Ein Hoch auf die Dresdner Frauen

Über den Ursprung und die Deutung des 8. März gibt es unterschiedliche Theorien.

08.03.2024 | Presseinfo Nr. 13

In seiner wechselvollen Geschichte ist das Grundanliegen dieses Tages aber immer gleichgeblieben: Es geht um Frauenrechte, Antidiskriminierung, gleiche Bezahlung und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten für Frauen, das Recht auf Selbstbestimmung und auf ein gewaltfreies Leben.

Seit dem ersten Frauentag, der übrigens am 19. März 1911 gefeiert wurde, haben sich viele der damals gesteckten Ziele ganz oder teilweise erfüllt. Das Frauenwahlrecht ist mittlerweile über 100 Jahre alt, Frauen können einen Beruf ihrer Wahl ergreifen, studieren, arbeiten gehen. Sie erhalten umfangreiche Unterstützung wie Mutterschutz, Elternzeit, Elterngeld, Rechtsanspruch auf Kinderbetreuung, können selbst über die Mutterschaft entscheiden – das alles zumindest in Deutschland. Es entsteht der Eindruck: Alles ist gut – kein Handlungsbedarf. Warum denn dann den 8. März als Feiertag begehen oder gar, wie in Berlin, zum gesetzlichen Feiertag erheben? Nun ja, sieht man genauer hin, gibt es eben doch noch Unterschiede.

Die gute Nachricht: die Beschäftigungsquote von Frauen in Dresden ist hoch. Mit 64,0 Prozent liegt die Beschäftigungsquote nur minimal unter dem Sachsendurchschnitt (64,8 Prozent) und deutlich über der bundeweiten Quote von 58,7 Prozent. Dabei arbeiten die knapp 137.000 Frauen fast zu gleichen Teilen in Vollzeit (49,7%) und Teilzeit (50,3%). Bei der Entlohnung von Frauen ist noch Luft nach oben, denn Lohnunterschiede in Dresden zwischen Frauen und Männern gibt es generell bei allen Beschäftigten und nicht nur bei Teilzeitverdiensten. Im Jahr 2022 hat sich der allgemeine Verdienstunterschied zwischen Frauen und Männern – also der unbereinigte Gender Pay Gap – im Vergleich zum Vorjahr minimal verbessert. Frauen verdienten rund 10 % weniger als Männer.

https://doku.iab.de/arbeitsmarktdaten/Gender_Pay_Gap_2022_regional.pdf

In Sachsen haben Frauen gute Chancen auf Führungspositionen. In der ersten Führungsebene beträgt der Frauenanteil 35% und in der zweiten Führungsebene immerhin schon 46% – noch nicht ganz ausgewogen aber das kann sich wirklich sehen lassen.

https://iab.de/publikationen/publikation/?id=1606789

Diese Beispiele zeigen, dass bei weitem noch nicht alle Ziele, die die Initiatorinnen des Weltfrauentages vor Augen hatten, erreicht sind. Es muss weiter an der Umsetzung dieser Ziele und der Schaffung der dafür geeigneten Rahmenbedingungen gearbeitet werden. Schön wäre es, wenn man dieses besondere Innehalten nicht mehr benötigen würde und irgendwann in der Zukunft nur noch daran erinnert wird, wie schwer und zeitaufwändig es war, tatsächliche Gleichberechtigung herzustellen. In der Agentur für Arbeit Dresden berät die Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt (BCA) zum Wiedereinstieg in den Beruf, zu Möglichkeiten der Kinderbetreuung oder auch Unternehmen, um individuelle Wege der Beschäftigung von Frauen zu schaffen.

Kontaktdaten:

Beauftragte für Chancengleichheit der Agentur für Arbeit Dresden

Ingrun Freudenberg

0351 2885 1464

dresden.bca@arbeitsagentur.de