➢ Erneuter Anstieg der Arbeitslosigkeit
➢ Stellenmeldungen auf gutem Niveau, aber weniger Einstellungen als neu gemeldete Arbeitslose
➢ Ausbildungsmarkt wichtig für qualifizierten Personalbedarf
Herne. Die Arbeitslosigkeit ist im Mai weiter leicht gestiegen. Die seit Jahresbeginn schwächelnde Wirtschaft hat sich bislang nicht erholt, und die für diese Jahreszeit typische Frühjahrsbelebung bleibt aus.
Viele Unternehmen agieren zurückhaltend, zeigen sich verunsichert und melden nur wenige offene Stellen. Zwar konnten die wirtschaftlichen Belastungen der letzten Jahre bisher von der lokalen Unternehmerschaft gut abgefedert werden – inzwischen sind die Folgen jedoch deutlich spürbar.
Besonders in Bau, Handwerk und Maschinenbau sind die Auswirkungen gravierend. Die angespannte Lage sowie der Mangel an qualifizierten Fachkräften vor Ort tragen zusätzlich zu einer schlechten Stimmung bei.
Mit Blick auf die Zukunft verweist Christopher Meier, Vorsitzender Geschäftsführer der Agentur für Arbeit, dennoch auf den wachsenden Fachkräftebedarf:
„Auch wenn der Arbeitsmarkt aktuell keine Wachstumssignale sendet, ist klar: Es werden wieder bessere Zeiten kommen. Deshalb ist es wichtig, schon heute an morgen zu denken und vorausschauend zu handeln. Bereits jetzt besteht in allen Bereichen und auf allen Ebenen ein hoher Bedarf an qualifizierten Fachkräften – und dieser wird weiter steigen. Die besten Fachkräfte gewinnt man, indem man sie selbst ausbildet. Gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten setze ich mich daher konsequent für die duale Ausbildung ein. Je mehr Jugendliche wir in Ausbildung bringen, desto größer ist die Chance auf gute Fachkräfte in drei Jahren. Viele junge Menschen sind erst auf den zweiten Blick die erste Wahl – sie können oft mehr, als man ihnen auf den ersten Blick zutraut. Wichtig ist, ihnen eine Chance zu geben und sie zu begleiten. Gleichzeitig dürfen wir die Qualifizierung und Weiterbildung der bestehenden Mitarbeitenden nicht vernachlässigen. Lernen hört nicht mit dem Abschluss der Ausbildung auf. Lebenslanges Lernen wird ein zentrales Thema für uns alle bleiben.“
Zu den Eckdaten auf dem Arbeitsmarkt
Arbeitslosigkeit
Im Mai 2025 sind mit insgesamt 10.118 gemeldeten Arbeitslosen in Herne 90 Personen oder 0,9 Prozent mehr arbeitslos als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Arbeitslosigkeit damit um 805 Personen oder 8,6 Prozent erhöht. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen beträgt im Mai 12,2 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich auf 11,3 Prozent (0,9 Prozentpunkte).
Langzeitarbeitslosigkeit
Insgesamt 3.968 Personen (SGB III und SGB II) sind länger als ein Jahr nicht sozialversicherungspflichtig beschäftigt und damit derzeit in Herne langzeitarbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind dies 54 Langzeitarbeitslose mehr. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Zeit steigt die Zahl um 409 Personen. 94,1 Prozent (3.732 Personen) aller Langzeitarbeitslosen sind in der Grundsicherung gemeldet.
Jugendarbeitslosigkeit
956 Jugendliche sind aktuell in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Jugendlichen zählen in der Arbeitsmarktstatistik alle Personen unter 25 Jahren. Verglichen mit dem Vormonat sind dies 21 Arbeitslose (2,2 Prozent) mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 37 arbeitslose junge Menschen oder 4,0 Prozent mehr.
Arbeitslosigkeit der Älteren
Aktuell sind 3.301 ältere Personen in Herne arbeitslos gemeldet. Zu den Älteren Personen zählen in der Arbeitslosenstatistik alle, die das 50. Lebensjahr überschritten haben. Das sind im Vergleich zum Vormonat 47 Personen oder 1,4 Prozent mehr. Verglichen mit dem Vorjahr um diese Zeit sind es 405 Arbeitslose mehr (14,0 Prozent).
Entwicklung in der Arbeitslosenversicherung – SGB III
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (SGB III - Sozialgesetzbuch III) sind derzeit in Herne 2.376 Personen arbeitslos gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 24 Personen oder 1,0 Prozent mehr. Im Vorjahresvergleich zeigt sich hier eine Erhöhung um 260 Personen oder 12,3 Prozent.
Entwicklung in der Grundsicherung – SGB II
Die Grundsicherung (SGB II - Sozialgesetzbuch II) zählt im Mai 2025 insgesamt 7.742 Arbeitslose. Das sind 66 Arbeitslose mehr (0,9 Prozent) als im Vormonat und verglichen mit dem Vorjahresmonat 545 Arbeitslose oder 7,6 Prozent mehr. Von allen Arbeitslosen sind damit rund 76,5 Prozent aller Arbeitslosen in der Grundsicherung gemeldet.
Stellenangebote
232 neue Stellenangebote wurden dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit im Mai 2025 gemeldet. Gegenüber dem Vormonat sind das 8 Stellenmeldungen weniger. Im Vergleich zum Vorjahr um diese Jahreszeit 71 neue gemeldete Stellen mehr. Im Bestand befinden sich in diesem Monat insgesamt 1.378 offene Stellen. Das sind 27 mehr als im Vormonat und 391 mehr als im Vorjahresmonat.
Unterbeschäftigung
In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsmarktbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil sie für Menschen steht, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt.
Insgesamt waren in diesem Monat 12.685 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Verglichen mit dem Vormonat sind das 5 Personen weniger. Ein Blick auf das Vorjahr zeigt einen Anstieg um 234 Personen.
Zum Herner Ausbildungsmarkt im Mai
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2024 meldeten sich 1.043 Bewerberinnen und Bewerber für Berufsausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit. Das sind 134 weniger als im Vorjahreszeitraum oder minus 11 Prozent. Zugleich gab es 1.003 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 186 oder 23 Prozent. Ende Mai waren 575 Bewerber noch unversorgt und 518 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 30 mehr unversorgte Bewerber (6 Prozent). Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 8 Stellen oder 2 Prozent veringert. Mehr Datenmaterial und Erläuterung zur Entwicklung auf dem Bochumer Arbeitsmarkt finden Sie anliegend oder unter: Agentur für Arbeit Bochum>Statistik
Wichtige Telefonnummern und eServicevarianten:
• 0234 305 5555: Regionale Hotline der Agentur für Arbeit
• 0800 4 5555 00: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitnehmer
• 0800 4 555520: Kostenfreie Servicenummer für Arbeitgeber Herne.Berufsberatung@arbeitsagentur.de für Jugendliche
• www.arbeitsagentur.de/eServices
• www.arbeitsagentur.de/kurzarbeit
Mit der App „BA-Mobil“ noch schneller rund um die Uhr Kontakt zur Agentur für Arbeit. Die App kann im Apple App Store und im Google Play Store heruntergeladen werden.
Aktuell keine Verbesserung auf dem Arbeitsmarkt
Der Herner Arbeitsmarkt im Mai 2025 auf einen Blick
28.05.2025 | Presseinfo Nr. 46