Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende November 2024

•Arbeitslosenzahlen weiter gesunken

•Ende November waren 16.278 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 292 oder 1,8 Prozent weniger als im Oktober 2024

•Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,1 Prozent 

•3.118 Zugänge in Arbeitslosigkeit

Zum Vormonat 405 oder 11,5 Prozent weniger Zugänge in Arbeitslosigkeit.     

1.120 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-119 oder -9,6 Prozent zum Vormonat)

•3.414 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit 

Minus 226 oder -6,2 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 943 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (-102 oder -9,8 Prozent zum Vormonat)

•Zahl der neu gemeldeten Stellen leicht gesunken

Der Agentur für Arbeit wurden im November 512 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 52 oder 9,2 Prozent weniger Stellen als im Vormonat und 27 oder 5,6 Prozent mehr als im November 2023.

29.11.2024 | Presseinfo Nr. 45

Gesamtentwicklung

 

Insgesamt waren 16.278 Menschen arbeitslos, das waren 292 oder 1,8 Prozent weniger als im Oktober 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 538 oder 3,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote sank um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,1 Prozent.

„Die Arbeitslosigkeit ist im November zwar weiter gesunken, aber sie liegt weiterhin deutlich über der des Vorjahres.“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Brühl. 

Ein Teil des Rückgangs sei dem Einsatz von arbeitsmarktpolitischen Instrumenten zu verdanken. „1.156 Teilnehmer nahmen im November an einer beruflichen Qualifizierung teil. Gegenüber dem Vorjahresmonat bedeutete dies einen Anstieg von 258 oder 28,7 Prozent.  Das ist eine positive Nachricht, denn bei den Unternehmen sind überwiegend Fachkräfte gefragt. Wir richten unsere Instrumente nach dem Bedarf der Unternehmen bzw. der Aufnahmefähigkeit des Arbeitsmarktes aus. Wenn sich die Stellen im Helferbereich reduzieren und Arbeitgeber händeringend Fachkräfte suchen, ist die Qualifizierung der arbeitslosen Menschen das folgerichtige Mittel“, so Holtkötter weiter.

Denn ein Grund, warum trotz einer zum Vorjahr höheren Zahl an Arbeitslosen weiterhin viele Stellen unbesetzt blieben, sei das sogenannte „qualifikatorische Mismatch“. Gemeint sei damit, dass der Arbeitsmarkt – und das nicht nur im Rhein-Erft-Kreis, sondern bundesweit - zweigeteilt ist. Während die Unternehmen vor allem qualifizierte Arbeitskräfte suchten, verfügte die Mehrzahl der arbeitslosen Bewerberinnen und Bewerber nicht über die gefragten Qualifikationen. „Außerdem gilt es zu berücksichtigt, dass Angebot und Nachfrage auch räumlich und inhaltlich zueinander passen müssen, also die gesuchten und die angebotenen Berufe zueinander passen oder Angebot und Nachfrage auch in derselben Region liegen.“, erläutert Holtkötter.

 

 

Ausbildungsmarkt

Die Jahresbilanz zur Lage am Ausbildungsmarkt wurde am 06. November im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Vertretern der Kammern bekanntgegeben. Die ersten Daten zum neuen Beratungsjahr 2024/2025 werden ab März 2025 veröffentlicht. 

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Oktober 2024 (Daten für November liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Oktober 12 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Oktober 2023 waren es fünf (für 87 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Oktober 2024 insgesamt 140 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurde im Vergleich zum Vormonat eine arbeitslose Person weniger aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.175 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 841 oder 15,8 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet. 

 

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im November um 291 oder 2,8 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.103 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 303 oder 2,9 Prozent gesunken.

 

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen sank um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,1 Prozent. Im November 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,0 Prozent. 

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen 

Im November meldeten sich 3.118 Männer und Frauen arbeitslos, 405 oder 11,5 Prozent weniger als im Vormonat und 172 oder 5,8 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.120 das sind 119 oder 9,6 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +21 oder +1,9 Prozent). Bis zum Zähltag im November meldeten sich insgesamt 747 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 194 oder 20,6 Prozent weniger gezählt (zum Vorjahr: +34 oder +4,8 Prozent).

Den im November arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.414 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 226 oder 6,2 Prozent weniger als im letzten Monat und 203 oder 6,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 943 Personen und damit 102 oder 9,8 Prozent weniger als im letzten Monat (+9 oder +1,0 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 1.028 Menschen (-27 oder –2,6 Prozent zum Vormonat; +142 oder +16,0 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme. 

 

Stellenangebote 

Arbeitgeber meldeten im November 512 neue Arbeitsstellen, das waren 52 oder 9,2 Prozent weniger als im letzten Monat und 27 oder 5,6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.593 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Minus von 73 oder 2,0 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 306 Stellen weniger (-7,8 Prozent). 

Aktive Arbeitsmarktpolitik

1.062 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +116 oder +12,3 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies -385 oder -26,6 Prozent. 693 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+64 oder +10,2 Prozent zum Vormonat, +202 oder +41,1 Prozent zum Vorjahresmonat), 373 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-3 oder -0,8 Prozent gegenüber Vormonat und +2 oder +0,5 Prozent zum Vorjahresmonat).