Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis Ende Februar 2025

Insgesamt waren 17.405 Menschen arbeitslos, das waren 117 oder 0,7 Prozent mehr als im Januar 2025. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 956 oder 5,8 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,6 Prozent.

28.02.2025 | Presseinfo Nr. 15

Der Arbeitsmarkt im Rhein-Erft-Kreis 

Ende Februar 2025

             Arbeitslosenzahlen weiter leicht gestiegen

             Ende Februar waren 17.405 Menschen aus den Rhein-Erft-Kreis arbeitslos. Das sind 117 oder 0,7 Prozent mehr als im Januar 2025

             Die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,6 Prozent 

             3.368 Zugänge in Arbeitslosigkeit

Zum Vormonat 158 oder 4,9 Prozent mehr Zugänge in Arbeitslosigkeit.     

1.341 Zugänge erfolgten aus Erwerbstätigkeit (-91 oder -6,4 Prozent zum Vormonat)

             3.236 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit 

Plus 821 oder +34,0 Prozent im Vergleich zum Vormonat. 971 Menschen begannen eine Erwerbstätigkeit (+203 oder +26,4 Prozent zum Vormonat)

             Zahl der neu gemeldeten Stellen gestiegen

Der Agentur für Arbeit wurden im Februar 538 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis gemeldet, das sind 84 oder 18,5 Prozent mehr Stellen als im Vormonat aber 314 oder 36,9 Prozent weniger als im Februar 2024.

 

   

Gesamtentwicklung

 

Insgesamt waren 17.405 Menschen arbeitslos, das waren 117 oder 0,7 Prozent mehr als im Januar 2025. Der Bestand der Arbeitslosen lag mit einem Plus von 956 oder 5,8 Prozent deutlich über dem Niveau des Vorjahresmonats. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte und liegt damit aktuell bei 6,6 Prozent.

 

„Ein leichter Anstieg der Arbeitslosigkeit ist im Februar saisonüblich, insbesondere da sich auch junge Menschen nach dem Ende ihrer zwei- oder dreieinhalbjährigen dualen Berufsausbildung in den ersten Monaten des Jahres übergangsweise arbeitslos melden“, so Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl.  „Die Nichtübernahme nach Beendigung der dualen Ausbildung bedeutete für viele Jugendliche die Meldung bei der Arbeitsagentur, verbunden mit der Suche nach einem neuen Arbeitgeber. Die Arbeitslosigkeit von jungen, aktuell qualifizierten Fachkräften nach der Berufsausbildung ist üblich und in der Regel nicht von langer Dauer, jedoch sind viele Betriebe – trotz ihres Bedarfes an qualifizierten Fachkräften weiter zurückhaltend bei der Übernahme bzw. Einstellung junger Fachkräfte. Die Konjunkturentwicklung bleibt schwach und hinterlässt hier deutlich erkennbare Spuren.“

Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist in diesem Monat minimal gesunken.  „Der Rückgang von 7 oder 0,1 Prozent ist ein Tropfen auf den heißen Stein. Trotz eines wachsenden Bedarfes an Fachkräften auf dem Arbeitsmarkt finden Langzeitarbeitslose Menschen nur schwer Zugang zum ersten Arbeitsmarkt. Insgesamt sind mit 6.155 Langzeitarbeitslosen deutlich zu viele Menschen länger als ein Jahr arbeitslos“, so Holtkötter. Gerade den langzeitarbeitslosen Menschen fehlten oft wichtige Schlüsselqualifikationen, um konkurrenzfähig zu sein. Ein Großteil aller Langzeitarbeitslosen habe keinen Berufsabschluss. „Die Nachfrage nach Hilfskräften ist grundsätzlich rückläufig, Fachkräfte werden hingegen in fast allen Branchen händeringend gesucht. Wir stehen vor einem gespaltenen Arbeitsmarkt. Deshalb ist es weiterhin wichtig, in Ausbildung und in die Qualifizierung auch bereits beschäftigter Menschen zu investieren.“

 

Unterbeschäftigung

Neben den Blick auf ‚klassische Größen‘ des Arbeitsmarktes lohnt es sich auch die ‚Unterbeschäftigung‘ in die Bewertung der Daten einzubeziehen. Die statistische Größe der ‚Unterbeschäftigung‘ geht über den bloßen Status der gesetzlichen Arbeitslosendefinition hinaus. Sie bildet auch die Personen ab, die ohne bestimmte Angebote der Arbeitsagenturen und Jobcenter wahrscheinlich arbeitslos sein würden. Insgesamt konnten 20.952 Menschen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Februar keiner regulären Beschäftigung nachgehen (so genannte Unterbeschäftigung*). Damit lag die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung im Februar über dem Wert des Vormonats (20.720) und auch 1.092 oder 5,5 Prozent über dem des Vorjahresmonats. Der Entlastungseffekt durch arbeitsmarktpolitische Aktivitäten ist weiterhin beachtlich. Ohne die Entlastung hätte die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis im Februar bei 7,8 gelegen statt bei 6,6 Prozent. *) Der Begriff der Unterbeschäftigung erweitert den Begriff der Arbeitslosigkeit und bildet das Defizit an regulärer Beschäftigung umfassender ab. Zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen zählt die Statistik der Bundesagentur für Arbeit zur Unterbeschäftigung die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in bestimmten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen  (z.B. Berufliche Weiterbildung, Arbeitsgelegenheiten oder in Aktivierungs- und berufliche Eingliederung) sowie Personen in bestimmten rechtlichen Sonderstatus (z.B. Vorruhestandsähnliche Regelungen, Arbeitsunfähigkeit). Würden diese Personen nicht an der jeweiligen Maßnahme teilnehmen oder unter den jeweiligen Sonderstatus fallen, läge die Arbeitslosigkeit entsprechend höher.

