Gesamtentwicklung
Insgesamt waren 16.516 Menschen arbeitslos, das waren 238 oder 1,5 Prozent mehr als im November 2024. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 1.088 oder 7,1 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit bei 6,2 Prozent.
Ein Anstieg der Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen hat in einem Dezember üblicherweise saisonalen Gründen. Viele Branchen, insbesondere solche, die stark vom Wetter abhängen, wie das Baugewerbe, die Landwirtschaft und der Gartenbau, können im Winter nicht oder nur eingeschränkt arbeiten. Dies führt oft zu saisonalen Entlassungen. „Aktuell verläuft der Winter noch mild, einen witterungsbedingten Anstieg aus Erwerbstätigkeit konnten wir daher noch nicht verzeichnen, vielmehr stieg die Zahl derer, die nach einer Ausbildung oder auch arbeitsmarktpolitischen Maßnahme keine Anschlussbeschäftigung gefunden haben.
Auch der Krieg in der Ukraine hat weiterhin einen großen Einfluss auf den Arbeitsmarkt auch im Rhein-Erft-Kreis. Denn die allgemeine wirtschaftliche Unsicherheit, die durch den Krieg verursacht wird, beeinflusst weiterhin spürbar die Einstellungsentscheidungen vieler Unternehmen. Trotz dieser vorherrschenden Herausforderungen, zeigt sich der Arbeitsmarkt aber weiter stabil. Das liegt auch daran, dass der Fachkräftemangel bei den Unternehmen immer spürbarer wird. Um mittel- und langfristig die Arbeitskräftebedarfe zu decken, werben wir bei Unternehmen, Beschäftigten und Arbeitslosen weiterhin intensiv für das Thema Qualifizierung. Die Agentur für Arbeit Brühl bietet hier auch verstärkt Förderungen an, um die Menschen für die aktuellen Anforderungen des Arbeitsmarktes zu qualifizieren und alle Potentiale zu erschließen“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur Brühl.
Am 16.01.2025 zieht die Arbeitsagentur Brühl die Bilanz zum Arbeitsmarkt im Jahr 2024 und wagt einen ersten Blick auf die Herausforderungen und Chancen für das neue Jahr.
Ausbildungsmarkt
Die ersten validen Daten zur Lage am Ausbildungsmarkt werden im März 2025 im Rahmen einer Pressekonferenz mit den Vertretern der Kammern bekanntgegeben.
Konjunkturelle Kurzarbeit
Für den November 2024 (Daten für Dezember liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im November 8 Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im November 2023 waren es weniger als drei (für weniger als drei darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für November 2024 insgesamt 123 Personen genannt.
*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.
Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurde im Vergleich zum Vormonat 23 oder 0,4 Prozent weniger arbeitslose Personen aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.152 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 873 oder 15,8 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet.
Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Dezember um 261 oder 2,6 Prozent gestiegen. Aktuell sind 10.364 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 215 oder 2,1 Prozent gestiegen.
Arbeitslosenquote
Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,2 Prozent. Im Dezember 2023 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 5,9 Prozent.
Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen
Im Dezember meldeten sich 3.346 Männer und Frauen arbeitslos, 228 oder 7,3 Prozent mehr als im Vormonat und 590 oder 21,4 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.094 das sind 26 oder 2,3 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +33 oder +3,1 Prozent). Bis zum Zähltag im Dezember meldeten sich insgesamt 1.006 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 259 oder 34,7 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +385 oder +62,0 Prozent).
Den im Dezember arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.074 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 340 oder 10,0 Prozent weniger als im letzten Monat und 9 oder 0,3 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 868 Personen und damit 75 oder 8,0 Prozent weniger als im letzten Monat (+23 oder +2,7 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 736 Menschen (-292 oder –28,4 Prozent zum Vormonat; +36 oder +5,1 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme.
Stellenangebote
Arbeitgeber meldeten im Dezember 542 neue Arbeitsstellen, das waren 30 oder 5,9 Prozent mehr als im letzten Monat und 1 oder 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.675 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Plus von 82 oder 2,3 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 159 Stellen weniger (-4,1 Prozent).
Aktive Arbeitsmarktpolitik
1.152 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, +30 oder +2,7 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +258 oder +28,9 Prozent. 606 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (-369 oder -37,8Prozent zum Vormonat, +71 oder +13,3 Prozent zum Vorjahresmonat), 345 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-9 oder -2,5 Prozent gegenüber Vormonat und -6 oder -1,7 Prozent zum Vorjahresmonat).