Gesamtentwicklung
Insgesamt waren 6.322 Menschen arbeitslos, das waren 36 oder 0,6 Prozent weniger als im September 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 338 oder 5,6 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 5,8 Prozent.
Die Arbeitslosigkeit ist im Oktober zwar – wie für die Saison üblich – gesunken. Allerdings bleibt der Rückgang verhalten. Die dämpfenden Faktoren sind weiterhin der Ukraine-Krieg, die anhaltend hohen Energie- und Rohstoffpreise, die allgemein herrschende Unsicherheit sowie in Teilen auch der Mangel an qualifizierten Fachkräften“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Brühl.
Auch die Zahl der neu gemeldeten Stellen liegt deutlich unter dem Niveau des letzten Jahres. Seit Jahresbeginn wurden rund 650 weniger neue Stellen gemeldet. „Auch hier spüren wir die gedämpfte wirtschaftliche Lage, auch wenn in diesem Monat immerhin 283 und damit 92 Stellen mehr freie Stellen gemeldet wurden als im September.“
Andererseits, so der Chef der Brühler Arbeitsagentur, sei der Arbeitsmarkt aber weiterhin auch durch Fachkräfte-Engpässe in vielen Bereichen geprägt. Zu nennen seien hier beispielhaft die Pflege, die Erziehung, das Handwerk oder die IT-Branche. Aktuell seien im Kreis Euskirchen 3.666 Stellen gemeldet: „Neben einer allgemeinen Zurückhaltung spüren wir in manchen Branchen auch Resignation. Wir beobachten zunehmend, dass Unternehmen, die Stellen schon länger nicht besetzen können, auch keine weiteren Stellen melden. In Anbetracht der Tatsache, dass die Profile der freien Stellen anspruchsvoller werden, ist es nicht verwunderlich, dass ein Arbeitsmarktausgleich mit Bewerberinnen und Bewerbern ohne berufliche Qualifikation nur noch selten gelingt. Deshalb setzen wir verstärkt auf Weiterbildungsangebote. Die Palette an Hilfestellungen und Förderangeboten ist vielfältig“, so Holtkötter abschließend.
Ausbildungsmarkt
Die Bilanz zu Lage am Ausbildungsmarkt wird am 06. November im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Vertretern der Kammern bekanntgegeben.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den September 2024 (Daten für Oktober liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im September vier Unternehmen aus dem Kreis Euskirchen Kurzarbeit an. Im September 2023 waren es auch vier (für 57 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für August 2024 insgesamt 390 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 26 oder 1,2 Prozent weniger Arbeitslose aus dem Kreis Euskirchen gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 2.217 Kunden aus dem Kreis Euskirchen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 106 oder 5,0 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter EU-aktiv (gemeinsame Einrichtung des Kreises Euskirchen und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Oktober um 10 oder 0,2 Prozent gesunken. Aktuell sind 4.105 Frauen und Männer beim Jobcenter EU-aktiv arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 232 oder 6,0 Prozent gestiegen.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 5,8 Prozent. Im Oktober 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Kreis Euskirchen 5,6 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im Oktober meldeten sich 1.150 Männer und Frauen arbeitslos, 131 oder 12,9 Prozent mehr als im Vormonat und 50 oder 4,2 Prozent weniger als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 393 das sind 13 oder 3,2 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: -38 oder -8,8 Prozent). Bis zum Zähltag im Oktober meldeten sich insgesamt 342 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 97 oder 39,6 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +19 oder +5,9 Prozent).
Den im Oktober arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 1.192 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 64 oder 5,1 Prozent weniger als im letzten Monat und 73 oder 6,5 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 392 Personen und damit 30 oder 7,1 Prozent weniger als im letzten Monat (+47 oder +13,6 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 323 Menschen (-67 oder -17,2 Prozent zum Vormonat; +3 oder +0,9 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im Oktober 283 neue Arbeitsstellen, das waren 92 oder 48,2 Prozent mehr als im letzten Monat und 24 oder 9,3 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 1.556 Arbeitsstellen aus dem Kreis Euskirchen im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 9 oder 0,6 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 455 Stellen weniger (-22,6 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
489 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +46 oder +10,4 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -106 oder -27,7 Prozent. 90 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-18 oder -16,7 Prozent zum Vormonat, -51 oder +-36,2 Prozent zum Vorjahresmonat), 136 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-22 oder -13,9 Prozent gegenüber Vormonat und -9 oder -6,2 Prozent zum Vorjahresmonat).