 

Konjunkturelle Kurzarbeit

Für den Januar 2025 (Daten für Februar liegen noch nicht vor) legte die Statistik nun die endgültigen Daten zu den Anzeigen und betroffenen Personen vor. Danach zeigten im Januar fünf Unternehmen aus dem Rhein-Erft-Kreis Kurzarbeit an. Im Januar 2024 waren es auch fünf (für 161 darin aufgeführte Personen). In den Anzeigen wurden der Arbeitsagentur für Januar 2025 insgesamt 19 Personen genannt.

*Die Betriebe müssen vor Beginn von Kurzarbeit eine schriftliche Anzeige bei der zuständigen Agentur für Arbeit (Betriebssitz) erstatten; dies hat spätestens bis zum Ende des Monats zu erfolgen, für den erstmalig Leistungen bezogen werden sollen. Für Saison-Kurzarbeit gibt es keine Anzeigepflicht mehr. Anzeigen sind nur noch für konjunkturelle Kurzarbeit (§ 96 SGB III) sowie für Transferkurzarbeit (§ 111 SGB III) abzugeben.

Nach Bewilligung der Anzeige durch die Agentur für Arbeit kann der Betrieb für jeden Kalendermonat, in dem Kurzarbeit stattfand, einen Antrag auf Kurzarbeitergeld stellen; dies hat innerhalb einer Ausschlussfrist von drei Kalendermonaten zu erfolgen. Die für die Zahlung notwendigen Angaben werden in einer Abrechnungsliste vermerkt, die durch die Agentur für Arbeit anschließend dahingehend geprüft wird, ob ein Leistungsanspruch besteht, bewilligt und ausgezahlt werden kann 

Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen

In der Arbeitslosenversicherung (SGB III) wurden im Vergleich zum Vormonat insgesamt 152 oder 2,3 Prozent mehr Arbeitslose aus dem Rhein-Erft-Kreis gezählt. Insgesamt betreut die Brühler Arbeitsagentur damit aktuell 6.818 Kunden aus dem Rhein-Erft-Kreis. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 828 oder 13,8 Prozent mehr Arbeitslose verzeichnet. 

Die Zahl der vom Jobcenter Rhein-Erft (gemeinsame Einrichtung des Rhein-Erft-Kreises und der Arbeitsagentur) betreuten Arbeitslosen in der Grundsicherung (SGB II) ist im Februar um 35 oder 0,3 Prozent gesunken. Aktuell sind 10.587 Frauen und Männer beim Jobcenter Rhein-Erft arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl um 128 oder 1,2 Prozent gestiegen.

 

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen stieg um 0,1 Prozentpunkte und beträgt damit aktuell 6,6 Prozent. Im Februar 2024 betrug die Arbeitslosenquote im Rhein-Erft-Kreis 6,3 Prozent. 

 

Arbeitslosmeldungen und Arbeitsaufnahmen 

Im Februar meldeten sich 3.368 Männer und Frauen arbeitslos, 158 oder 4,9 Prozent mehr als im Vormonat und 308 oder 10,1 Prozent mehr als im gleichen Monat des Vorjahres. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, betrug im aktuellen Monat 1.341 das sind 91 oder 6,4 Prozent weniger als im Vormonat (zum Vorjahr: +137 oder +11,4 Prozent). Bis zum Zähltag im Februar meldeten sich insgesamt 804 Personen nach einer Ausbildung oder sonstigen Maßnahme arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat wurden hier 246 oder 44,1 Prozent mehr gezählt (zum Vorjahr: +2 oder +0,2 Prozent).

Den im Februar arbeitslos gewordenen Menschen standen im gleichen Zeitraum 3.236 Männer und Frauen gegenüber, die ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten, 821 oder 34,0 Prozent mehr als im letzten Monat und 555 oder 20,7 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. 971 Personen und damit 203 oder 26,4 Prozent mehr als im letzten Monat (+206 oder +26,9 Prozent zum Vorjahresmonat) nahmen eine abhängige Beschäftigung auf. Insgesamt 722 Menschen (+292 oder +67,9 Prozent zum Vormonat; +80 oder +12,5 Prozent zum Vorjahresmonat) begannen eine Ausbildung oder sonstige Maßnahme. 

Stellenangebote 

Arbeitgeber meldeten im Februar 538 neue Arbeitsstellen, das waren 84 oder 18,5 Prozent mehr als im letzten Monat und 314 oder 36,9 Prozent weniger als vor einem Jahr. Derzeit hat die Agentur für Arbeit Brühl 3.537 Arbeitsstellen aus dem Rhein-Erft-Kreis im Bestand, gegenüber dem letzten Monat ist dies ein Plus von 32 oder 0,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 521 Stellen weniger (-12,8 Prozent). 

Aktive Arbeitsmarktpolitik

1.054 Menschen bereiteten sich durch die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung auf eine Beschäftigung im ersten Arbeitsmarkt vor, -67 oder -6,0 Prozent zum Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat waren dies +177 oder +20,2 Prozent. 537 Menschen nahmen an Maßnahmen zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung teil (+18 oder +3,5 Prozent zum Vormonat, +84 oder +18,5 Prozent zum Vorjahresmonat), 307 Menschen wurden in ihrer Aufnahme einer Erwerbstätigkeit gefördert (-9 oder -2,8 Prozent gegenüber Vormonat und -59 oder -16,1 Prozent zum Vorjahresmonat).