Arbeitsmarktbericht Januar 2025

Entwicklung des Arbeitsmarktes im Bezirk der Agentur für Arbeit Bonn im Januar 2025.

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 7

  • Im Vergleich zum Vormonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.410 Personen (+4,4 Prozent) auf 33.715 Personen.
  • Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt die Arbeitslosigkeit um 1.992 Personen oder 6,4 Prozent.
  • Im Versichertenbereich (SGB III) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 8,7 Prozent. 
    Im Grundsicherungsbereich (SGB II) steigt die Arbeitslosigkeit im Vormonatsvergleich um 2,3 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote steigt im Agenturbezirk im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 6,4 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote in der Stadt Bonn steigt im Vergleich zum Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent.
  • Die Arbeitslosenquote im Rhein-Sieg-Kreis steigt um 0,2 Prozentpunkte auf 5,9 Prozent.
  • Im Januar wurden 1.045 neue Arbeitsstellen gemeldet, dies sind 346 (-24,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 183 Stellen (-14,9 Prozent) weniger als im Vorjahresmonat.

„Zum Beginn des neuen Jahres können wir vom Arbeitsmarkt in Bonn und der Region wenig positive Entwicklungen vermelden: Wie so oft endeten die Arbeitsverträge vieler Menschen mit dem 31. Dezember, so dass sie sich zum 2. Januar arbeitslos melden mussten“, sagt Stefan Krause, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bonn. „Dieser saisonalen Effekt 
wird durch die derzeit lahmende Wirtschaft noch verstärkt. Daneben wurden uns auch weniger neue Stellen als zu Anfang des vergangenen Jahres gemeldet. Die Unternehmen der Region üben sich gerade in Zurückhaltung".

Zusammenfassung zur Situation der Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigt im Januar 2024 im Vergleich zum Vormonat (von 31.741 auf 33.151 Personen).

Im Agenturbezirk Bonn/Rhein-Sieg steigen die Zugänge aus Erwerbstätigkeit in Arbeitslosigkeit um 26,6 Prozent von 2.088 auf 2.644 Personen. Die Abgänge aus der Arbeitslosigkeit inErwerbstätigkeit sinken um 3,0 Prozent im Vergleich zum Dezember 2024. Dies bedeutet, dass im Vergleich zum Vormonat 46 Menschen weniger eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung aufgenommen haben.

Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist die Arbeitslosigkeit um 6,4 Prozent gestiegen.

Arbeitslosigkeit nach Personengruppen

Im Januar ist die Jugendarbeitslosigkeit (15 bis unter 25 Jahre) im Vergleich zum Vormonat um insgesamt 160 Personen auf 2.616 Personen gestiegen (+6,5 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 142 Personen (+5,7 Prozent).

Die Arbeitslosigkeit der Älteren (50 plus) steigt im Vergleich zum Vormonat um 474 Personen (+4,3 Prozent). Im Vorjahresvergleich steigt sie um 856 Personen (+8,1 Prozent).

Die Langzeitarbeitslosigkeit im Grundsicherungsbereich steigt im Vormonatsvergleich um 206 auf 11.104 Personen (+1,9 Prozent). Im Versichertenbereich steigt die Zahl der Langzeitarbeitslosen im Vormonatsvergleich um 91 auf 1.159 Personen (+8,5 Prozent). Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Langzeitarbeitslosigkeit im Versichertenbereich um 20 Personen (+1,8 Prozent), im Grundsicherungsbereich stieg sie um 365 Personen (+3,4 Prozent).

Die Arbeitslosenquote, bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen, steigt in diesem Monat auf 6,4 Prozent (+0,2 Prozentpunkte). Im Vergleich zum Vorjahresmonat steigt sie um 0,3 Prozentpunkte.

Situation konjunktureller Kurzarbeit

Anzeigen

Für den Dezember 2024 legt die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach gab es Dezember 2024 insgesamt von 35 Unternehmen der Region Bonn/Rhein-Sieg für 536 potentiell betroffene Beschäftigte neue Anmeldung zur Kurzarbeit. Im Vormonat November 2024 waren es 31 Neuanzeigen für 305 Beschäftigte. Die Anzeigen bedeuten jedoch nicht, dass diese Kurzarbeit tatsächlich realisiert wurde. Wie viele Arbeitnehmer*innen tatsächlich in welchem Umfang in Kurzarbeit gegangen sind, kann erst im Nachgang beurteilt werden.

Kurzarbeitende Betriebe und Kurzarbeitende

Zur realisierten Kurzarbeit im Monat Juli 2024 liegt erneut eine aktuelle Hochrechnung vor. Danach realisierten im Agenturbezirk 71 Betriebe konjunkturelle Kurzarbeit. 1.809 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer waren danach von Kurzarbeit betroffen.

Die überwiegende Anzahl der Betriebe, die Kurzarbeit realisierten, kam aus dem verarbeitenden Gewerbe (36 Betriebe mit 1.520 Beschäftigten) und dem Baugewerbe (12 Betriebe mit 69 Beschäftigten). In geringerem Maße meldeten Betriebe mit freiberuflichen wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (9 Betriebe mit 130 Beschäftigten) sowie aus Handel; Instandhalt. u. Rep. v. Kfz (7 Betriebe mit 54 Beschäftigten) Kurzarbeit an.

