Der Arbeitsmarkt im Kreis Euskirchen Ende August 2024

•Arbeitslosenzahlen weiter gestiegen

•Ende August waren 6.603 Menschen aus den Kreis Euskirchen arbeitslos. Das sind 166 oder 2,6 Prozent mehr als im Juli 2024

•Die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,1 Prozent 

•1.195 Zugänge in Arbeitslosigkeit

Zum Vormonat 46 oder 3,7 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.     

461 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (+2 oder +0,4 Prozent zum Vormonat)

•1.026 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit 

Minus 31 oder -2,9 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 310 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (-29 oder -8,6 Prozent zum Vormonat)

•Zahl der neu gemeldeten Stellen gesunken

Der Agentur für Arbeit wurden im August 235 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen gemeldet, das sind 52 oder 18,1 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 205 oder 46,6 Prozent weniger als im August 2023.

30.08.2024 | Presseinfo Nr. 38

Gesamtentwicklung

Insgesamt waren 6.603 Menschen arbeitslos, das waren 166 oder 2,6 Prozent mehr als im Juli 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 507 oder 8,3 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,1 Prozent.

Erwartungsgemäß ist die Zahl der Arbeitslosen im letzten Ferienmonat noch einmal angestiegen. Für Ralf Holtkötter, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, keine Überraschung: „Das ist eine saison-typische Entwicklung. Ich rechne damit, dass die Zahlen im September wieder sinken. Viele junge Menschen beginnen Anfang September mit der Berufsausbildung. Auch die jungen Fachkräfte, die nach Abschluss der Ausbildung nicht vom Betrieb übernommen werden konnten, finden in den kommenden Wochen eine neue Arbeitsstelle. Der Arbeitsmarkt im Rein-Erft-Kreis ist gerade für junge frisch ausgebildete Fachkräfte besonders aufnahmefähig.“ Dem gemeinsamen Arbeitgeberservice von Arbeitsagentur und Jobcenter sind im August 235 neue Stellen gemeldet worden. Das sind 205 oder 46,6 Prozent weniger als im August 2023.

„Es wurden uns in den letzten Monaten zwar deutlich weniger Stellen als im Vorjahr gemeldet, wir bewegen uns aber weiterhin auf einem hohen Niveau. Insgesamt haben wir für den Kreis Euskirchen 1.663 freie Stellen im Bestand. Das ist deshalb höher zu bewerten, weil sich trotz einer kontinuierlich hohen Zahl an sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten in den Betrieben, die Suche nach Fachkräften fortsetzt. Es werden Arbeitskräfte gebraucht! – Das bietet nicht nur für Berufswechsler, sondern auch für die bei uns gemeldeten arbeitslosen Menschen gute Perspektiven, sofern sie über die notwendige Qualifizierung verfügen. Neben dem verarbeitenden Gewerbe werden auch aus der Baubranche und dem Sektor Soziales und Gesundheit Arbeitskräfte nachgefragt“, weiß Holtkötter.

 

Ausbildungsmarkt

Wer sich jetzt um eine Ausbildung bewirbt, hat weiter gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Der Ausbildungsmarkt ist auch im August noch in Bewegung. 

Seit Beginn des Berufsberatungsjahres im Oktober 2023 meldeten sich 1.037 Bewerber für Berufsausbildungsstellen, 131 mehr als im Vorjahreszeitraum (+14%). Zugleich gab es 847 Meldungen für Berufsausbildungsstellen, das entspricht einem Plus von 42 (+5%). Ende August waren 177 Bewerber noch unversorgt und 245 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es mehr unversorgte Bewerber (+7 oder +4%), die Zahl der unbesetzten Ausbildungsstellen war ebenfalls größer (+84 oder +52%).

Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit vor Ort wenden. Ein Termin kann auch telefonisch unter der Service-Rufnummer 02251 797979 per E-Mail 

( Bruehl.Zukunftklarmachen@arbeitsagentur.de ) oder direkt über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden. 

Arbeitgeber, die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter der Servicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon). Alle Informationen auf www.arbeitsagentur.de

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Juli 2024 (Daten für August liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Juli weniger als drei Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im Juli 2023 waren es 4 (für 10 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Juli 2024 weniger als drei Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 35 oder 1,5 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Kreis Euskirchen gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 2.353 Kunden aus dem Kreis Euskirchen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 175 oder 8,0 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet. 

Die Zahl der vom Jobcenter EU-aktiv (gemeinsame Einrichtung des Kreises Euskirchen und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im August um 131 oder 3,2 Prozent gestiegen. Aktuell sind 4.250 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 332 oder 8,5 Prozent gestiegen.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,1 Prozent. Im August 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen 5,7 Prozent. 

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen 

Im August meldeten sich 1.195 Männer und Frauen arbeitslos, 46 oder 3,7 Prozent weniger als im Vormonat und 41 oder 3,6 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 461 das sind 2 oder 0,4 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: +31 oder +7,2 Prozent). Bis zum Zähltag im August meldeten sich insgesamt 340 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 40 oder 10,5 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: -57 oder -20,1 Prozent).

Den im August arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 1.026 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 31 oder 2,9 Prozent weniger als im letzten Monat und 75 oder 6,8 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 310 Personen und damit 29 oder 8,6 Prozent weniger als im letzten Monat (-37 oder -10,7 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 233 Menschen (-20 oder -7,9 Prozent zum Vormonat; -58 oder -19,9 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme. 

Stellenangebote 

Arbeitgeber meldeten im August 235 neue Arbeitsstellen, das waren 52 oder 18,1 Prozent weniger als im letzten Monat und 205 oder 46,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 2.099 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 8 oder 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 443 Stellen weniger (-21,0 Prozent). 

Aktive Arbeitsmarktpolitik

418 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +3 oder +0,7 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +80 oder +23,7 Prozent. 84 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-42 oder -33,3 Prozent zum Vormonat, -82 oder -49,4 Prozent zum Vorjahresmonat), 168 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (+2 oder +1,2 Prozent gegenüber Vormonat und +22 oder +15,1 Prozent zum Vorjahresmonat).