Noch nicht weniger Arbeitslose, aber mehr freie Stellen

Der Herner Arbeitsmarkt im Februar 2024 auf einen Blick 

29.02.2024 | Presseinfo Nr. 18

Agentur für Arbeit verzeichnet noch keinen nennenswerten Rückgang der Arbeitslosigkeit in Herne, dafür 40 Prozent mehr freie Stellen als 2023 

 

Herne. Im Februar hat sich die Arbeitslosigkeit in Herne gegenüber dem Vormonat kaum verändert. Erfreulich ist ein deutlicher Zuwachs an neuen Stellenmeldungen. Rund 40 Prozent des Stellenbestandes sind im Jahr 2024 entstanden. Sehr viele Beschäftigungschancen sind also erst seit kurzem im Angebot. Damit Arbeitslose diese Chance nutzen können, empfiehlt es sich, sich weiterzubilden. In Herne folgten rund 600 Personen den Empfehlungen der Agentur und des Jobcenters. Verglichen mit dem Vorjahr sind das fast 10 Prozent mehr.

Arbeitgeber weisen darauf hin, dass es nach wie vor schwierig sei, Stellen zu besetzen. Häufig passten die Anforderungen der Bewerber nicht überein mit den Vorstellungen der Unternehmen. In vielen Fällen helfen die Angebote der aktiven Arbeitsmarktpolitik.

Frank Neukirchen-Füsers, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, betont, dass viele Arbeitgeber mehr Unterstützungsangebote des Jobcenters und der Agentur in Anspruch nehmen könnten: „Mit rund 600 Personen allein in der beruflichen Weiterbildung sind wir auf einem guten Weg in Herne. Aber viele Unternehmen machen noch nicht von der Möglichkeit Gebrauch, dass das bestehende Personal auch geschult oder weitergebildet werden kann. Hierfür bieten wir ebenso die entsprechende Unterstützung an.“

 

Arbeitslosigkeit

Im Februar 2024 sind mit insgesamt 9.425 gemeldeten Arbeitslosen in Herne 20 Personen (0,2 Prozent) weniger arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit um 274 Personen oder 3,0 Prozent erhöht. Hier schlagen nach Einführung der Bürgergeldreform Anfang 2023 und dem Wegfall der Sonderregelung für ältere Arbeitslose im SGB II Mitte des Jahres größtenteils statistische Effekte zu Buche. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Februar 2024 11,6 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 11,4 Prozent (0,2 Prozentpunkte weniger). Bei Berücksichtigung aller Fördermaßnahmen und des Wegfalls der Sonderregelung für Ältere ist sogar eine Verbesserung in der Unterbeschäftigungsquote (14,9 %, Vorjahr: 15,1%) festzustellen.

 

Langzeitarbeitslosigkeit

Insgesamt 3.578 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Herne langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 23 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 187 Personen. 93,3 Prozent (3.337 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.

 

Arbeitslosigkeit der Jüngeren

924 jüngere Arbeitslose sind aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Jüngeren zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 21 Arbeitslose (2,3 Prozent) mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 14 arbeitslose junge Menschen oder 1,5 Prozent mehr.

 

Arbeitslosigkeit der Älteren

Aktuell sind 2.909 ältere Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 19 Personen oder 0,7 Prozent mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 200 Arbeitslose mehr (7,4 Prozent). Der vergleichsweise starke Zuwachs in dieser Personengruppe ist, wie bereits weiter oben erläutert, vorwiegend statistisch bedingt.

 

Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III

Im Bereich der Arbeitslosenversicherung, auch SGB III oder Sozialgesetzbuch III genannt, sind derzeit in Herne 2.133 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 18 Personen oder 0,8 Prozent weniger. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier ein Anstieg um 197 Personen oder 10,2 Prozent.

 

Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II

Die Grundsicherung, auch SGB II oder Sozialgesetzbuch II genannt, zählt im Februar 2024 insgesamt 7.292 Arbeitslose. Gegenüber dem Vormonat ist der Stand de facto unverändert. Verglichen sind es 77 Arbeitslose oder 1,1 Prozent mehr. Damit sind 77,4 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet.

 

Stellenangebote

233 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Februar 2024 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 71 Stellenmeldungen mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 37 neue gemeldete Stellen mehr. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 984 offene Stellen. Das sind 83 mehr als im Vormonat und 103 weniger als im Vorjahresmonat.

Unterbeschäftigung

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.

Insgesamt waren in diesem Monat 12.546 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat ist das eine Personen mehr und damit de facto unverändert. Der Blick auf das Vorjahr zeigt ebenso eine fast unveränderte Entwicklung (plus eine Person).

 

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