Lage auf dem Ausbildungsmarkt im Juli

31.07.2025 | Presseinfo Nr. 54

„Viele junge Menschen sehen mit Freude und einer Prise Aufregung ihrem neuen Lebensabschnitt entgegen. Sie haben einen Ausbildungsvertrag zum 1. August oder zum 1. September in der Tasche“, berichtet Sven Rodewald, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Lüneburg-Uelzen. Jedoch auch denjenigen, die noch nicht wissen, wie es weiter geht, macht der Agenturchef Mut, denn in den kommenden Wochen wird sich noch viel auf dem Ausbildungsmarkt bewegen. „Es gibt jedes Jahr Stellen, die nicht angetreten werden und Ausbildungsverträge, die während der Probezeit gelöst werden. Es lohnt sich für Ausbildungsplatzsuchende also durchaus, weiter dran zu bleiben und den Kontakt zur Berufsberatung zu halten“, führt der Ausbildungsmarktexperte aus. 

Gleichzeitig kann die Berufsberatung Alternativen zum Wunschberuf aufzeigen, denn das Angebot an Ausbildungsstellen der Unternehmen und Berufswünschen der Jugendlichen ist nicht deckungsgleich. Gemeinsam mit den Beratungsfachkräften entdecken junge Menschen, welche Berufe noch zu ihren Talenten und Fähigkeiten passen. 

Die Gründe, warum Stellen unbesetzt und gleichzeitig Jugendliche noch unversorgt sind, sind vielfältig. Viele Stolpersteine können jedoch mit Hilfe der Berufsberatung aus dem Weg geräumt werden.

Einer der Gründe, warum Ausbildungsstellen und Bewerbende nicht zueinander finden, liegt in der regionalen Mobilität, denn nicht immer ist der Ausbildungsort erreichbar. Eine Lösung können der Mobilitätszuschuss oder die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) sein. Beides sind finanzielle Leistungen, die Jugendliche beantragen können. Zuvor sollte jedoch in jeden Fall der Kontakt zur Berufsberaterin oder zum Berufsberater erfolgen.

 

Mit der Assistierten Ausbildung (AsA) bieten die Agenturen für Arbeit eine weitere Unterstützungsleistung. So kann beispielsweise Stützunterricht erfolgen, wenn die Fachtheorie oder der Berufsschulunterricht die Schweißperlen auf die Stirn treiben und einen Ausbildungserfolg gefährden. Die AsA kann auch vom Ausbildungsbeginn an gewährt werden, wenn die Auszubildenden praktisches Talent und Engagement mitbringen, aber Unterstützung im theoretischen Teil benötigen.

 

Im Bereich der Agentur für Arbeit Celle (Landkreis Celle, Heidekreis) waren bis Juli insgesamt 2.029 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 365 Jugendliche mit Migrationshintergrund.

Von den 2.029 Bewerber*innen waren zahlenmäßig 256 Personen (14 Prozent) mehr als im Juli 2024 gemeldet. Davon suchen aktuell 853 Bewerber*innen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber*innen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.

Die regionalen Unternehmen haben bisher 1.703 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (109 Stellen bzw. 7 Prozent mehr als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 120 Bewerber*innen.  Aktuell sind 581 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Kfz.mechatroniker - PKW-Technik, Fachkraft - Lagerlogistik und Bankkaufmann/-frau.

Die Berufs- und Studienberatung ist von überall telefonisch und per Videotelefonie erreichbar und bietet individuelle Beratungen an: Hotline 0800 4 5555 00. Eine weitere Kontaktmöglichkeit lautet: https://www.arbeitsagentur.de/vor-ort/celle/berufsberatung