Schwierige Konjunkturlage zeigt Auswirkung auf dem Arbeitsmarkt - Geringe Abnahme der Arbeitslosigkeit im Mai - 45.427 Arbeitslose im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven -Arbeitslosenquote 10,4 Prozent -

Arbeitslosenzahl:  45.427

Veränderung gegenüber Vormonat: -72  bzw.   -0,2%

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: +2.740 bzw.   +6,4%

Arbeitslosenquote (+Vorjahreswert):  10,4% (9,8%)

 

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 48

Zahl der Arbeitslosen hat im Mai nur gering abgenommen

Im Berichtsmonat Mai hat die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen nur gering abgenommen. Mit 45.427 Personen waren gegenüber dem Vormonat 72 Arbeitslose weniger im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven gemeldet. Dies entsprach einer Abnahme von -0,2 Prozent. Gegenüber dem Mai 2024 hat die Zahl der Arbeitslosen um 2.740 Personen oder +6,4% zugenommen. Die Arbeitslosenquote betrug im Mai 10,4% (Vormonat: 10,5%, Vorjahresmonat: 9,8%).

Leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen 

Mit 34.324 arbeitslos gemeldeten Personen ist die Arbeitslosigkeit in der Stadt Bremen im Berichtsmonat Mai um 85 Personen oder +0,2 Prozent gestiegen. Gegenüber dem  Vorjahresmonat waren 2.791 Personen mehr arbeitslos gemeldet (+8,9 Prozent). Die Arbeitslosenquote betrug im Berichtsmonat 11,0% (Vormonat 11,0%, Vorjahresmonat 10,2%).                                                                                                

Weniger Arbeitslose in Bremerhaven

In der Stadt Bremerhaven sank die Arbeitslosigkeit im Mai. Mit 8.945 Personen gab es 151 gemeldete Arbeitslose weniger als im April (-1,7%). Gegenüber dem Vorjahr befanden sich 39 Personen weniger in der Arbeitslosigkeit (-0,4%). Die Arbeitslosenquote sank im Mai auf 14,3% (Vormonat 14,6%, Vorjahr 14,4%). 

Geringe Abnahme der Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz 

Im Berichtsmonat Mai ist die Arbeitslosigkeit im Landkreis Osterholz gering gesunken. Mit 2.158 arbeitslos gemeldeten Personen ging die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um  6  Personen oder -0,3 Prozent zurück. Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Rückgang um -12 Personen oder -0,6 Prozent. Die Arbeitslosenquote betrug 3,5% (Vormonat 3,5%, Vorjahresmonat 3,5%).

Weniger Arbeitslosmeldungen aus Beschäftigung im Mai

Der Zugang in Arbeitslosigkeit aus einer Erwerbstätigkeit nahm mit 2.348 Personen im Mai gegenüber dem Vormonat um 103 Personen oder -4,2% ab. Zum Vorjahr gab es eine Zunahme um +161 Personen oder +7,4 Prozent. 

Weniger Arbeitsaufnahmen von zuvor Arbeitslosen im Mai  

Im Mai konnten 2.055 Personen ihre Arbeitslosigkeit durch Arbeitsaufnahme beenden. Das waren 120 Personen oder -5,5 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai haben 216 Personen (+11,7%) mehr ihre Arbeitslosigkeit durch Beschäftigungsaufnahme beendet. 

Statement zum Arbeitsmarkt 

Frank Sänger, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Die schwierige Konjunkturlage hat zunehmend Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt . So gab es auch im Mai keinen signifikanten Rückgang der Arbeitslosigkeit. Die übliche Frühjahresbelebung ist damit in diesem Jahr so gut wie ausgeblieben. Mit 45.427 Personen waren im Mai 72 Personen oder -0,2 Prozent weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Es handelt  sich um die höchste gemeldete Arbeitslosenzahl im Bezirk der Agentur für Arbeit in einem Mai im letzten Jahrzehnt.  

Die Zahl der Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hat im Mai auf 9.786 Personen zugenommen (+3,3%), was zur Entlastung des Arbeitsmarktes beigetragen hat.  Im Vergleich zum Vorjahr gab es aber 1.044 weniger Teilnehmende (-9,6%). 

Der Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik liegt weiterhin im Bereich der Förderung der beruflichen Weiterbildung. Hier hat die Zahl der Teilnehmenden im Mai um 198 Personen oder 6,0% zugenommen.

Die Arbeitslosenquote ist mit 10,4% um 0,1 Prozent zum Vormonat zurückgegangen. Zum Vorjahr ist sie  um 0,6 Prozentpunkte gestiegen.

