türen standen mir nicht mehr so offen wie mit Anfang 20. Auch ein freiwilliges soziales Jahr brachte mir nicht – wie erhofft – einen Fuß in die Tür“, so Fyfe. Denn: ihr Fokus lag auf einer Ausbildung im sozialen Bereich. „Gleichzeitig stellte ich in dem Jahr fest, dass vieles dort nicht so war, wie ich es mir vorgestellt hatte. Daher war ich danach echt verloren und wusste gar nicht mehr, was ich machen sollte“, so die Bielefelderin. Über einen Freund habe sie dann den Tipp bekommen, sich bei der Agentur für Arbeit Hilfe zu holen.

So landete Josie Fyfe im November 2024 in der Berufsberatung bei Olga Wall. „Wir haben uns gemeinsam zunächst ihre Interessen angeschaut und dann, welche Berufe da in Frage kommen“, so die Berufsberaterin, die speziell Erwachsene berät, die sich neu- oder umorientieren möchten. „Wir sind wirklich alle Möglichkeiten durchgegangen und natürlich auch, welche Interessen ich habe, welche Voraussetzungen ich jeweils erfüllen muss und wie dies miteinander vereinbar ist“, erinnert sich Fyfe. Etwas, das sie privat schon immer interessierte, sie beruflich aber bisher nie in Betracht gezogen hatte, war die IT. „Ich weiß nicht, ob es am Rollenbild lag, aber ich habe mich selbst nie dort gesehen und in der Beratung das erste Mal darüber nachgedacht“, erinnert sich Josie Fyfe. Sie beschäftigte sich im Anschluss aber näher mit der Idee, recherchierte über die unterschiedlichen Ausbildungszweige der IT und traf schließlich ihre finale Entscheidung: sie will eine Umschulung zur Fachinformatikerin für Systemintegration absolvieren. Bevor diese starten konnte, gab es aber noch ein paar organisatorische Hürden: „Zunächst müssen die gesetzlichen Fördervoraussetzungen, wie ein fehlender Berufsabschluss oder auch die Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes geprüft werden“, sagt Wall. Denn die Umschulung von Josie Fyfe wird von der Agentur für Arbeit finanziell unterstützt. Und da Fachinformatiker gesucht werden, war letztes kein Problem. Zudem wird die Eignung für den Beruf vom Berufspsychologischen Service der Arbeitsagentur geprüft – auch hier gab es keinerlei Bedenken. „Alle anderen Voraussetzungen hat Frau Fyfe ebenfalls erfüllt“, so Wall. Einen Bildungsträger für die Umschulung musste sich Josie Fyfe allerdings selber suchen. „Frau Fyfe war sehr motiviert, was man auch schon in der Beratung gemerkt hat. Deshalb hatte sich auch schnell den passenden Träger für sich gefunden“, erinnert sich Wall.  „Ich habe mir die Umschulung vor Ort angeschaut und mich dort gleich wohlgefühlt“, berichtet Fyfe.

Seit fünf Monaten macht sie nun eine zweijährige Umschulung zur Fachinformatikerin für Systemintegration. „Wir sorgen dafür, dass die Nutzer klicken können und alles funktioniert“, sagt Fyfe schmunzelnd. Und ergänzt: „Bei einer Umschulung – gerade im IT-Bereich – muss man sich viel selbst erarbeiten. Das ist nicht einfach. Aber ich bin froh, jetzt einen Grundstein zu haben, auf dem ich aufbauen kann“, so Fyfe. Aktuell sucht sie einen Betrieb, bei dem sie ihr halbjähriges Praktikum innerhalb der Umschulung ab August 2026 absolvieren kann. „Ich interessiere mich für die Security, also der Abwehr von digitalen Angriffen“. Es wäre schön, wenn ich in diesem Bereich etwas finden würde“, so die 33-Jährige.