Dortmunder Arbeitsmarkt im Mai 2025

Wenig neu macht der Mai

28.05.2025 | Presseinfo Nr. 23

Die im April verzeichnete verhaltene Frühjahrsbelebung hat sich im Mai deutlich abgeflacht. Weiterhin steigt die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung in Dortmund leicht, aber weniger stark an als in den Vorquartalen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen in Dortmund geht auch im Berichtsmonat weiter leicht zurück, allerdings mit 56 Personen bzw. 0,1 Prozent weniger deutlich als im Vormonat. 

„Die Konjunkturentwicklung bleibt schwach und hinterlässt am Arbeitsmarkt erkennbare Spuren, das ist auch in Dortmund klar erkennbar. Sowohl der Anstieg der Beschäftigung als auch der Rückgang der Arbeitslosigkeit fallen verhaltener aus als in früheren Jahren. Weiterhin abwartend zeigt sich die Lage am Stellenmarkt. Seit Jahresbeginn meldeten Dortmunder Unternehmen gut ein Viertel weniger offene Stellen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Gründe hierfür sind bekannt: Geopolitische Unsicherheiten, hohe Energiepreise, vielfach fehlende qualifizierte Bewerbungen. Allerdings meldet das Statistische Bundesamt* aktuell für das erste Quartal mit 0,4 Prozent ein stärkeres Wachstum der deutschen Wirtschaft, als zunächst angenommen. In wieweit sich diese vorsichtig zuversichtlich stimmende Entwicklung vor allem beim produzierenden Gewerbe und beim Export auch auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt niederschlägt, der ja stärker dienstleistungsorientiert ist, werden wir genau beobachten und bei unseren Beratungsangeboten berücksichtigen“, kommentiert Arbeitsagenturchefin Heike Bettermann die Situation auf dem Dortmunder Arbeitsmarkt. 
*Quelle: Presseinformation des Statistischen Bundesamts vom 23.05.2025

Marcus Weichert, Geschäftsführer des Jobcenters Dortmund, sagt: „Im Mai zeigt sich der Dortmunder Arbeitsmarkt aus Sicht der Grundsicherung insgesamt stabil – mit leicht positiven Tendenzen. Die Zahl der arbeitslosen Menschen im Jobcenter Dortmund ist im Vergleich zum Vormonat um 151 gesunken. Besonders erfreulich ist, dass sich dieser Rückgang nahezu gleichmäßig auf Männer und Frauen verteilt und auch junge Menschen unter 25 Jahren überdurchschnittlich davon profitieren konnten. 

Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Die Zahl der langzeitarbeitslosen Menschen ist im Mai gestiegen – um 79 Personen. Diese Entwicklung verdeutlicht, dass wir weiterhin gezielt in nachhaltige Integrationspfade investieren müssen. Denn gerade für Menschen, die schon länger ohne Beschäftigung sind, braucht es intensive Begleitung und Qualifizierungsangebote, um ihnen eine echte berufliche Perspektive zu eröffnen.

Die insgesamt stabile Lage darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Arbeitsmarkt auch weiterhin unter strukturellen Herausforderungen leidet. Der Anstieg bei den erwerbsfähigen und nicht erwerbsfähigen Leistungsberechtigten sowie bei den Bedarfsgemeinschaften zeigt: Der Unterstützungsbedarf bleibt hoch. Wir setzen daher alles daran, unsere Angebote gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern weiterzuentwickeln und den Wandel auf dem Arbeitsmarkt aktiv mitzugestalten – im Sinne der Menschen in Dortmund.“

Leichter Rückgang der Arbeitslosigkeit im Mai

Im Mai wurden 39.486 Menschen in Dortmund arbeitslos gezählt. Davon waren 9.262 Personen bei der Arbeitsagentur und 30.224 Menschen beim Jobcenter Dortmund gemeldet. Damit ist die Gesamtzahl der Arbeitslosen in der Stadt im Vergleich zum Vormonat um 56 Personen gesunken. 

Die Arbeitslosenquote für alle bei Agentur und Jobcenter gemeldeten Arbeitslosen geht um 0,1 Prozentpunkte zurück auf 11,9 Prozent (Mai 2024: 11,4 Prozent). Die spezifische Arbeitslosenquote für die Agentur liegt unverändert bei 2,8 Prozent, für das Jobcenter sinkt sie um 0,1 Prozentpunkte auf bei 9,1 Prozent.

Arbeitslosigkeit ist kein starrer Block. Vielmehr herrscht durch die Zu- und Abgänge in bzw. aus Arbeitslosigkeit viel Bewegung. In der Stadt Dortmund wurden im Mai 6.073 Männer und Frauen erstmals oder erneut arbeitslos registriert. 1.776 Personen davon kamen aus einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 52 Personen mehr als im Vormonat. 6.151 Personen meldeten sich im Mai bei der Arbeitsagentur und dem Jobcenter aus der Arbeitslosigkeit ab. Von ihnen beendeten 1.417 Menschen ihre Arbeitslosigkeit wegen der Aufnahme einer Beschäftigung am 1. Arbeitsmarkt. Das sind 104 Personen weniger als im Vormonat. 

