Arbeitsmarktlage im Kreis Pinneberg - Februar 2024

Weniger Arbeitslosmeldungen, aber der Winter hat den Arbeitsmarkt noch im Griff

28.02.2024 | Presseinfo Nr. 18

 

Februar 2024

Januar 2024

Februar 2023

Arbeitslosenzahl

10.109

10.155

9.331

Arbeitslosenquote

5,7

5,7

5,3

 

Arbeitslosenzahl sinkt im Februar leicht, 2.400 offene Stellen im Kreis

Die Witterung war im Februar überwiegend frost- und schneefrei. Die winterliche Arbeitslosenzahl schmolz ab, wenn auch nur in geringem Umfang. Es meldeten sich weniger Menschen aus einer Beschäftigung neu arbeitslos. Im Januar waren es noch 971 Personen, in diesem Monat 735.

„Der Arbeitsmarkt bleibt stabil, aber die Auswirkungen der Konjunkturflaute und der Fluchtmigration lassen sich ablesen. Dabei gibt es dennoch Bewegung am Markt und weiterhin viele offene Stellenangebote. Wenn die Arbeitssuche nicht so einfach klappt, sollten die Gründe analysiert und die Strategie angepasst werden. Dabei unterstützen die Fachkräfte der Arbeitsagentur oder des Jobcenters. Manchmal kann die Suche nach alternativen Berufen oder eine notwendige Qualifizierung den entscheidenden Impuls zum Erfolg geben“, erklärt Thomas Kenntemich, Leiter der Agentur für Arbeit Elmshorn.

Viele geflüchtete Menschen verlassen in den kommenden Wochen die Deutschsprachlehrgänge und Integrationskurse. Für diese wollen Jobcenter und Arbeitsagentur den „Job-Turbo“ zünden und sie schneller in die Betriebe bringen. Während der Arbeit sollte es möglich sein, die deutsche Sprache weiter zu erlernen und Kurse zu besuchen. Unternehmen, die sich auch für die Beschäftigung von Migranten interessieren, können sich an den Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Jobcenter unter Tel. 0800 4555520 wenden.

 

Wirtschaft und Arbeitsleben stehen vor großem Wandel – Zukunftsorientierung wichtig!

„Wir erleben gerade den Beginn von weitreichenden Veränderungen in unserem Arbeitsleben. Digitalisierung, Vernetzung und KI halten Einzug in die Betriebe. Einige Branchen wie z.B. die Industrie verlagern derzeit Arbeitsplätze. Andere Branchen wie der IT-Bereich, das Dienstleistungsgewerbe oder das Handwerk suchen hingegen dringend Arbeitskräfte und stellen ein. In den meisten Berufen werden sich die Beschäftigten auf Veränderungen ihrer Tätigkeiten, Organisation und Arbeitsmittel einstellen müssen. Wir qualifizieren schon jetzt auch Beschäftigte – das ist allemal besser als erst in der Arbeitslosigkeit“, sagt Thomas Kenntemich und weist damit auf die Angebote der „Berufsberatung im Erwerbsleben“ für Arbeitnehmer und die „Qualifizierungsberatung für Unternehmen“ hin.

Bei einem Strukturwandel gehen zwar Arbeitsplätze verloren, in anderen Bereichen entstehen jedoch neue. Die Zahl der (sozialversicherungspflichtig) Beschäftigten im Kreis Pinneberg erreichte mit rund 95.700 Personen in 2023 eine Rekordhöhe. Innerhalb eines Jahres gab es die stärkste Zunahme im Bereich der freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (+468) und im Sozialwesen (+312). Am ungünstigsten war dagegen die Entwicklung im verarbeitenden Gewerbe (–958).

Arbeitnehmende und Unternehmen sollten sich für die zukünftigen Herausforderungen zukunftsorientiert aufstellen. Vor diesem Hintergrund hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) zum Jahresbeginn das neue Onlineportal „mein NOW“ gestartet. Dieses bietet Menschen im Erwerbsleben, Arbeitgebern sowie Weiterbildungsanbietern einen zentralen Einstiegspunkt zum Thema berufliche Weiterbildung. Unter www.mein-now.de werden die regionalen und bundesweiten Angebote gebündelt. Das Portal umfasst Informationen zu Berufen, Branchen & Perspektiven und zur beruflichen Orientierung, Selbsterkundungsprogramme, Weiterbildungsangebote und Informationen zu Beratungs- und Fördermöglichkeiten.

 

Zeit für die Ausbildungsbewerbung 2024. Aktionen starten zur „Woche der Ausbildung“.

„Gute Chancen und der richtige Zeitpunkt – jetzt sollten die Ausbildungsbewerbungen raus!“, rät Thomas Kenntemich den Ausbildungssuchenden. Die betriebliche Ausbildung hat einen hohen Stellenwert im Kreis und bietet viele Möglichkeiten: „Rund 1.300 Ausbildungsplätze wurden bislang von den Unternehmen gemeldet. Die betriebliche Ausbildung verbindet sehr gut die Theorie mit viel Praxis. Zudem gibt es jetzt noch eine große Auswahl an interessanten Ausbildungsangeboten mit attraktiven Konditionen und Karrieremöglichkeiten.“

Die Berufsberatung und der Arbeitgeber-Service von Arbeitsagentur und Job-Center starten in der bundesweiten „Woche der Ausbildung“ vom 11. bis 17. März 2024 zusätzliche Aktionen. So sind Veranstaltungen für Schülerinnen und Schüler mit Unternehmen organisiert, werden gezielte Vermittlungsaktionen angeboten und finden digital Elternabende und Infos zur Ausbildung in Teilzeit statt.

