Arbeitslosigkeit im Dezember gestiegen

Im Dezember ist die Arbeitslosigkeit im Bezirk der Agentur für Arbeit Coesfeld gestiegen. Insgesamt 14.343 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 331 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,1 Prozentpunkte auf zuletzt 4,1 Prozent.

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 1

Im Dezember 2022 lag die Arbeitslosenquote noch bei 3,6 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im aktuellen Berichtsmonat. Damals waren 12.312 Menschen arbeitslos gemeldet, 2.031 weniger als im Dezember 2023.

 

Die Nachfrage nach neuen Arbeitskräften blieb auf dem Niveau des Vormonats. So meldeten die Personalverantwortlichen von Unternehmen und Verwaltungen im Dezember 612 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 22 weniger als im Vormonat. Insgesamt standen Arbeitsuchenden und Arbeitslosen 5.886 gemeldete, offene Stellen zur Verfügung.

Der Arbeitsmarkt im Kreis Borken

 

Im Kreis Borken stieg die Arbeitslosigkeit im Dezember an. Insgesamt 9.871 Personen waren arbeitslos gemeldet, 302 Personen mehr als im November. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,1 Prozentpunkte und lag zuletzt bei 4,4 Prozent. Vor einem Jahr waren im Kreis Borken 8.495 Menschen arbeitslos gemeldet, 1.376 weniger als im Dezember 2023. Die Arbeitslosenquote lag zu diesem Zeitpunkt bei 3,9 Prozent und damit um 0,5 Prozentpunkte niedriger als zuletzt.

 

Vom Anstieg der Arbeitslosigkeit waren besonders Ausländer betroffen. Im Kreis Borken waren im Dezember 4.100 Ausländer arbeitslos gemeldet und damit 162 mehr als vor einem Monat. Insgesamt beträgt der Anteil der Ausländer an allen Arbeitslosen 41,5 Prozent. Einen wesentlichen Grund dafür sieht Frank Thiemann, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld, in fehlenden oder in Deutschland nicht anerkannten ausländischen Berufsabschlüssen: " Menschen ohne Berufsausbildung haben es am Arbeitsmarkt schwer. Ihnen bleibt häufig nur eine Beschäftigung im Helferbereich mit dem Risiko, immer wieder arbeitslos zu werden", so Thiemann. Fast 90 Prozent aller arbeitslosen Ausländer verfügt über keinen oder keinen hier verwertbaren Berufsabschluss. "Um ihnen eine langfristige berufliche Perspektive zu eröffnen, sind Weiterbildungen und Qualifizierungen besonders wichtig", betont der Agenturleiter. Bei Menschen, die in die Region geflüchtet sind, um hier Asyl zu suchen, kommen in der Regel fehlende Sprachkenntnisse erschwerend hinzu. "Hier bedarf es besonderer und längerfristiger Unterstützung, um mit Hilfe von Sprachkursen sowie von Aus- und Fortbildungen den Weg in den Arbeitsmarkt zu ermöglichen", erklärt Thiemann. So waren im Dezember im Kreis Borken insgesamt 1.375 Menschen mit Fluchthintergrund arbeitslos gemeldet. Hinzu kamen 1.282 Menschen, die aufgrund des Angriffskriegs aus der Ukraine ins Kreisgebiet gekommen und hier auf der Suche nach einer Beschäftigung sind. "In einigen Fällen gelingt eine zügige Arbeitsaufnahme, meist dauert es aber eine gewisse Zeit, bis die Fach- und Sprachkenntnisse vorhanden sind, die am Arbeitsmarkt gefordert werden", berichtet Thiemann.

 

Denn fast immer suchen die Arbeitgeber nach qualifiziertem Personal. Insgesamt 83 Prozent der 4.009 offenen Stellenangebote, die bei der Agentur für Arbeit Coesfeld gemeldet waren, richten sich an Bewerberinnen und Bewerber mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. Dabei war die Nachfrage der Unternehmen und Verwaltungen nach neuem Personal im Dezember leicht rückläufig. Sie meldeten in den vergangenen Wochen 410 neue freie Stellen bei der Agentur für Arbeit Coesfeld und damit 22 weniger als im November.

