Deutlich mehr Arbeitslose im Januar
Im Berichtsmonat Januar hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen erheblich zugenommen. Mit 45.347 Personen waren gegenüber dem Vormonat 1.947 Arbeitslose mehr im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Zunahme von +4,5 Prozent. Gegenüber dem Januar 2024 hat die Zahl der Arbeitslosen um 2.576 Personen oder +6,0% zugenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 10,4% (Vormonat: 10,0%, Vorjahresmonat: 10,0%).
Erheblich mehr Arbeitslose in der Stadt Bremen
Mit 33.871 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat Januar um 1.470 Personen oder +4,5 Prozent gestiegen. Gegenüber dem Vorjahresmonat waren 2.377 Personen mehr arbeitslos gemeldet (+7,5 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 10,9% (Vormonat 10,4%, Vorjahresmonat 10,3%).
Arbeitslosenzahl in Bremerhaven gestiegen
In der Stadt Bremerhaven stieg die Arbeitslosigkeit im Januar: Mit 9.252 Personen gab es 361 gemeldete Arbeitslose mehr als im Dezember (+4,1%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich 176 Personen mehr in der Arbeitslosigkeit (+1,9%). Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 14,8% (Vormonat 14,2%, Vorjahr 14,7%).
Anstieg der Arbeitslsoigkeit im Landkreis Osterholz
Im Berichtsmonat Januar ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz gestiegen. Mit 2.251 arbeitslos gemeldeten Personen nahm die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 116 Personen oder +5,4 Prozent zu. Gegenüber dem Vorjahr gab es eine Zunahme, um 23 Personen oder +1,0 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug im Januar 3,6% (Vormonat 3,4%, Vorjahresmonat 3,7%).
Erheblich mehr Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung im Januar
Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus einer Erwerbstätigkeit heraus hat mit 3.184 Personen im Januar gegenüber dem Vormonat um 978 Personen oder +44,3% zugenommen. Zum Vorjahr gab es eine Zunahme um 216 Personen oder +7,3 Prozent.
Weniger Arbeitsaufnahmen im Januar
Im Januar konnten 1.467 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme beenden. Das waren -15,6 Prozent oder 271 Personen weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar haben 203 Personen (-12,2%) weniger ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme beendet.
Statement zum Arbeitsmarkt
Joachim Ossmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Mit 45.374 Personen waren im Januar 1.947 Personen oder +4,5 Prozent mehr arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Das war die höchste gemeldete Arbeitslosenzahl im Bezirk der Agentur für Arbeit in einem Januar seit Fusion der Arbeitsagenturen Bremen und Bremerhaven im Jahr 2012. Der relativ starke Anstieg der Arbeitslosigkeit im Januar hat saisonale und konjunkturelle Ursachen. Mit fast 3.200 Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung gab es im Januar den höchsten Zugangswert aus Beschäftigung in Arbeitslosigkeit seit dem Corona-Monat April 2020. Gleichzeitig konnten mit nur knapp 1.500 Beschäftigungsaufnahmen deutlich weniger zuvor arbeitslose Personen ihre Arbeitslosigkeit im Januar beenden.
Die Arbeitslosenquote lag mit 10,4% um 0,4 Prozentpunkte über der des Vormonats Dezember. Zum Vorjahr ist sie ebenfalls um 0,4 Prozentpunkte gestiegen.
Die aktuelle Arbeitskräftenachfrage im Januar ist mit 1.104 gemeldeten Stellen zum Vormonat um 25% oder 369 Stellen eingebrochen. Zum Vorjahr war der Rückgang noch höher (-449 Stellen oder -28,9%). Es handelt sich um die geringste Arbeitskräftenachfrage in einem Januar seit 2013. Nachfrageimpulse gab es im Berichtsmonat Januar nur aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung und Erziehung und Unterricht.