„Wer jetzt noch keine Ahnung hat, was er machen möchte, für den ist es nicht zu spät. Die Berufsberatung hilft auch kurzfristig weiter, den eigenen passenden Weg zu finden und zu gehen! Dabei dürfen die Eltern gerne den Anstoß geben oder begleiten“, sagt Thomas Kenntemich. Einen Termin zur Berufsberatung gibt es unter www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen (#Ausbildungklarmachen) oder telefonisch unter 0800 – 4555500 (gebührenfrei).

 

Zahlen, Daten, Fakten

Arbeitsmarkt im Kreis Pinneberg

Beschäftigte

Mit Datenstand 30.06.2023 waren 95.755 Personen im Kreis Pinneberg sozialversicherungspflichtig beschäftigt, ein Anstieg um 29 Personen im Vergleich zum Juni 2022 (+/- 0,0 Prozent).

Stellen

Die Unternehmen gaben im letzten Monat 652 sozialversicherungspflichtige Arbeitsstellen neu zur Besetzung auf. Das sind 18 Stellen mehr als im Vormonat und 39 mehr als im Februar 2023.

Aktuell sind 2.420 Arbeitsstellen im Kreis zu besetzen (Bestand), dies sind 23 mehr als zum gleichen Zeitpunkt vor einem Jahr.

Arbeitslose

Die Arbeitslosenzahl ist zum Vormonat um 46 Personen oder 0,5 Prozent gesunken. Damit waren im Februar 10.109 Menschen arbeitslos gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat liegt die Zahl um 778 Personen oder 8,3 Prozent höher.

Arbeitslosenquote

Die Arbeitslosenquote bleibt unverändert zum Vormonat bei 5,7 Prozent. Vor einem Jahr hatte sie 5,3 Prozent betragen.

Langzeitarbeitslose

Im Februar ist die Zahl der Langzeitarbeitslosen um vier Personen zum Vormonat gesunken. Mit 2.838 Personen liegt die Zahl um 340 höher als vor einem Jahr.

Arbeitslose nach Rechtskreisen

(Agentur für Arbeit / Jobcenter)

Von allen Arbeitslosen betreute die Agentur für Arbeit (Arbeitslosenversicherung) 3.749 Personen, das sind 37 mehr als im Vormonat. Es waren 263 Personen (+7,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Beim Jobcenter (Grundsicherung) waren 6.360 Arbeitslose registriert. Dies sind 83 Personen weniger als im Januar. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Zahl um 515 Personen (+8,8 Prozent) gestiegen.

Ukrainische Staatsangehörige

im SGBII (Jobcenter)

Beim Jobcenter Kreis Pinneberg sind 1.953 erwerbsfähige, ukrainische Staatsangehörige gemeldet. Viele stehen dem Arbeitsmarkt noch nicht unmittelbar zur Verfügung, z.B. weil Sprachkurse oder Qualifizierungen besucht werden oder die Kinderbetreuung nicht sichergestellt ist. 845 sind derzeit als Arbeitslose registriert, neun Personen weniger als im Vormonat und 234 mehr als vor einem Jahr.

Unterbeschäftigung

Zu den Arbeitslosen kamen im Februar 2.827 weitere Menschen, die ohne Arbeit waren. 12.936 Personen befanden sich damit in Unterbeschäftigung. Die Unterbeschäftigung ist innerhalb eines Jahres um 558 Personen oder 4,5 Prozent gestiegen.

Info Unterbeschäftigung: Die Zahl der Unterbeschäftigten erfasst neben den Arbeitslosen beispielsweise auch Personen in Qualifizierungsmaßnahmen und Arbeitsgelegenheiten („1-Euro-Jobs“), Krankgeschriebene, geförderte Existenzgründer und Arbeitsuchende mit Vorruhestandsregelungen. Die aktuellen Werte sind vorläufig und hochgerechnet. Endgültige Werte zur Unterbeschäftigung stehen erst nach einer Wartezeit von drei Monaten fest.

Arbeitsmarktpolitische Maßnahmen

Aktuell besuchen 628 Menschen eine berufliche Weiterbildung, die durch die Arbeitsagentur oder das Jobcenter gefördert wird. Dies sind 26 mehr als vor einem Jahr. Weitere 456 Personen nehmen an Kurzqualifizierungen oder betrieblichen Praktika teil – 8 weniger als im Februar 2023.

Ausbildungsmarkt

Für den Ausbildungsstart in 2024 meldeten sich im Kreis Pinneberg bislang 820 Ausbildungsplatzsuchende bei der Berufsberatung, dies sind 106 mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. Die Unternehmen haben 1.312 Berufsausbildungsstellen zur Besetzung aufgegeben, 36 weniger als im Vorjahreszeitraum.