 

Der Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld

 

Wenig Bewegung gab es am Arbeitsmarkt im Kreis Coesfeld im Dezember. Insgesamt 4.472 Frauen und Männer waren arbeitslos gemeldet, 29 mehr als im November. Die Arbeitslosenquote blieb unverändert bei 3,5 Prozent. Vor einem Jahr waren im Kreis Coesfeld mit 3.817 noch 655 Menschen weniger arbeitslos gemeldet als zuletzt. Die Arbeitslosenquote lag im Dezember 2022 bei 3,1 Prozent und damit um 0,4 Prozentpunkte niedriger als im zurückliegenden Monat.

 

Im Vergleich zum Vormonat leicht gestiegen ist die Zahl der ausländischen Arbeitslosen. Im Dezember waren 1.856 Menschen mit ausländischem Pass arbeitslos gemeldet, 10 mehr als im Vormonat. Insgesamt beträgt der Anteil der Ausländer an allen Arbeitslosen 41,5 Prozent. Dieser große Anteil sei vor allem auf fehlende Qualifikationen zurückzuführen, erklärt Frank Thiemann, Leiter der Agentur für Arbeit Coesfeld. So verfügen fast 90 Prozent der ausländischen Arbeitslosen über keine Berufsausbildung oder keinen hier anerkannten Abschluss. Viele der Arbeitslosen Ausländer seien zudem Geflüchtete, die hier eine neue Perspektive suchen. "Dann kommen meist noch fehlende Sprachkenntnisse hinzu. Das macht es schwer, den Einstieg und eine dauerhafte Perspektive am Arbeitsmarkt zu finden", so Thiemann. "Denn Arbeitgeber schreiben bei der Suche nach neuem Personal eher Stellenangebote für Fachkräfte aus", berichtet der Agenturleiter. "Unterstützung durch Sprachförderung sowie durch Weiterbildungen und Qualifizierungen sind daher besonders wichtig", ergänzt er.

 

So richteten sich 80 Prozent der insgesamt 1.877 Stellenangebote, die Unternehmen aus dem Kreis Coesfeld bei der Agentur für Arbeit gemeldet haben, an Kandidatinnen und Kandidaten mit einer abgeschlossenen Berufs- oder Hochschulausbildung. Dabei lag die Nachfrage der Betriebe und Verwaltungen im Dezember auf dem gleichen Niveau wie im Vormonat. Sie meldeten im zurückliegenden Monat 202 neue Stellenangebote, genau so viele wie im November.

 

Der Arbeitsmarkt im Münsterland

 

Die Arbeitslosenquote lag im Dezember im Münsterland bei 5 Prozent und erhöhte sich damit gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte. Vor einem Jahr lag sie mit 4,5 Prozent allerdings spürbar niedriger. Aktuell sind münsterlandweit 44.238 Personen arbeitslos gemeldet, 709 mehr als im Vormonat. Gegenüber dem Vorjahr stieg die Arbeitslosigkeit um 4.707 Personen, das entspricht einem Anstieg um 11,9 Prozent.

 

Die Arbeitslosenquoten entwickelten sich in den drei Arbeitsagenturen im Münsterland unterschiedlich. So verzeichnete die Agentur für Arbeit Coesfeld gegenüber dem Vormonat einen Anstieg der Quote um 0,1 Prozentpunkte auf 4,1 Prozent. Im Bezirk der Arbeitsagentur Rheine erhöhte sich die Arbeitslosenquote um 0,2 Prozentpunkte auf 4,7 Prozent. Im Bereich der Agentur für Arbeit Ahlen-Münster veränderte sich die Arbeitslosenquote nicht. Sie lag im Dezember bei 5,2 Prozent.

 

Die Arbeitskräftenachfrage der Unternehmen im Münsterland veränderte sich gegenüber dem Vormonat kaum. So meldeten die Betriebe und Verwaltungen der Region im Dezember 2.292 neue freie Stellen bei den Arbeitsagenturen. Das waren 3 mehr als im November. Insgesamt können Arbeitsuchende damit münsterlandweit auf 15.922 offene Stellen zurückgreifen, 1.779 weniger mehr als im Vorjahresmonat.