Jugendarbeitslosigkeit weiter rückläufig gegenüber Vormonat

Im Mai waren 3.329 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet. Das sind 78 Personen bzw. 2,3 Prozent weniger als im Vormonat, allerdings 164 Personen bzw. 5,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Jugendarbeitslosenquote liegt im Mai bei 9,5 Prozent (April: 9,6 Prozent).

Arbeitskräftenachfrage steigt auf niedrigem Niveau

Die Nachfrage der Unternehmen nach Arbeitskräften ist im Vergleich zum Vormonat wieder leicht angestiegen, liegt aber 10,4 Prozent unter Vorjahresniveau. Der Agentur für Arbeit wurden im aktuellen Berichtsmonat 672 neue Stellen gemeldet. Das sind 68 Stellen mehrr als im April, aber 78 weniger Stellenmeldungen als im Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand hat sich mit 3.943 offenen Stellen im Vergleich zum Vormonat weiter verringert – minus 61 Stellen. Die meisten der Agentur für Arbeit gemeldeten offenen Stellen entfallen auf die Berufsgruppen Verkauf, Lagerwirtschaft/Post/Zustellung sowie Büro und Sekretariat.

Unterbeschäftigung weiter leicht rückläufig

In der Unterbeschäftigung werden zusätzlich zu den registrierten Arbeitslosen auch die Personen abgebildet, die nicht als arbeitslos gelten, weil sie Teilnehmer an einer Maßnahme der Arbeitsmarktpolitik sind oder sich in einem arbeitsbedingten Sonderstatus befinden. Diese Personen werden zur Unterbeschäftigung gerechnet, weil es sich dabei um Menschen handelt, denen ein reguläres Beschäftigungsverhältnis fehlt. Insgesamt werden in diesem Monat 48.824 Personen in der Unterbeschäftigung registriert. Das sind im Vergleich zum Vormonat 266 Personen weniger.


Ausbildungsmarkt 2024/2025

Heiße Phase auf dem Ausbildungsmarkt eingeläutet

In zwei Monaten, zum 1. August 2025, startet die erste große Welle in Ausbildung. Jugendliche, die noch in diesem Sommer eine Ausbildung beginnen möchten, und Arbeitgebende, die noch keine geeignete Nachwuchskraft gefunden haben, befinden sich in der heißen Phase. Die Chancen für eine duale Ausbildung stehen gut. Auf dem Dortmunder Ausbildungsmarkt gibt es Ende Mai mehr offene Stellen als Bewerberinnen und Bewerber. 

Die Zahl der gemeldeten betrieblichen Ausbildungsstellen seit Beginn des Berichtsjahres liegt Ende Mai bei 3.450. Dies sind im Vorjahresvergleich 157 Stellen weniger. Aktuell steht davon noch rund die Hälfte zur Besetzung offen. Seit Oktober 2024 meldeten sich 3.004 Jugendliche bei der Berufsberatung als Bewerberin oder Bewerber. Das sind 6,0 Prozent mehr als im Vorjahr. 1.416 junge Menschen sind aktuell noch auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz. 

„Die gute Nachricht zuerst: Das Interesse an einer dualen Berufsausbildung ist unter den jungen Menschen in Dortmund weiterhin sehr hoch. Wir verzeichnen einen deutlichen Zuwachs an Bewerberinnen und Bewerbern. Doch treffen sie auf ein abnehmendes Angebot bei den Unternehmen. Die anhaltend schwierige Lage hinterlässt deutliche Spuren am Ausbildungsmarkt. Die Zahl der angebotenen Ausbildungsplätze hat im Vergleich zum Vorjahr spürbar abgenommen. Drei oder dreieinhalb Jahre Ausbildung sind eine Investition in die Zukunft, das wissen die Unternehmen, doch in unsicheren Zeiten zögern viele, sich so lange zu binden“, so Heike Bettermann zur aktuellen Lage auf dem Dortmunder Ausbildungsmarkt.

„In den kommenden Monaten erwarten wird noch viel Bewegung, Viele Jugendliche und viele Betriebe haben ihre Entscheidung noch nicht getroffen. Es ist also noch Vieles möglich. Entscheidungshilfe bietet die Erlebniswelt Ausbildung. Bei der Veranstaltung in der Zeche Hansemann am Freitag, den 13. Juni gibt es nicht nur mehr als 35 verschiedene Ausbildungsberufe zu sehen, sondern auch zum Mitmachen und Ausprobieren – einfach mal vorbeischauen“, so Bettermann. 

Kontaktdaten Berufsberatung
Telefon: 0231 / 842 9800
Mail: berufsberatung@jbh-do.de

Meldung freier Ausbildungsstellen:
Hotline 0800 4 555520
Mail: Dortmund.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de