Arbeitsmarktbericht Juni 2025

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im Juni 2025

01.07.2025 | Presseinfo Nr. 24

  • Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit geringfügig um 6 Personen (0,0 Prozent) auf 33.056 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 2.210 Personen oder 6,5 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) sinkt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 0,4 Prozent.
  • Im Grundsicherungsbereich (SGB II) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 0,2 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote bleibt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat gleich, bei 6,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn bleibt im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 7,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis bleibt unverändert bei 5,8 Prozent.
  • Im Monat Juni wurden 1.085 neue Stellen gemeldet, dies sind 78 Stellen mehr als im Vormonat.

"Im Juni bewegt sich am Arbeitsmarkt in Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis wenig: Zwar hat nur eine geringe Zahl von Menschen ihre Arbeit verloren, es haben aber auch weniger Menschen aus der Arbeitslosigkeit heraus einen neuen Job gefunden. Damit bleibt die Arbeitslosenquote bei 6,4 Prozent“, stellt Anja Schmiedeke, Operative Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, fest. „Der Blick in die Stellenbörse der Bundesagentur für Arbeit lohnt sich aber weiterhin jeden Tag: Es wurden uns in der Region mehr als 1.000 neue Stellen gemeldet.“

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigt im Juni 2025 im Vergleich zum Vormonat geringfügig an (von 33.050 auf 33.056 Personen).

Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg sinken die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 0,8 Prozent von 1.915 auf 1.900 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit in Erwerbstätigkeit sinken um 5,9 Prozent im Vergleich zum Mai 2025. Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 106 Menschen weniger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben. Im Vergleich zum Juni 2024 sind die Abgänge in Erwerbstätigkeit jedoch um 17,3 Prozent gestiegen (78 Personen).

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 6,5 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im Juni ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 28 Personen auf 2.569 Personen gestiegen (+1,1 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 59 Personen (+2,4 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) sinkt im Vergleich zum Vormonat um 55 Personen (-0,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 716 Personen (+6,7 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich steigt im Vormonatsvergleich um 62 auf 11.325 Personen (+0,6 Prozent). Im Versichertenbereich sinkt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 9 auf 1.227 Personen (-0,7 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 140 Personen (+12,9 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 588 Personen (+5,5 Prozent).

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, bleibt im zweiten Monat in Folge bei 6,4 Prozent (+/- 0,0 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie erneut um 0,4 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den Mai 2025 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach gab es im Mai 2025 insgesamt von 31 Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 298 potentiell betroffene Beschäftigte neue Anmeldung zur Kurzarbeit. Im Vormonat April 2025 waren es 36 Neuanzeigen für 268 Beschäftigte. Die Anzeigen bedeuten jedoch nicht, dass diese Kurzarbeit tatsächlich realisiert wurde. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich in welchem Umfang in Kurzarbeit gegangen sind, kann erst im Nachgang beurteilt werden.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Dezember 2024 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 267 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 2.959 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem Baugewerbe (167 Betriebe mit 910 Beschäftigten), dem verarbeitenden Gewerbe (42 Betriebe mit 1.702 Beschäftigten) und aus dem Bereich sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen (38 Betriebe mit 215 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe aus dem Bereich Handel; Instandhalt. u. Rep. v. Kfz (8 Betriebe mit 49 Beschäftigten) und dem Bereich Freiberufl., wissensch. u. techn. DL (7 Betriebe mit 50 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Das Interesse an betrieblicher Ausbildung ist auch im Juni 2025 ungebrochen – das gilt weiterhin sowohl für die Jugendlichen als auch für die ausbildenden Betriebe. Im Berichtsmonat interessieren sich 4.620 junge Frauen und Männer für einen Ausbildungsplatz. Dies ist ein Plus von 195 Menschen bzw. 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Seitens der Betriebe wurden 4.661 offene Ausbildungsstellen gemeldet, was einen Zuwachs von 158 Stellen oder 3,5 Prozent bedeutet.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.075 Personen).

Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+588 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1, die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im Juni 9.559 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.305 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 809 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 518 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 8.750 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.787 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im Juni in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 4.033 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.526 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.272 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.033 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen.

2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer 
suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats Juni meldeten sich 5.231 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, dies sind 41 weniger Arbeitslosmeldungen
(- 0,8 Prozent) als im Vormonat und 207 weniger als im Vorjahresmonat (-3,8 Prozent). Darunter befanden sich 1.900 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind sowohl 15 Personen (-0,8 Prozent) weniger als im Vormonat, aber 132 Personen (+7,5 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Demgegenüber meldeten sich im Juni 5.211 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 158 Personen (-2,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 9 (-0,2 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat. 1.682 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 106 Personen-Abgänge (-5,9 Prozent) in eine Erwerbstätigkeit weniger als im Vormonat und 248 (+17,3 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen sinkt im Vormonatsvergleich um 85 Stellen auf insgesamt 4.187 Stellen (-2,0 Prozent) und sinkt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 13,4 Prozent (-649 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen steigt um 78 Stellen (+7,7 Prozent) auf 1.085 Stellen im Vergleich zum Vormonat. Zum Vorjahresmonat sinkt der Zugang um 196 Stellen (-15,3 Prozent).