Situation auf dem Ausbildungsmarkt

Am 11. und 12. März findet von 13 bis 17:30 Uhr die Berufsstart-Messe 2025 im Brückenforum in Beuel statt. 
Weitere Infos unter https://berufsberatung-bonn.de/berufsstart25/

Kontaktmöglichkeiten für Jugendliche:

Jugendliche, die bisher noch keinen Kontakt zur Berufsberatung der Agentur für Arbeit hatten, erreichen die Kolleginnen und Kollegen unter:
Bonn: Telefon (02 28) 924 8000
E-Mail: Bonn.Berufsberatung@arbeitsagentur.de
Siegburg: Telefon (0 22 41) 300 800
E-Mail: Siegburg.Berufsberatung@arbeitsagentur.de

Kontaktmöglichkeiten für Arbeitgeber*innen:

Freie Ausbildungs- und Praktikumsplätze nimmt die Agentur für Arbeit unter der Arbeitgeber-Hotline 0800 4 5555 20 entgegen.

Arbeitslosenzahlen nach Geschäftsstellen, Gebietskörperschaften und Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) steigt die Zahl der Arbeitslosen im Vorjahresvergleich insgesamt an (+1.340 Personen). 
Bei den von den Jobcentern Bonn und Rhein-Sieg in der Grundsicherung (SGB II) betreuten Personen steigt die Arbeitslosigkeit im Vorjahresvergleich insgesamt an (+652 Personen).

Geflüchtete Menschen in Bonn/Rhein-Sieg

Die Berichterstattung über geflüchtete Menschen1 , die bei den Agenturen für Arbeit und Jobcentern arbeitsuchend bzw. arbeitslos2 gemeldet sind, bezieht sich auf Arbeitsuchende und Arbeitslose im Bestand nach ihrem Aufenthaltsstatus. Hierzu wurde die Kategorie "Personen im Kontext von Fluchtmigration" gebildet. Zu dieser Personengruppe zählt die Statistik der Bundesagentur Kunden im Status

  • "Aufenthaltserlaubnis Flucht",
  • "Aufenthaltsgestattung" (einschl. "Antrag noch nicht gestellt") oder
  • "Duldung"

in Zusammenhang mit einem Asylverfahren.
Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration umfasst für den Agenturbezirk im Januar 9.866 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 5.220 arbeitslose Personen.

Im Bereich der Arbeitsagentur (Rechtskreis SGB III) umfasst der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 796 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 502 arbeitslose Personen.

Im Grundsicherungsbereich (Rechtskreis SGB II) beträgt der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration 9.070 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich 4.718 arbeitslose Personen.

Der Bestand an arbeitsuchenden Personen im Kontext von Fluchtmigration beträgt im Januar in beiden Rechtskreisen für die Stadt Bonn 4.051 und im Rhein-Sieg-Kreis 5.815 geflüchtete Menschen. Darunter befanden sich in der Stadt Bonn 2.075 und im Rhein-Sieg-Kreis 3.145 arbeitslose Personen.

1 Bitte beachten Sie, dass für ukrainische Staatsangehörige die aufenthaltsrechtlichen Informationen zum Fluchthintergrund stark untererfasst sind. Die Werte für Personen im Kontext Flucht werden daher, bis auf Weiteres, gänzlich ohne Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit ausgewiesen. 
2 Die Status Arbeitsuche und Arbeitslosigkeit werden nach den im Sozialgesetzbuch festgelegten Kriterien vergeben; danach werden Personen als Arbeitsuchende geführt, wenn sie eine Beschäftigung als Arbeitnehmer suchen, und als Arbeitslose, wenn sie darüber hinaus keine Beschäftigung haben, dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und nicht an einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme teilnehmen. Arbeitslose bilden deshalb eine 
Teilmenge der Arbeitsuchenden.

Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt Bonn/Rhein-Sieg

Zugang und Abgang an Arbeitslosen

Im Verlauf des Monats Januar meldeten sich 5.954 Menschen aus Bonn und dem Rhein-Sieg-Kreis arbeitslos, das sind 60 Arbeitslosmeldungen (+1,0 Prozent) mehr als im Vormonat. Darunter befanden sich 2.644 Personen, die aus einer Erwerbstätigkeit kamen. Das sind 556 Personen (+26,6 Prozent) mehr als im Vormonat und 87 Personen (+3,4 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat

Demgegenüber meldeten sich im Januar 4.538 Personen aus der Arbeitslosigkeit ab, das sind 988 Personen (-17,9 Prozent) weniger als im Vormonat und 74 (+1,7 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat. 1.499 Menschen meldeten sich in Erwerbstätigkeit ab. Das waren 46 (-3,0 Prozent) Abgänge in eine Erwerbstätigkeit weniger als im Vormonat und 45 Personen (+3,1 Prozent) mehr als im Vorjahresmonat.

Situation beim Stelleneingang und -bestand

Der Bestand der gemeldeten Arbeitsstellen sinkt im Vormonatsvergleich um 545 Stellen auf insgesamt 4.833 Stellen (-10,1 Prozent) und sinkt im Vergleich zum Vorjahresmonat um 1,3 Prozent (-64 Stellen). Der Zugang an Arbeitsstellen sinkt mit 1.045 Stellen im Vergleich zum Vormonat um 346 Stellen (-24,9 Prozent). Zum Vorjahresmonat sinkt der Zugang um 183 Stellen (-14,9 Prozent).