Der Ausbildungsmarkt im Kreis Euskirchen Im Berufsberatungsjahr 2024/2025 der Agentur für Arbeit Brühl Halbjahresbilanz (Oktober bis März)
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Mehr gemeldete Bewerber*innen
873 gemeldete Bewerber*innen für Berufsausbildungsstellen (+39 oder +4,7 Prozent gegenüber Vorjahr)
Zahl der gemeldeten Stellen gesunken
725 gemeldete Berufsausbildungsstellen (-25 oder -3,3 Prozent gegenüber Vorjahr)
564 Bewerber*innen stehen dem Ausbildungsmarkt noch zur Verfügung
Schulische Qualifikation der Bewerberinnen und Bewerber kann sich sehen lassen- 418 Ausbildungsstellen im Kreis Euskirchen noch unbesetzt
Interessante Alternativen in unterschiedlichen Bereichen
Pünktlich zur Halbzeit auf dem Ausbildungsmarkt stellt Ralf Holtkötter, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Brühl, gemeinsam mit Anja Daub, Geschäftsführerin operativ der Agentur für Arbeit Brühl, Ellen Lenders der Industrie- und Handelskammer Aachen sowie Richard Graf der Handwerkskammer Aachen, die ersten Daten zum Ausbildungsmarkt 2024/2025 vor. In diesem Jahr zu Gast bei der PAPSTAR GmbH in Kall.
PAPSTAR steht seit über 35 Jahren für innovative Produktlösungen, wenn es um praktische Einmalprodukte und Verbrauchsartikel des täglichen Bedarfs geht. Insbesondere Handel, Hotellerie, Gastronomie, aber auch Industrie und Lebensmittelhandwerk vertrauen auf die umfassenden Warensortimente von PAPSTAR in den Bereichen: Einweggeschirr und Serviceverpackungen, Artikel für den gedeckten Tisch, Party- und Dekorationsartikel sowie Hygiene und Verbrauchsartikel. "Herzstück" ist das verkehrsgünstig gelegene vollautomatisierte Zentral- und Hochregallager auf dem 130.000 Quadratmeter großen Firmengelände in Kall. Aktuell sind bei PAPSTAR rund 250 Mitarbeiter in Verwaltung, Lager und Fuhrpark am Unternehmensstandort in Kall beschäftigt. In der Ausbildung junger Menschen sieht PAPSTAR die beste Möglichkeit, um talentierte, ambitionierte und motivierte Fachkräfte von morgen zu gewinnen. Das Unternehmen bietet darum jedes Jahr in neun unterschiedlichen - und durchaus beliebten - Ausbildungsberufen Ausbildungsplätze an.
„Diese Zahlen sind eine Momentaufnahme. Der Ausbildungsmarkt ist noch in starker Bewegung. Den Rückgang bei den gemeldeten Ausbildungsstellen finde ich bedauerlich.
Ich sehe hier weniger den sinkenden Bedarf an Auszubildenden als vielmehr die vorherrschende Unsicherheit in den Unternehmen als auch eine wahrzunehmende Resignation bei der Suche nach einem passenden Auszubildenden. Ich bin aber dennoch zuversichtlich, dass wir fast allen Bewerbern bis zum Jahresende noch ein Angebot machen können. Viele Unternehmen im Kreis Euskirchen investieren trotz wirtschaftlich unsicherer Zeiten weiter in die Ausbildung eigener Fachkräfte. Das ist auch wichtig, denn die anstehenden Renteneintritte der geburtenstarken Jahrgänge werden große Lücken hinterlassen. Daher dürfen die Unternehmen nicht müde werden Ausbildungsplätze anzubieten und auch vermeintlich schwächeren Bewerberinnen und Bewerbern Chancen einzuräumen. Bis zum Ausbildungsbeginn sind noch vier, fünf Monate Zeit, die man nutzen kann, um Jugendliche kennenzulernen, idealerweise auch im Rahmen eines Praktikums“, appelliert Holtkötter.
