Gesamtentwicklung
Insgesamt waren 16.806 Menschen arbeitslos, das waren 452 oder 2,8 Prozent mehr als im Juni 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 354 oder 2,2 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,3 Prozent.
„Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist saisonal begründet und bleibt im Juli im üblichen Rahmen. Mit Beginn der Sommerferien startet nicht nur die Urlaubszeit, sondern teilweise auch in vielen Unternehmen die Betriebsferien. In dieser Zeit werden Einstellungen und Stellenmeldungen häufig aufgeschoben. In den Sommermonaten endeten auch viele Schul- und Ausbildungsverhältnisse und nicht immer würden die jungen Absolventen durch ihren Ausbildungsbetrieb übernommen, daher erhöhe sich diese Zahl vorübergehend. Nach dem Ende der Sommerferien wird sich der Arbeitsmarkt erfahrungsgemäß wieder etwas beleben. Außerdem beginnen dann auch wieder einige Qualifizierungen, was ebenfalls zur Entlastung des Arbeitsmarktes beitragen wird. Aus- und Fortbildungen sind ein wichtiger Baustein, um eine Phase der Beschäftigungslosigkeit zu nutzen und seine Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern“, sagte Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung Agentur für Arbeit Brühl und ergänzt:
„Eine Qualifizierung lässt sich auch gut mit einer Beschäftigung kombinieren. Hier eröffnet das Qualifizierungschancengesetz vielfältige Ansätze, die sicher noch nicht jedem Unternehmen geläufig sind. So können beispielsweise sowohl neu eingestellte Personen als auch langjährig Beschäftigte passgenau weitergebildet werden. Unser gemeinsamer Arbeitgeber-Service berät gerne dazu und begleitet den gesamten Prozess der Fachkräfteentwicklung.“
Arbeitgeber, die sich über Qualifizierungsmöglichkeiten ihrer Beschäftigten informieren möchten, können sich unverbindlich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Brühl, unter der Servicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon) wenden. Alle Informationen auf www.arbeitsagentur.de
Ausbildungsmarkt
Wer sich jetzt um eine Ausbildung bewirbt, hat weiter gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Der Ausbildungsmarkt ist im Juli noch in Bewegung. Deshalb erlauben die nachfolgenden Zahlen nur eine vorläufige Einschätzung der Entwicklung im aktuellen Berichtsjahr.
Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 2.247 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 205 mehr als im Vorjahreszeitraum (+10%). Zugleich gab es 1.941 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 17 (–1%). Ende Juli waren 573 Bewerber noch unversorgt und 877 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (+12 oder +2%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war kleiner (–137 oder –14%).
Die Berufsberatung der Agentur für Arbeit und Berater*innen der Industrie- und Handelskammer und der Handwerkskammer unterstützen Ausbildungs-suchende in den Sommerferien auch an offenen Beratungstagen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz.
Die offenen Beratungstage finden statt:
Donnerstags in den Ferien
09:00-15.00 Uhr 06.08.2024
13:00-16:00 Uhr 08.08.2024
09:00-14:00 Uhr
Offene Sprechstunde
der Berufsberatung
in den Arbeitsagenturen Brühl & Bergheim KarlsBad Brühl
Kurfürstenstraße 40
in Brühl Berufsbildungszentrum
(BZE)
In den Erken 7
in Euskirchen
Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit vor Ort wenden. Ein Termin kann auch telefonisch unter der Service-Rufnummer 02251 797979 per E-Mail
( Bruehl.Zukunftklarmachen@arbeitsagentur.de ) oder direkt über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden.
Arbeitgeber, die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter der Servicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon). Alle Informationen auf www.arbeitsagentur.de
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den Juni 2024 (Daten für Juni liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Juni weniger als drei Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Juni 2023 waren es 5 (für 21 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Juni 2024 auch weniger als drei Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 320 oder 5,4 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.298 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 807 oder 14,7 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Juli um 132 oder 1,3 Prozent gestiegen. Aktuell sind 10.508 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 453 oder 4,1 Prozent gesunken.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,3 Prozent. Im Juli 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis ebenfalls 6,3 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im Juli meldeten sich 3.731 Männer und Frauen arbeitslos, 685 oder 22,5 Prozent mehr als im Vormonat und 631 oder 20,4 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.227 das sind 216 oder 21,4 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: +126 oder +11,4 Prozent). Bis zum Zähltag im Juli meldeten sich insgesamt 1.219 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 293 oder 31,6 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +303 oder +33,1 Prozent).
Den im Juli arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.288 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 421 oder 14,7 Prozent mehr als im letzten Monat und 525 oder 19,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 941 Personen und damit 151 oder 19,1 Prozent mehr als im letzten Monat (+99 oder +11,8 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 796 Menschen (+35 oder +4,6 Prozent zum Vormonat; +289 oder +57,0 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im Juli 537 neue Arbeitsstellen, das waren 58 oder 12,1 Prozent mehr als im letzten Monat und 112 oder 17,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.625 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 98 oder 2,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 743 Stellen weniger (-17,0 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
797 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -60 oder -7,0 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -551 oder -40,9 Prozent. 637 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-34 oder -5,1 Prozent zum Vormonat, +164 oder +34,7 Prozent zum Vorjahresmonat), 407 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (+8 oder +2,0 Prozent gegenüber Vormonat und +12 oder +3,0 Prozent zum Vorjahresmonat).