Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende August 2024

•Arbeitslosenzahlen weiter gestiegen

•Ende August waren 17.022 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 216 oder 1,3 Prozent mehr als im Juli 2024

•Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,4 Prozent 

•3.108 Zugänge in Arbeitslosigkeit

Zum Vormonat 623 oder 16,7 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.     

1.152 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-75 oder -6,1 Prozent zum Vormonat)

•2.905 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit 

Minus 383 oder -11,6 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 797 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (-144 oder -15,3 Prozent zum Vormonat)

•Zahl der neu gemeldeten Stellen gestiegen

Der Agentur für Arbeit wurden im August 558 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 21 oder 3,9 Prozent mehr Stellen als im Vormonat und 206 oder 27,0 Prozent weniger als im August 2023.

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 37

Gesamtentwicklung

Insgesamt waren 17.022 Menschen arbeitslos, das waren 216 oder 1,3 Prozent mehr als im Juli 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 558 oder 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,4 Prozent.

 

Erwartungsgemäß ist die Zahl der Arbeitslosen im letzten Ferienmonat noch einmal angestiegen. Für Ralf Holtkötter, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, keine Überraschung: „Das ist eine saison-typische Entwicklung. Ich rechne damit, dass die Zahlen im September wieder sinken. Viele junge Menschen beginnen Anfang September mit der Berufsausbildung. Auch die jungen Fachkräfte, die nach Abschluss der Ausbildung nicht vom Betrieb übernommen werden konnten, finden in den kommenden Wochen eine neue Arbeitsstelle. Der Arbeitsmarkt im Rein-Erft-Kreis ist gerade für junge frisch ausgebildete Fachkräfte besonders aufnahmefähig.“ Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im August 558 neue Stellen gemeldet worden. Das sind 206 oder 27,0 Prozent weniger als im August 2023.

„Es wurden uns in den letzten Monaten zwar weniger Stellen als im Vorjahr gemeldet, wir bewegen uns aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Insgesamt haben wir 3.688 freie Stellen im Bestand. Das ist deshalb höher zu bewerten, weil sich trotz einer kontinuierlich hohen Zahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in den Betrieben, die Suche nach Fachkräften fortsetzt. Es werden Arbeitskräfte gebraucht! – Das bietet nicht nur für Berufswechsler, sondern auch für die bei uns gemeldeten arbeitslosen Menschen gute Perspektiven, sofern sie über die notwendige Qualifizierung verfügen. Neben dem verarbeitenden Gewerbe werden auch aus der Baubranche und dem Sektor Soziales und Gesundheit Arbeitskräfte nachgefragt“, weiß Holtkötter.

Ausbildungsmarkt

Wer sich jetzt um eine Ausbildung bewirbt, hat weiter gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Der Ausbildungsmarkt ist auch im August noch in Bewegung. 

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 2.365 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 232 mehr als im Vorjahreszeitraum (+11%). Zugleich gab es 2.037 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Minus von 27 (–1%). Ende August waren 445 Bewerber noch unversorgt und 709 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (+20 oder +5%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war kleiner (–20 oder –3%).

Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit vor Ort wenden. Ein Termin kann auch telefonisch unter der Service-Rufnummer 02251 797979 per E-Mail 

( Bruehl.Zukunftklarmachen@arbeitsagentur.de ) oder direkt über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden. 

Arbeitgeber, die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter der Servicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon). Alle Informationen auf www.arbeitsagentur.de

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Juli 2024 (Daten für August liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Juli acht Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Juli 2023 waren es 12 (für 63 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Juli 2024 insgesamt 118 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 23 oder 0,4 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.321 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 875 oder 16,1 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet. 

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im August um 193 oder 1,8 Prozent gestiegen. Aktuell sind 10.701 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 317 oder 2,9 Prozent gesunken.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,4 Prozent. Im August 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,3 Prozent. 

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen 

Im August meldeten sich 3.108 Männer und Frauen arbeitslos, 623 oder 16,7 Prozent weniger als im Vormonat und 184 oder 5,6 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.152 das sind 75 oder 6,1 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: -42 oder -3,5 Prozent). Bis zum Zähltag im August meldeten sich insgesamt 757 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 462 oder 37,9 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: -50 oder -6,2 Prozent).

Den im August arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 2.905 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 383 oder 11,6 Prozent weniger als im letzten Monat und 346 oder 10,6 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 797 Personen und damit 144 oder 15,3 Prozent weniger als im letzten Monat (-232 oder -22,5 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 668 Menschen (-128 oder -16,1 Prozent zum Vormonat; -123 oder -15,5 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme. 

Stellenangebote 

Arbeitgeber meldeten im August 558 neue Arbeitsstellen, das waren 21 oder 3,9 Prozent mehr als im letzten Monat und 206 oder 27,0 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.688 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Plus von 63 oder 1,7 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 623 Stellen weniger (-14,5 Prozent). 

Aktive Arbeitsmarktpolitik

797 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +11 oder +1,4 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -570 oder -41,7 Prozent. 622 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-18 oder -2,8 Prozent zum Vormonat, +196 oder +46,0 Prozent zum Vorjahresmonat), 414 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (+6 oder +1,5 Prozent gegenüber Vormonat und +24 oder +6,2 Prozent zum Vorjahresmonat).