Bilanz 2023 und Ausblick 2024

Jahresbilanz 2023 

•    Arbeitslosigkeit gegenüber Vorjahr gestiegen 
•    Mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Barnim und weniger in der Uckermark 
•    Berufliche Weiterbildung erneut mit 6,3 Millionen Euro gefördert

Ausblick 2024 

•    Stabiler Haushalt mit 13,1 Millionen Euro für die Förderung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen – Qualifizierung für Arbeitsuchende und Beschäftigte
•    Motivierte Arbeits- und Fachkräfte sowie Auszubildende gesucht!
•    Hoffnung auf stabile Rahmenbedingungen für regionale Wirtschaft
 

03.01.2024 | Presseinfo Nr. 2

Jahresbilanz 2023 

  • Arbeitslosigkeit gegenüber Vorjahr gestiegen 
  • Mehr sozialversicherungspflichtige Beschäftigte im Barnim und weniger in der Uckermark 
  • Berufliche Weiterbildung erneut mit 6,3 Millionen Euro gefördert
Jahres-Durchschnitt 2023Bezirk der Arbeitsagentur EberswaldeVeränderung zum VorjahrLandkreis BarnimVeränderung zum VorjahrLandkreis UckermarkVeränderung zum Vorjahr
Bestand Arbeitslose
insgesamt
11.524+8795.469+4586.055+421
Arbeitslosen-Quote7,3 %+0,6 %-Pkt.5,5 %+0,5 %-Pkt.10,7 %+1,1 %-Pkt.
Summe der gemeldeten
Stellen
seit Jahresbeginn
5.519-6313.466-3982.053-233
  • Nach deutlichem Rückgang der Arbeitslosigkeit im vorigen Jahr, nun wieder mehr Menschen arbeitslos gemeldet – Jahresdurchschnittswert der Arbeitslosenquote 2023 liegt bei 7,3 Prozent und damit 0,6 Prozentpunkte über dem Jahresdurchschnittswert von 2022
  • Agentur für Arbeit Eberswalde hat 2023 insgesamt 12,8 Millionen Euro für arbeitsmarktpolitische Maßnahmen eingesetzt - darunter 6,3 Millionen Euro für Maßnahmen der Beruflichen Weiterbildung
  • Im Jahresdurchschnitt gab es im vergangenen Jahr 11.524 arbeitslose Menschen im Agenturbezirk Eberswalde. Das sind 879 mehr Arbeitslose als im Jahresdurchschnitt 2022. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote ist 2023 entsprechend um 0,6 Prozentpunkte auf 7,3 Prozent gestiegen.
  • Im Barnim ist die durchschnittliche Arbeitslosenquote um 0,5 Prozentpunkte auf 5,5 Prozent gestiegen und in der Uckermark um 1,1 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent.
  • Die monatliche Arbeitslosenquote schwankte im zurückliegenden Jahr zwischen 7,6 Prozent im August und 7,2 Prozent in den Monaten Mai, Juni und Oktober. 

Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zur Arbeitsmarkt-Bilanz 2023:

„Das Jahr 2023 war ein sehr intensives Jahr mit sich rasch verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Energiekrise, Inflation, hohe Kosten für Lebensmittel, Kraftstoff und Energie sowie eine sinkende Kaufkraft hatten zur Folge, dass die Unternehmen verhaltener einstellen. Das zeigt auch die Zahl der von Arbeitgebern im gesamten Jahr gemeldeten freien Stellen. 2022 waren es 6.150 und 2023 noch 5.519 gemeldete Stellen.
Trotzdem gab und gibt es dauerhaft mehr als 2.000 freie Stellen im Agenturbezirk, die besetzt werden können. Die Chancen für eine neue Beschäftigung sind da und es werden motivierte Arbeits- und Fachkräfte gesucht! 

Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort ist per 30. Juni 2023 im Agenturbezirk Eberswalde im Vergleich zum Juni des Vorjahres um 118 (0,1 Prozent) auf 92.344 gesunken. Per 30. Juni 2023 gab es am Arbeitsort Barnim 53.089 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (+359, das entspricht + 0,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahreswert) und in der Uckermark 39.255 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (-477, das entspricht -1,2 Prozent im Vergleich zum Vohrjahreswert). Beide Landkreise verzeichnen demzufolge eine leicht gegensätzliche Entwicklung, wobei sich der Abstand zwischen beiden Landkreisen stetig vergrößert.

Die beschäftigungsstärksten Branchen im Agenturbezirk Eberswalde sind per 30. Juni 2023 das Gesundheits- und Sozialwesen mit 20.941 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, der Handel und die Instandhaltung und Reparatur von Kfz mit 12.092 und das verarbeitende Gewerbe mit 10.755 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Es folgen die wirtschaftlichen Dienstleistungen (Rechts-, Unternehmens- und Steuerberatung, Werbeagenturen, Reisebüros, Sicherheits- und Reinigungsdienste), öffentliche Verwaltungen und das Baugewerbe.

Rückblickend lässt sich sagen, dass unsere Region den großen Krisen standhalten konnte, obwohl wir den Schwung aus 2022, dem Aufholjahr nach der Pandemie, nicht mit ins Jahr 2023 nehmen konnten. Insgesamt gab es keine großen Schwankungen am Arbeitsmarkt. 
Der Industriestandort Schwedt befindet sich in einem starken Veränderungsprozess und ist dennoch weiterhin ein Stabilitätsfaktor für den Arbeitsmarkt der gesamten Region Uckermark-Barnim. 
Im Landkreis Barnim hat sich zudem ein Holzmodulbauer angesiedelt, der weitere Einstellungen erwarten lässt, so dass der Wirtschaftsstandort Barnim gestärkt wird.“

Ausblick 2024 

  • Stabiler Haushalt mit 13,1 Millionen Euro für die Förderung arbeitsmarktpolitischer Maßnahmen – Qualifizierung für Arbeitsuchende und Beschäftigte
  • Motivierte Arbeits- und Fachkräfte sowie Auszubildende gesucht!
  • Hoffnung auf stabile Rahmenbedingungen für regionale Wirtschaft

Constanze Hildebrandt, Leiterin der Agentur für Arbeit Eberswalde, zum Ausblick auf den Arbeitsmarkt im Jahr 2024:

„Die wichtigste Nachricht zuerst: Das Budget für die arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen  der Arbeitsagentur Eberswalde wird 2024 13,1 Millionen Euro umfassen. Das heißt, die Arbeitsagentur Eberswalde kann erforderliche Qualifizierungen, Eingliederungszuschüsse und andere Unterstützungen für die Aufnahme einer Beschäftigung oder Ausbildung umfänglich fördern.  Das freut uns wirklich sehr und stimmt uns vorsichtig optimistisch für das neue Jahr. Wir können damit beispielsweise Arbeitsuchende für eine neue Arbeitsstelle fit machen. 51 Prozent des Budgets sind allein für die berufliche Weiterbildung geplant. Mit dem gesamten Budget wird es uns gelingen, zusätzlich viele Arbeitsuchende und Jugendliche mit Arbeitgebern zusammenzubringen und in Arbeit oder Ausbildung zu vermitteltn.

Im neuen Jahr werden trotz anhaltender Krisen viele Arbeits- und Ausbildungsangebote in Barnim und Uckermark und in den angrenzenden Landkreisen sowie in Berlin zur Verfügung stehen – gesucht werden überall interessierte und motivierte Arbeitskräfte und junge Menschen, die eine Ausbildung absolvieren wollen. Da es nach wie vor schwierig ist, freie Stellen zu besetzen, da freie Arbeitsplätze und Arbeitsuchende oft nicht zusammenpassen, setzen wir auf Weiterbildung und Umschulung für jeden, der geeignet und motiviert ist. Dazu kommen Möglichkeiten für Quereinsteiger, die vom Arbeitgeber gleich nach der Einstellung qualifiziert werden – auch dabei können wir unterstützen.

