Arbeitslosenquote sinkt in Bremerhaven um 0,4 Prozentpunkte auf 14,5% - Arbeitslosigkeit Jüngerer baut sich saisonal typisch im September ab -Mehr Teilnehmende in Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik

Arbeitslosenzahl (September 2025, Bremerhaven):   9.101

Veränderung gegenüber Vormonat: -228 bzw. -2,4 %

Veränderung gegenüber Vorjahresmonat: +133 bzw. +1,5 %

Arbeitslosenquote (Vorjahreswert):  14,5 %    (14,4%)

30.09.2025 | Presseinfo Nr. 93

Bremerhaven: Frank Sänger, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven: „Der Rückgang der Arbeitslosigkeit im September in Bremerhaven hat im Wesentlichen zwei Ursachen. Zum einen ist die Jugendarbeitslosigkeit typischerweise mit dem Beginn von Ausbildungen und Studium gesunken. Zum anderen hat der Beginn einer großen Anzahl von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen nach den Sommerferien entlastend auf die Arbeitslosigkeit gewirkt. Insgesamt gelang es ähnlich vielen Menschen wie im Vormonat ihre Erwerbslosigkeit durch Aufnahme einer Beschäftigung auf dem 1. Arbeitsmarkt zu beenden:  425 Personen, 7 weniger als im August. Damit waren 9.101 Personen im September arbeitslos, 228 Personen oder -2,4 Prozent weniger als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote lag mit 14,5 Prozent um 0,4 Prozentpunkte unter der Arbeitslosenquote des Vormonats. 

Die Zahl der Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen hat im September um 114 Personen auf 2.156 Personen zugenommen (+5,6%). Im Vergleich zum Vorjahr gab es dagegen 91 Teilnehmende weniger (-4,0%). Ein Schwerpunkt der Arbeitsmarktpolitik lag weiterhin im Bereich der Förderung der beruflichen Weiterbildung. Hier hat die Zahl der Teilnehmenden im September zum Vormonat zugenommen (+27 Personen, +4,2%), ebenso bei der Aktivierung und beruflichen Eingliederung (+57 Personen, +16,2%). 

Die aktuellen Arbeitskräftenachfrage zog im September gegenüber dem Vormonat in Bremerhaven an. Mit 271 im September neu gemeldeten Stellen wurden 46 Stellen mehr zur Besetzung aufgegeben, eine Zunahme um 20,4 Prozent zum Vormonat. Auch der Vorjahresvergleich zeigt einen Anstieg, es gab ein Plus von 70 Stellen oder 34,8 Prozent. Eine stärkere Arbeitskräftenachfrage als im Vormonat kam insbesondere aus der Zeitarbeit und dem Handel. 

Mit 1.372 gemeldeten Stellen sank der Stellenbestand zum Vormonat um 19 Stellen oder 

-1,4 Prozent ab. Zum Vorjahresmonat September betrug der Rückgang im Bestand 97 Stellen (-6,6%).

Die Kurzarbeit als Frühindikator für sich abzeichnende größere Probleme am Arbeitsmarkt ist weiterhin unauffällig. Im September haben wie auch schon im August keine Unternehmen Kurzarbeit neu anzeigen müssen.“

September baut Arbeitslosigkeit Jüngerer ab

Im September befanden sich in Bremerhaven 9.101 Personen in der Erwerbslosigkeit. Die Arbeitslosigkeit sank im Vergleich zum Vormonat um 228 gemeldete Arbeitslose (oder -2,4 Prozent). Saisonal typisch ging im September insbesondere die Arbeitslosigkeit unter den Jüngeren zwischen 15 und 20 Jahren überproportional zurück. Sie sank um 15,7% oder 157 Personen. Bei den Frauen verringerte sich die Arbeitslosigkeit um -3,3% zum Vormonat (139 Personen) und bei den Ausländern um -2,7% (96 Personen). Anders verlief die Entwicklung bei der Zahl der Langzeitarbeitslosen. Sie stieg um 0,7% oder 25 Personen leicht an.

Die Quote der Arbeitslosigkeit lag bei 14,5%, sie war damit 0,4 Prozentpunkte niedriger als im Vormonat. 

Im Vergleich zum Vorjahresmonat erhöhte sich die Arbeitslosigkeit um 133 Personen oder +1,5%. Je nach gesondert betrachteter Personengruppe entwickelte sich die Arbeitslosigkeit im September in Bremerhaven recht unterschiedlich. Während in der Gruppe der Ausländer die Arbeitslosigkeit zurück ging (-1,2%), stieg sie in allen anderen betrachtetet Personengruppen an. Mit +1,9% fiel der Anstieg bei den Frauen am stärksten aus, ähnlich hoch lag er noch in der Gruppe der 25 bis unter 50Jährigen (+1,8%). 

Arbeitslosigkeit sank sowohl bei der Arbeitsagentur wie auch im Jobcenter 

Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung, Sozialgesetzbuch III): In der Stadt Bremerhaven wurden im September 2.073 Arbeitslose im Rechtskreis SGB III gezählt. Bei der Agentur für Arbeit waren damit -2,8 Prozent oder 59 Personen weniger arbeitslos gemeldet als im Vormonat. Im Vorjahresvergleich gab es ein Plus von 6,0 Prozent (oder +118 Personen). 

