Arbeitsmarktlage im Kreis Pinneberg - Januar 2025:

Saisoneffekt trifft auf flaue Konjunktur: 

Arbeitslosenzahl wächst im Januar 

31.01.2025 | Presseinfo Nr. 7

AKTUELLER MONAT

Kreis Pinneberg

VERGLEICH VORMONAT

VERGLEICH VORJAHRESMONAT

Januar 2025

 

 

 

 

 

5,9 %

+0,4

Prozentpunkte

+0,2

Prozentpunkte

Arbeitslosenquote

 

 

 

 

 

 

10.718

+695

+563

arbeitslose Menschen

 

 

 

 

 

 

96.334

-422

+1.163

Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte (Juli 2024)

 

 

 

 

 

 

1.992

-307

-315

freie Arbeitsstellen

im Bestand (sozialversicherungspflichtig)

 

 

 

 

 

 

602

 

 

-32

neu gemeldete Arbeitsstellen

seit Jahresbeginn

 

 

 

 

 

 

Auch ohne Frost und Schnee – die Wintersaison hat den Arbeitsmarkt fest im Griff, hinzu kommt die schwächelnde Konjunktur. Die Arbeitslosenzahl ist im Januar deutlich gestiegen. Der Januar ist im Jahresverlauf üblicherweise der Monat, in dem sich die meisten Menschen aus einer Beschäftigung arbeitslos melden. 

„Aktuell ist das Wetter zwar frost- und schneefrei geblieben und viele witterungsabhängige Gewerke können durcharbeiten, dennoch reduzierten einige Betriebe schon vorsorglich ihre Belegschaft. Zum Jahreswechsel meldeten sich auch aus dem kaufmännischen Bereich mehr Menschen arbeitslos, ebenso endeten die Beschäftigungsverhältnisse von Saisonkräften“, sagt Ronald Geist, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Elmshorn und ergänzt: „In diesem Jahr fehlt dem Arbeitsmarkt eine konjunkturelle Unterstützung, so dass der Saisoneffekt voll durchschlägt.“ 

Die Arbeitslosigkeit ist im Kreis Pinneberg im Januar 2025 gestiegen. 10.718 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 695 Personen mehr (+7 Prozent) als im Dezember und 563 Personen bzw. 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 5,9 Prozent und lag mit 0,4 Prozent über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 5,7 Prozent.

Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 4.049 Personen (451 Personen über dem Vormonat und 337 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 6.669 Arbeitslose registriert (244 Personen mehr als im Vormonat und 226 Personen mehr als im Vorjahr). 

Der Bestand an offenen Stellen ist gesunken. Die Unternehmen verhalten sich bei den Stellenausschreibungen derzeit abwartend. Dies hat Gründe in der aktuell schwächeren Konjunktur und in der ungewissen geopolitischen Lage. Besonders die Industrieunternehmen sowie exportabhängige und energieintensive Betriebe schreiben weniger Stellen aus. 

In einigen Branchen werden aber auch Arbeitskräfte gesucht. Aktuell befanden sich 1.992 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. Die meisten Stellenangebote gab es im verarbeitenden Gewerbe, im Groß- und Einzelhandel, in Bau und Ausbau, im Gesundheits- und Sozialwesen und in der Logistik. 

„Die meisten vorhandenen Arbeitsplätze bleiben sicher. Die Beschäftigtenzahl im Kreis Pinneberg ist zum Vorjahresmonat sogar noch einmal deutlich gestiegen. Wer jedoch arbeitslos wird, dem gelingt es derzeit oft nur mit höherem Aufwand und mehr Zeit wieder einen neuen Arbeitsplatz zu finden. Durch frühe Beratung und notwendige Qualifizierung versuchen Arbeitsagentur und Jobcenter lange Arbeitslosigkeiten zu verhindern“, erklärt Ronald Geist. So wurde die Teilnehmerzahl an beruflichen Weiterbildungen zum Vorjahresmonat um rund 19 Prozent auf 785 Personen gesteigert. Mit „frischen“ beruflichen Kenntnissen bleiben die Teilnehmenden näher an den Anforderungen der Arbeitsplätze in den Betrieben. 

