Gesamtentwicklung
Insgesamt waren 16.693 Menschen arbeitslos, das waren 329 oder 1,9 Prozent weniger als im August 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 862 oder 5,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,3 Prozent.
Im Rhein-Erft-Kreis ist die Arbeitslosigkeit mit der - üblich im September einsetzenden - Herbstbelebung gesunken. „Der Rückgang fiel erwartungsgemäß schwach aus. Vom Beginn dieser seichten Herbstbelebung konnten vor allem jüngere Menschen profitieren. Einige Schülerinnen und Schüler sind zum Ausbildungsbeginn Anfang September in ihre betriebliche Ausbildung gestartet. Zum anderen haben Absolventen, die vor der Sommerpause ihre Ausbildung erfolgreich abschließen konnten, jetzt ihre erste Anstellung als qualifizierte Fachkraft angetreten“, so Ralf Holtkötter, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl. Die ersten Ausbildungs- und auch Arbeitsverhältnisse begannen bereits zum 1. August, wodurch in der Regel die Arbeitslosigkeit entlastet wird. Diese spürbare Entlastung blieb im letzten Monat aus, da fast der ganze Monat August in die Sommerferien fiel.
„Die nur leicht sinkenden Arbeitslosenzahlen zeigen deutlich die aktuelle Zurückhaltung bei der Besetzung von Stellen. Die Unternehmen spüren seit Monaten die Auswirkungen der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dies hat zur Folge, dass sie weiterhin vorsichtig mit Neueinstellungen sind und diese lieber hinauszögern“, so Holtkötter. Für Menschen, die arbeitslos sind, bleibt es damit weiter schwer, in einen neuen Job zu kommen und ihre Arbeitslosigkeit zu beenden.
Zu beobachten ist aber auch, dass die Zahl der Menschen, die im September ihre Arbeit verloren haben, nur minimal angestiegen ist. „Das zeigt, dass die Unternehmen an ihren Mitarbeitenden festhalten, weil sie wissen, dass es Engpässe bei qualifizierten Fachkräften gibt. Arbeitslosigkeit ist also eine Frage der Qualifikation. Wir investieren daher weiter intensiv in die Qualifizierung und Weiterbildung von arbeitslosen Menschen“.
Ausbildungsmarkt
Die Bilanz zu Lage am Ausbildungsmarkt wird am 06. November im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Vertretern der Kammern bekanntgegeben.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den August 2024 (Daten für September liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im August vier Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im August 2023 waren es weniger als drei (für weniger als drei darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für August 2024 insgesamt 37 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 191 oder 3,0 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.130 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 1.028 oder 20,1 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im September um 138 oder 1,3 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.563 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 166 oder 1,5 Prozent gesunken.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,3 Prozent. Im September 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,0 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im September meldeten sich 3.203 Männer und Frauen arbeitslos, 95 oder 3,1 Prozent mehr als im Vormonat und 197 oder 6,6 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.155 das sind 3 oder 0,3 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: +116 oder +11,2 Prozent). Bis zum Zähltag im September meldeten sich insgesamt 750 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 7 oder 0,9 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: -79 oder -9,5 Prozent).
Den im September arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.523 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 618 oder 21,3 Prozent mehr als im letzten Monat und 97 oder 2,7 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. 1.010 Personen und damit 213 oder 26,7 Prozent mehr als im letzten Monat (+34 oder +3,5 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 1.088 Menschen (+420 oder +62,9 Prozent zum Vormonat; -102 oder -8,6 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im September 581 neue Arbeitsstellen, das waren 23 oder 4,1 Prozent mehr als im letzten Monat und 28 oder 4,6 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.685 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 3 oder 0,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 487 Stellen weniger (-11,7 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
941 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +148 oder +18,7 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -491 oder -34,3 Prozent. 640 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+42 oder +7,0 Prozent zum Vormonat, +117 oder +22,4 Prozent zum Vorjahresmonat), 372 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-21 oder -5,3 Prozent gegenüber Vormonat und -18 oder -4,6 Prozent zum Vorjahresmonat).