Hier stieg die gemeldete Arbeitskräftenachfrage zum Vormonat. In allen anderen Wirtschaftsabschnitten gab es einen Rückgang zum Vormonat und Vorjahr. Die Zahl der offenen Arbeitsangebote im Bestand lag mit 7.422 Stellen um 326 Stellen oder -4,2% unter dem Vormonat. Zum Vorjahresmonat Januar waren 1.551 Stellen weniger im Bestand (-17,3%).
Kurzarbeit als Frühindikator für sich abzeichnende größere Probleme am Arbeitsmarkt spielt nach wie vor so gut wie keine Rolle. Das ist als gutes Zeichen im konjunkturell schwierigen Umfeld zu werten. So wurde im Januar neue Kurzarbeit nur von 11 Betrieben für voraussichtlich 163 betroffene Mitarbeitende angezeigt.“
Stellenzugang eingebrochen
Im Januar wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.104 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren insgesamt 369 Stellen oder -25,1 Prozent weniger als im Vormonat und 449 Stellen oder -28,9 Prozent weniger als im Januar des letzten Jahres.
Bestand an offenen Stellen weiter rückläufig
Insgesamt befanden sich im Januar 7.422 offene Stellen im Bestand. Das waren 326 Stellen oder -4,2 Prozent weniger als im Dezember. Zum Vorjahr gab es 1.551 oder -17,3 Prozent weniger offene Stellen im Bestand.
Zahl der Kurzarbeit anzeigenden Unternehmen weiterhin gering
Im Januar wurden von den Unternehmen im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von 11 Unternehmen für voraussichtlich 163 Mitarbeitende Kurzarbeit neu angezeigt. Im Januar des Vorjahres waren von 16 Unternehmen für maximal 90 Personen Kurzarbeit neu angezeigt worden.
Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor.
Mehr Ältere im Januar arbeitslos
Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im Januar zum Vormonat unterschiedliche Bewegungen: Ein im Vergleich zum allgemeinen Anstieg der Arbeitslosigkeit von +4,5 Prozent höherer prozentualer Anstieg zeigte sich bei den Älteren 55 Jahre und älter mit +495 Personen oder +5,4% Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit unterhalb des Anstiegs der allg. Arbeitslosigkeit gab es bei den arbeitslosen schwerbehinderten Menschen (+69 Personen, +4,0%), bei den gemeldeten Ausländern (+4,2 Prozent oder +821 Personen) und bei den Langzeitarbeitslosen mit +2,7 Prozent oder +479 Personen. Abgenommen hat die Jugendarbeitslsoigkeit in der Altersgruppe von 15 bis unter 20 Jahr (-63 Personen, -7,2%).
Unterbeschäftigung
Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].
Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im Januar 57.545 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 1.329 Person mehr als im Vormonat (+2,4%) und 743 Personen oder +1,3 Prozent mehr als vor einem Jahr.
In der Stadt Bremen waren 42.782 Personen unterbeschäftigt, 933 Personen (+2,2%) mehr als im Vormonat und 765 Personen (+1,8%) mehr als im Vorjahr. Mit 11.547 Personen waren in Bremerhaven 256 Personen oder +2,3% mehr unterbeschäftigt als im Vormonat und 89 Personen (+0,8%) mehr als im Januar 2024. Die Zahl der Unterbeschäftigten im Landkreis Osterholz lag mit 3.215 Personen um 139 Personen (+4,5%) höher als im Vormonat und um 112 Personen (-3,4%) niedriger als im Vorjahresmonat Januar.
Weniger Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im Januar
9.366 Personen haben im Januar im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 280 Personen (-2,9%) weniger im Vormonat und 1.212 Personen (-11,5%) weniger als im Vorjahr.
An beruflicher Weiterbildung haben im Januar 3.283 Personen teilgenommen. Das waren 49 Personen weniger (-1,5%) als im Dezember und 142 Personen mehr (+4,5%) als im Januar 2024. Mit 1.303 Personen haben im aktuellen Berichtsmonat 184 Personen weniger (-12,4%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 498 Teilnehmende weniger (-27,7%) als noch vor einem Jahr.
[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.