„Der Arbeitsmarkt spielt zwar gerade in Moll, aber auch da ist Musik drin. 484 zuvor Arbeitslose haben im Januar ihre Arbeitslosigkeit durch eine Erwerbstätigkeit beendet, weitere 396 sind in eine Ausbildung oder Bildungsmaßnahme gestartet. Bei der Arbeitssuche helfen unsere Beratungsfachkräfte neue Chancen auszuloten und die persönliche Strategie anzupassen“, sagt Ronald Geist. 

 

Jetzt ist der richtige Zeitpunkt für die Ausbildungsbewerbung! 

 

„Spätestens jetzt mit den aktuellen Halbjahreszeugnissen sollten die Bewerbungen starten!“, rät Ronald Geist den Schulabgängern 2025 für ihre Ausbildungssuche: „Die aktuellen Zeugnisse müssen noch den Bewerbungsunterlagen zugefügt werden und dann können sie versandt werden. Nur nicht zu lange zu warten - wer sich zeitig bewirbt, hat die besten Chancen auf die Wunschausbildung! Bei vielen Unternehmen können die Dokumente inzwischen auf der Webseite unkompliziert hochgeladen werden. Bei Fragen zu den Bewerbungsunterlagen hilft der Bewerbungsmappen-Check im BiZ Elmshorn.“ 

(Kontakt zum BiZ Elmshorn: Tel. 04121 – 480380; E-Mail: elmshorn.biz@arbeitsagentur.de)

 

Die meisten betrieblichen Ausbildungen starten zum August oder September. Viele Unternehmen haben ihre Ausbildungsplätze veröffentlicht und beginnen jetzt mit ihren Auswahlverfahren. Große Unternehmen, Banken, Versicherungen und Verwaltung haben oft ein mehrschrittiges Bewerbungsverfahren und suchen häufig schon seit dem Herbst. 

 

Für Ausbildungsinteressierte gibt es derzeit noch eine große Auswahl an interessanten Ausbildungsplätzen und dualen Studiengängen. Erfahrungsgemäß veröffentlichen einige Betriebe in den kommenden Wochen weitere Ausbildungsangebote. Bislang wurden für den Ausbildungsstart 2025 im Kreis Pinneberg 1.152 Ausbildungsstellen von den Betrieben gemeldet, dies sind 40 weniger als im Vorjahreszeitraum. 

Im gleichen Zeitraum meldeten sich bislang 715 Ausbildungsplatzsuchende bei der Berufsberatung, dies sind drei mehr als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. 

 

Die Chancen für eine erfolgreiche Ausbildungsplatzsuche hängen nicht allein an den Zeugnisnoten, betont Ronald Geist: „Noten sind für viele Unternehmen nicht mehr allein ausschlaggebend. Die Kontaktaufnahme mit den Ausbildungsbetrieben macht auch Sinn, wenn das Zeugnis eigentlich hätte besser sein können. Bei der Bewerbung zählen Motivation, Interesse oder Teamfähigkeit genauso. Und noch ist Zeit, dieses in einem Praktikum unter Beweis zu stellen!“

 

„Woche der digitalen Elternabende“ startet am 10. Februar

Die Eltern sind bei der Berufswahl wichtige Partner. Vom 10. bis 20. Februar veranstaltet die Bundesagentur für Arbeit zum vierten Mal eine bundesweiteWoche der digitalen Elternabende“. Hier wird Eltern und Ihren Kindern die Möglichkeit geboten, Branchen und Unternehmen mit deren Ausbildungs-, und Studienmöglichkeiten in einstündigen Online-Veranstaltungen unmittelbar kennenzulernen. Informationen zu den bundesweiten Angeboten gibt es unter: www.arbeitsagentur.de/k/digitale-elternabende

Termine zur Berufsberatung, Links zu aktuellen Ausbildungsstellen und weitere Informationen zur Berufswahl bietet die Webseite www.arbeitsagentur.de/k/ausbildungklarmachen (#Ausbildungklarmachen)