Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende Oktober 2024

•Arbeitslosenzahlen leicht gesunken

•Ende Oktober waren 16.570 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 123 oder 0,7 Prozent weniger als im Oktober 2024

•Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,2 Prozent 

•3.523 Zugänge in Arbeitslosigkeit

Zum Vormonat 320 oder 10,0 Prozent mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit.     

1.239 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (+84 oder +7,3 Prozent zum Vormonat)

•3.640 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit 

Plus 117 oder +3,3 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 1.045 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (+35 oder +3,5 Prozent zum Vormonat)

•Zahl der neu gemeldeten Stellen leicht gesunken

Der Agentur für Arbeit wurden im Oktober 564 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 17 oder 2,9 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 48 oder 9,3 Prozent mehr als im Oktober 2023.

30.10.2024 | Presseinfo Nr. 41

Gesamtentwicklung

Insgesamt waren 16.570 Menschen arbeitslos, das waren 123 oder 0,7 Prozent weniger als im September 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 564 oder 3,5 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,2 Prozent.

Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober zwar – wie für die Saison üblich – gesunken. Allerdings bleibt der Rückgang verhalten. Die dämpfenden Faktoren sind weiterhin der Ukraine-Krieg, die anhaltend hohen Energie- und Rohstoffpreise, die allgemein herrschende Unsicherheit sowie in Teilen auch der Mangel an qualifizierten Fachkräften“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Brühl. 

Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen liegt deutlich unter dem Niveau des letzten Jahres. Seit Jahresbeginn wurden rund 800 weniger neue Stellen gemeldet.  „Auch hier spüren wir die gedämpfte wirtschaftliche Lage. Ein Herbstaufschwung bringt normalerweise viele neue Stellenmeldungen bei den Agenturen für Arbeit. Diese sind in diesem Jahr jedoch ausgeblieben. Mit 564 neu gemeldeten Stellen haben wir in diesem Monat sogar einen leichten Rückgang zu verzeichnen. Angesichts der konjunkturellen Risiken stellen Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber weniger ein und lassen viele ihre offenen Stellen erst einmal unbesetzt.“

Andererseits, so der Chef der Brühler Arbeitsagentur, sei der Arbeitsmarkt aber weiterhin auch durch Fachkräfte-Engpässe in vielen Bereichen geprägt. Zu nennen seien hier beispielhaft die Pflege, die Erziehung, das Handwerk oder die IT-Branche. Aktuell seien im Rhein-Erft-Kreis 3.666 Stellen gemeldet: „Neben einer allgemeinen Zurückhaltung spüren wir in manchen Branchen auch Resignation. Wir beobachten zunehmend, dass Unternehmen, die Stellen schon länger nicht besetzen können, auch keine weiteren Stellen melden. In Anbetracht der Tatsache, dass die Profile der freien Stellen anspruchsvoller werden, ist es nicht verwunderlich, dass ein Arbeitsmarktausgleich mit Bewerberinnen und Bewerbern ohne berufliche Qualifikation nur noch selten gelingt. Deshalb setzen wir verstärkt auf Weiterbildungsangebote. Die Palette an Hilfestellungen und Förderangeboten ist vielfältig“, so Holtkötter abschließend.

 

Ausbildungsmarkt

Die Bilanz zu Lage am Ausbildungsmarkt wird am 06. November im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Vertretern der Kammern bekanntgegeben. 

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den September 2024 (Daten für Oktober liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im September weniger als drei Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im September 2023 waren es sechs (für 155 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für August 2024 insgesamt auch weniger als drei Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 46 oder 0,8 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.176 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 812 oder 15,1 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet. 

 

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Oktober um 169 oder 1,6 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.394 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 248 oder 2,3 Prozent gesunken.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,2 Prozent. Im Oktober 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,1 Prozent. 

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen 

Im Oktober meldeten sich 3.523 Männer und Frauen arbeitslos, 320 oder 10,0 Prozent mehr als im Vormonat und 193 oder 5,8 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.239 das sind 84 oder 7,3 Prozent mehr als im Vormonat (zum Vorjahr: +43 oder +3,6 Prozent). Bis zum Zähltag im Oktober meldeten sich insgesamt 941 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 191 oder 25,5 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: -90 oder -8,7 Prozent).

Den im Oktober arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.640 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 117 oder 3,3 Prozent mehr als im letzten Monat und 476 oder 15,0 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 1.045 Personen und damit 35 oder 3,5 Prozent mehr als im letzten Monat (+160 oder +18,1 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 1.055 Menschen (-33 oder -3,0 Prozent zum Vormonat; +151 oder +16,7 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme. 

 

Stellenangebote 

Arbeitgeber meldeten im Oktober 564 neue Arbeitsstellen, das waren 17 oder 2,9 Prozent weniger als im letzten Monat und 48 oder 9,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.666 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 19 oder 0,5 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 404 Stellen weniger (-9,9 Prozent). 

Aktive Arbeitsmarktpolitik

1.062 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +116 oder +12,3 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -385 oder -26,6 Prozent. 693 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+64 oder +10,2 Prozent zum Vormonat, +202 oder +41,1 Prozent zum Vorjahresmonat), 373 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-3 oder -0,8 Prozent gegenüber Vormonat und +2 oder +0,5 Prozent zum Vorjahresmonat).