 

Bei der aktuellen Arbeitskräftenachfrage hat es im Mai einen erheblichen Rückgang gegeben. Mit 1.186 im Mai neu gemeldeten Stellen wurden 467 Stellen weniger zur Besetzung aufgegeben. Das entsprach Rückgängen von 28,3 Prozent zum Vormonat und 21,2 Prozent zum Vorjahresmonat und war -außer im Covid-Monat Mai 2020- der niedrigste Stellenzugang in einem Mai seit 10 Jahren. Weniger Nachfrage gab es aus dem Verarbeitenden Gewerbe, der Zeitarbeit, dem Handel, sowie aus den Bereichen Öffentliche Verwaltung und dem Baugewerbe. Etwas höhere Arbeitskräftenachfrage kam es aus den Bereichen Erziehung und Unterricht, sowie den freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen.   

Mit 7.447 gemeldeten Stellen hat sich der Stellenbestand zum Vormonat um 145 Stellen oder -1,9 Prozent reduziert. Zum Vorjahresmonat Mai waren 1.430 Stellen weniger im Bestand (-16,1%). 

Die Kurzarbeit als Frühindikator für sich abzeichnende größere Probleme am Arbeitsmarkt nimmt leicht zu. So haben im Mai 19 Unternehmen für voraussichtlich 481 Mitarbeitende Kurzarbeit neu angemeldet. Im April lag diese Zahl noch unterhalb der statistischen Berichtsgrenze von 3 Unternehmen.“ 

Rückgang des Stellenzuganges

Im Mai wurden der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven von den Betrieben 1.186 Stellen neu zur Besetzung aufgegeben. Das waren 467 Stellen oder -28,3 Prozent weniger als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich gab es einen Rückgang um 320 Stellen oder -21,2 Prozent.                                                                   

Bestand an offenen Stellen ebenfalls leicht rückläufig

Insgesamt befanden sich im Mai  7.447 offene Stellen im Bestand. Das waren 145 Stellen    oder -1,9 Prozent weniger als im April. Zum Vorjahr gab es -1.430 oder -16,1 Prozent weniger offene Stellen im Bestand.

Mehr Unternehmen zeigten Kurzarbeit an 

Während im April die Zahl der Kurzarbeit anzeigenden Unternehmen noch unterhalb der statistischen Berichtsgrenze von 3 Unternehmen, lag, gab es im Mai 19 Unternehmen, die für voraussichtlich 481 Mitarbeinde Kurzarbeit angezeigt haben. Im Mai des Vorjahres hatten 23 Unternehmen für voraussichtlich 297 betreffende Mitarbeitende Kurzarbeit angezeigt. 

Für den jeweiligen Monat können die Betriebe die Anzeige auf Kurzarbeit bis zum Monatsende einreichen. Die Zahlung des Kurzarbeitergeldes durch die Agenturen für Arbeit erfolgt anhand der Abrechnungslisten aus den Betrieben. Diese müssen für jeden Kalendermonat    mit Kurzarbeit innerhalb von drei Monaten nach Beendigung dieses Monats eingereicht werden. Daher liegen valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor. 

Weniger arbeitslose Jugendliche im Mai 

Betrachtet man die besonderen Personengruppen am Arbeitsmarkt, so gab es im Mai zum Vormonat unterschiedliche Bewegungen:  Auffallend hoch im Vergleich zum allgemeinen Rückgang der Arbeitslosigkeit von -0,2 Prozent war der prozentuale Rückgang 

bei den jüngeren Arbeitslosen von 15 bis unter 25 Jahre mit -53 Personen oder -1,3%. Ebenfalls oberhalb des allg. Rückgangs der Arbeitslosigkeit bewegte sich der Rückgang 

der Ausländerarbeitslosigkeit mit -0,5% oder -104 Personen. Entgegen der allg. Entwicklung angestiegen ist die gemeldete Arbeitslosigkeit der schwerbehinderten Menschen um +1,8% oder +32 Personen. Gleiches gilt für die älteren Arbeitslosen 55 Jahre und älter. Hier ist die Arbeitslosigkeit mit +1,0 % oder +99 Personen leicht gestiegen. Einen Anstieg gab es ebenfalls bei den Langzeitarbeitslosen mit +0,9% oder +165 Personen.  

Unterbeschäftigung   

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden[1].

Nach dieser Definition waren nach vorläufigen Angaben im Mai 57.003 Personen im Agenturbezirk Bremen-Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 345 Personen weniger als im Vormonat (-0,6%) und 231 Personen oder +0,4 Prozent mehr als vor einem Jahr.

In der Stadt Bremen waren im Mai 42.597 Personen unterbeschäftigt, 164 Personen (-0,4%) weniger als im Vormonat und 493 Personen (+1,2%) mehr als im Vorjahr. Mit 11.273 Personen 

waren in Bremerhaven 140 Personen oder -1,2% weniger unterbeschäftigt als im Vormonat und 166 Personen (-1,5%) weniger als im Mai 2024. Die Zahl der Unterbeschäftigten im Landkreis Osterholz lag mit 3.133 Personen um 41 Personen (-1,3%) niedriger als im Vormonat und um 96 Personen (-3,0%) niedriger als im Vorjahresmonat Mai.