Dabei ist es 2024 wie schon in den vergangenen Jahren eine besonders wichtige Aufgabe, geflüchtete Menschen bei der Aufnahme einer Beschäftigung zu unterstützen und Arbeitgeber dafür aufzuschließen, auch dann Menschen aus anderen Ländern einzustellen, wenn es noch sprachliche Hürden gibt.

Beim Thema berufliche Orientierung  und Ausbildung arbeiten wir sehr eng mit den Schulen, den Kammern und allen anderen Partnern am Ausbildungsmarkt in Barnim und Uckermark zusammen. 

In unserem Agenturbezirk rechnen wir - entgegen dem Brandenburger Trend - wieder mit mehr Bewerbern für betriebliche Ausbildungsplätze als Angebote seitens der Arbeitgeber zur Verfügung stehen. Für uns heißt das, jeder Ausbildungsplatz ist wichtig! Unternehmen und interessierte Jugendliche zusammenzubringen ist manchmal nicht leicht, aber überwiegend erfolgreich. Gut die Hälfte aller Schulabgänger, das sind etwa 1100 Jugendliche, werden auch in diesem Jahr mit Unterstützung der Arbeitsagentur und des Jobcenters Barnim eine betriebliche Ausbildung aufnehmen. Dazu tragen neben der persönlichen, individuellen Beratung an den Schulen und in der Arbeitsagentur vor allem auch regionale Ausbildungsbörsen bei. Gestartet wird mit drei Messen, bei denen die Arbeitsagentur Eberswalde sowie die Jobcenter Barnim und Uckermark Mitveranstalter sind: der Eberswalder Berufemarkt am 20. Januar, der Tag der Berufe Prenzlau am 24. Februar und der regionale Ausbildungstag Templin am 9. März. Kurz vor den Sommerferien haben wir gemeinsam mit den Kammern wieder eine große Last-Minute-Lehrstellenbörse in Eberswalde geplant. Im zweiten Halbjahr beteiligen wir uns als Aussteller bei der Schwedter Ausbildungs- und Studienmesse sowie an der Bernauer Ausbildungs- und Studienbörse. Mit Blick auf das neue Jahr erhoffen wir uns vor allem stabile wirtschaftliche Rahmenbedingungen für die Unternehmen in Barnim und Uckermark. Das ist die Grundlage für auskömmliche Beschäftigung und ausreichende Ausbildungsangebote. Beides benötigen wir in Barnim und Uckermark dringend. Die Stabilität des Industriestandortes Schwedt gehört genauso dazu wie die Stärke der klein- und mittelständischen Unternehmen, die gut 90 Prozent aller Unternehmen in der Region Barnim-Uckermark ausmachen.

Außerdem wird uns 2024 das große Thema Digitalisierung weiterhin begleiten. Die Möglichkeiten, mit Arbeitsagenturen und Jobcentern digital zu kommunizieren, wachsen gefühlt täglich. Für die Kunden der Arbeitsagentur Eberswalde gibt es Videoberatungen, verschiedene eService-Angebote über die Webseite der Bundesagentur für Arbeit und dazu die BA mobil App, in der alles gebündelt wird. Das reicht von der Antragstellung für verschiedene Leistungen, über die Job- oder Ausbildungssuche bis hin zum kurzen Draht zur Vermittlungs- und Beratungsfachkraft. Wer diese Angebote nutzen möchte und Unterstützung bei der Anwendung benötigt, erhält diese selbstverständlich in den Eingangszonen der Arbeitsagentur oder direkt bei den Vermittlungs- und Beratungsfachkräften. Derzeit stellen bereits mehr als 50 Prozent unserer Kunden den Antrag auf Arbeitslosengeld online.“