Jobcenter (Grundsicherung, Sozialgesetzbuch II): Beim Jobcenter in der Stadt Bremerhaven waren im September 169 Arbeitslose (-2,3 %) weniger gemeldet als im Vormonat. Insgesamt waren es damit 7.028 Personen. Im Vorjahresvergleich waren es 15 Personen mehr als vor zwölf Monaten (+0,2 Prozent). 

Aktuelle Nachfrage nach Arbeitskräften zog an

Im aktuellen Monat meldeten die Betriebe in der Stadt Bremerhaven insgesamt 271 neue Stellen an die Arbeitsagentur zur Besetzung. Der Stellenzugang lag damit 20,4 Prozent über dem Wert des Vormonats (+46 Stellen). Auch im Vergleich zum Vorjahr gab es einen Anstieg bei den Stellenmeldungen (+70 Stellen oder +34,8%).

Hinter dem positiven Gesamtverlauf verbergen sich ganz unterschiedliche einzelne Entwicklungen. Der Anstieg der Arbeitskräftenachfrage kommt insbesondere aus der Zeitarbeit (+51 Stellen) und dem Handel (+12 Stellen), einen größeren Rückgang gab es dagegen bei den Dienstleistungen (-26 Stellen) und im Bereich der Öffentlichen Verwaltung (-17 Stellen).

Der Gesamtbestand an freien Stellen, die den Vermittlerinnen und Vermittlern zur Verfügung standen, verringerte sich im Monatsverlauf und sank auf 1.372 Arbeitsangebote. Das war ein Rückgang um 1,4%. Verglichen mit dem Vorjahreswert verringerte sich das Gesamtvolumen um 97 Stellen oder -6,6 Prozent. 

Keine neuen Anträge auf Kurzarbeit im September

Die Betriebe müssen gemäß § 99 SGB III grundsätzlich vor Beginn der Kurzarbeit eine An-zeige erstatten. Diese werden dann geprüft und zum Beispiel um doppelte Anzeigen bereinigt. Valide Zahlen zur tatsächlichen Kurzarbeit liegen insgesamt erst mit einem Zeitverzug von fünf Monaten vor. 

Aktuell liegen Informationen zu geprüften Anzeigen bis zum Stichtag 25. September vor. Wie bereits im August gingen auch im September bei der Arbeitsagentur Bremerhaven keine Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit ein.

Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik entlasteten den Arbeitsmarkt zunehmend

2.156 Personen nahmen im September in Bremerhaven an Angeboten der aktiven Arbeitsmarktpolitik der Agentur für Arbeit oder des Jobcenters teil, um ihre Chancen am Arbeitsmarkt zu verbessern. Das entlastet den Arbeitsmarkt. Es waren 114 Teilnehmende mehr als noch im Vormonat (+5,6%), aber 91 Personen weniger als noch vor einem Jahr (-4,0%). 

Die meisten Menschen besuchten Angebote der beruflichen Weiterbildung, insgesamt 677 Personen. Zum Vormonat war das ein Anstieg um 4,2% oder 27 Personen. Mit 408 Teilnehmende waren die Angebote zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung ebenfalls stark vertreten. Hier lag der Anstieg zum Vormonat sogar bei 16,2% (57 Personen).

Unterbeschäftigung insgesamt ging zurück

Ergänzend zur gesetzlich definierten Arbeitslosenzahl veröffentlicht die Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven Angaben zur Unterbeschäftigung. Dazu zählen zusätzlich zu den Arbeitslosen solche Personen, die nach der gesetzlichen Statistik nicht als arbeitslos gelten, aber z.B. im Rahmen von arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert werden*. 

Nach dieser Definition waren gemäß den vorläufigen Angaben im September 11.098 Personen im Agenturbezirk Bremerhaven unterbeschäftigt. Das waren 188 Menschen weniger als im Vormonat (-1,7%). Auch im Vergleich mit dem Vorjahreswert verringerte sich die Unterbeschäftigung in Bremerhaven (-276 Personen oder -2,4 Prozent).

Hinweis zum Ausbildungsmarkt:

Das Geschäftsjahr der Berufsberatung endete am 30.09. und damit nach dem statistischen Zähltag für den aktuellen Berichtsmonat. Die Daten zur Bilanz am Ausbildungsmarkt zum 30.09. 2025 werden daher erst im Rahmen der Arbeitsmarktberichterstattung für den Oktober am 30. Oktober 2025 veröffentlicht.

* Dazu gehören Personen in Arbeitsmarktmaßnahmen, beruflicher Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten, Grün-dungszuschuss, Altersteilzeit etc. Aufgrund der Vorläufigkeit der Daten zur Maßnahmeteilnahme können sich hier in den kommenden Monaten noch Änderungen ergeben. Nicht enthalten sind Beschäftigte in Kurzarbeit, weil diese Daten erst mit mehrmonatiger zeitlicher Verzögerung erhoben werden können.