Mehr Entlastung durch arbeitsmarktpolitische Maßnahmen im Mai

9.786 Personen haben im Mai im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven an Maßnahmen aktiver Arbeitsmarktpolitik teilgenommen. Das waren 314 Personen (+3,3%) mehr als im Vormonat, allerdings 1.044 Personen (-9,6%) weniger als im Vorjahr. 

An beruflicher Weiterbildung haben im Mai 3.518 Personen teilgenommen. Das waren 198 Personen mehr (+6,0%) als im Vormonat und 215 Personen mehr vor einem Jahr (+6,5%). Mit 1.113 Personen haben im aktuellen Berichtsmonat 5 Personen weniger (-0,4%) an Beschäftigung schaffenden Maßnahmen teilgenommen als im Vormonat und 607 Teilnehmende weniger (-35,3%) als noch vor einem Jahr.

Ausbildungsmarkt

Im Mai standen mit 4.453 seit Beginn des Berufsberatungsgeschäftsjahres gemeldeten Ausbildungsplätzen 501 Ausbildungsplätze oder -10,1 Prozent weniger Ausbildungsplätze im Bezirk der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven zur Verfügung als im gleichen Vorjahreszeitraum. Von den 4.453 gemeldeten Ausbildungsplätzen waren 2.308 noch unbesetzt (-407 Stellen oder -15,0% zum Vorjahr). Dem Ausbildungsplatzangebot standen mit 4.314 gemeldeten Ausbildungsplatzbewerber/innen 125 Ausbildungsplatz-bewerber/innen mehr (+3,0%) gegenüber als im gleichen Vorjahreszeitraum. 2.320 dieser Bewerberinnen und Bewerber waren noch unversorgt (+273 Personen oder +13,3%). 

 

Statement zum Ausbildungsmarkt

Frank Sänger, operativer Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Vor dem Hintergrund der Konjunkturlage bleibt auch die Ausbildungsmarktentwicklung hinter der des Vorjahres zurück. So liegt  die Zahl der seit Geschäftsjahresbeginn der Berufsberatung gemeldeten Ausbildungsplätze  mit 4.453 Ausbildungsplätzen um -501 Plätze oder -10,1% gegenüber der Zahl der gemeldeten Ausbildungsplätzen des gleichen Vorjahreszeitraumes zurück. Auch waren zum Vorjahreszeitraum mit 2.308 noch offenen Ausbildungsangeboten deutlich weniger Ausbildungsplätze noch unbesetzt (-15,0%). Dem gegenüber ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungssuchenden mit 4.314 Personen im Mai um 125 Personen oder 3,0 Prozent angestiegen. Davon waren 2.320 Personen noch unversorgt,  273 Personen oder 13,3 Prozent mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. 

Bezogen auf den Ausbildungsmarkt im Arbeitsagenturbezirk übersteigt das bisherige – der Arbeitsagentur gemeldete- Gesamtausbildungsplatzangebot dabei noch immer leicht die Gesamtausbildungsnachfrage.

Die regionale Betrachtung zeigt aber deutliche Ungleichgewichte von Ausbildungsangebot und Ausbildungsnachfrage: So gibt es im Stadtgebiet Bremen mit 3.233 gemeldeten Ausbildungsplätzen ein die Ausbildungsplatznachfrage von 2.617 gemeldeten Bewerber/innen deutlich übersteigendes Angebot und auch die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsplätze liegt über der Zahl der noch unversorgten Jugendlichen. 

In Bremerhaven stellt sich die Lage umgekehrt dar. Hier standen im Mai 808 gemeldeten Ausbildungsstellen 1.208 gemeldete Bewerber/innen gegenüber und auch die Zahl der noch suchenden Jugendlichen übersteigt die Zahl der aktuell noch unbesetzten Ausbildungsplätze.  

Ähnlich die Lage im Landkreis Osterholz, wo 412  bis zum Mai gemeldete Ausbildungsplätze auf eine Nachfrage von 489 Ausbildungsplatzsuchende traf. Allerdings übersteigt hier die Zahl der noch offenen Ausbildungsplatzangebote die Zahl der im Mai noch unversorgten Jugendlichen.

Ich empfehle allen Jugendlichen, die noch keinen Ausbildungsplatz haben, den Kontakt zur Berufsberatung in der Jugendberufsagentur aufzunehmen und bis zum erfolgreichen Abschluss der Ausbildungsplatzsuche zu halten. Unsere Berufsberaterinnen und -berater helfen gerne bei der Ausbildungssuche und Ausbildungsplatzbewerbung und suchen auch ggf. nach Ausbildungsalternativen und Überbrücklungsmöglichkeiten.

Unter der kostenfreien Service-Nummer 0800 4 5555 00 bekommt man einen Termin zur Berufsberatung.“ 


 


[1] Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Gründungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.