Je früher die Arbeitgebenden den Arbeitgeber-Service bei der Besetzung ihrer Ausbildungsstelle einbinden, desto höher sind die Chancen, frühzeitig noch einen Wunschkandidaten zu finden. „Nutzen Sie unser gutes Bewerberpo-tenzial“ so der Appell von Anja Daub, der operativen Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Brühl an die Arbeitgebenden im Kreis Euskirchen. Der überwiegende Teil der bei uns gemeldeten und noch unversorgten Bewerberinnen und Bewerber verfügt über einen mittleren Bildungsabschluss: 29,1 Prozent der Bewerberinnen und Bewerber haben die (Fach-) Hochschulreife, 46,8 Prozent verfügen über einen Realschulabschluss und 19,9 Prozent stellen sich mit einem Hauptschulabschluss dem Ausbildungsmarkt zur Verfügung. „Auch Schülerinnen und Schülern mit weniger guten Startvoraussetzungen können wir gezielt unterstützen. Hier können wir auf unterschiedliche Förderungen zurückgreifen, um jungen Menschen eine duale Berufsausbildung zu ermöglichen, sie zu stabilisieren und Ausbildungsabbrüchen vorzubeugen. Hier kann der Start mit einer berufsvorbereitenden Bildungsmaßnahme eine sinnvolle Brücke in eine spätere betriebliche Ausbildung sein“, so Daub weiter.
Die Arbeitsagentur bietet zahlreiche Unterstützungsmöglichkeiten, wie den individuellen Bewerberservice oder auch individuellen Stützunterricht während der Ausbildung. Mit diesen Angeboten kann die Arbeitsagentur Auszubildende unterstützen, deren Ausbildungsziel gefährdet ist. Durch individuelle Nachhilfe können in den Fächern, in denen Bedarf besteht, schnell die Wissenslücken geschlossen werden. Diese Angebote sind für Arbeitgeber und Auszubildende kostenlos.
Die Chancen für Jugendliche, jetzt noch einen geeigneten Ausbildungsplatz in diesem Sommer zu finden, sind laut Einschätzung der Experten noch gut.
Sowohl bei den bekanntesten und beliebtesten als auch bei den weniger bekannten, jedoch nicht weniger attraktiven Ausbildungsplätzen, bestehen noch ausgezeichnete Chancen für einen Start in diesem Sommer, denn 418 Ausbildungsstellen sind noch nicht besetzt. 51 offene Stellen gibt es beispielsweise als Kaufmann/-frau im Einzelhandel. 21 Mal wird jetzt noch die Ausbildung als Fachkraft Lagerlogist im Kreis Euskirchen angeboten. Der Ausbildungsberuf Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r wird aktuell 14 Mal angeboten. 12 Ausbildungsstellen sind beispielsweise als Dachdecker/in frei, 11 als Eisenbahner/in oder auch noch 21 freie Stellen zum/zur Handelsfachwirt/in sind noch zu vergeben.
Im März befanden sich noch 564 junge Menschen auf der Suche nach einer Lehrstelle. Hier wurden im Vergleich zum Vorjahr 110 oder 24,2 Prozent mehr gezählt. 119 Jugendliche hatten im März bereits eine Ausbildungsstelle gefunden. Die Zahl Derjenigen mit einer möglichen Alternative zu einer Ausbildung (z.B. weiterführende Schule, Studium, Freiwilligendienst, Auslandsjahr, Praktikum) lag im März bei 73 Personen. Insgesamt 48 oder 5,5 Prozent haben sich für die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit entschieden.
Kontakt zur Bundesagentur für Arbeit vor Ort – für Bewerber und Betriebe
Jugendliche, die noch eine Berufsausbildungsstelle suchen, sollten sich schnellstmöglich an die Berufsberatung der Agentur für Arbeit vor Ort wenden. Ein Termin kann auch telefonisch unter der Service-Rufnummer 02251 797979 per E-Mail ( Bruehl.Zukunftklarmachen@arbeitsagentur.de ) oder direkt über das Internet unter www.arbeitsagentur.de/beratungswunsch vereinbart werden.
Arbeitgeber, die noch Berufsausbildungsstellen melden möchten, wenden sich an den Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit vor Ort, unter der Servicenummer: 0800 4 5555 20 (gebührenfrei vom Festnetz und vom Mobiltelefon). Alle Informationen auf www.arbeitsagentur.de