„Zum Start in den Sommer beeinflusst die angespannte wirtschaftliche Lage weiterhin auch den Arbeitsmarkt. Gegenüber Mai ist die Zahl der Arbeitslosen um 245 auf insgesamt 35.295 Personen gestiegen. Im Vergleich zum Juni des Vorjahres zeigt sich: Mehr Menschen haben sich aus Erwerbstätigkeit heraus arbeitslos gemeldet, gleichzeitig konnten weniger junge Menschen eine Ausbildung beginnen. Auch der Zugang an neuen Stellen ist rückläufig, die Unternehmen bleiben in ihrem Einstellungsverhalten zurückhaltend. Die ohnehin bestehenden Personalengpässe vor allem auf Fachkräfteebene verschärfen sich durch die konjunkturelle Schwächephase. Qualifizierung ist der Schlüssel zur Fachkräftesicherung – für heutige Beschäftigte ebenso wie für zukünftige. Technologischer Wandel, Strukturveränderungen und Demografie machen sie zur zentralen Aufgabe und zur Chance. Wir unterstützen die Essener Unternehmen hierbei tatkräftig und appellieren gleichzeitig, uns freie Arbeits- und Ausbildungsstellen zu melden“, so Andrea Demler, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Essen, und ergänzt: „Denn auch der Ausbildungsmarkt zeigt ein klares Ungleichgewicht: Auf 100 Ausbildungsstellen kommen rein rechnerisch 144 Bewerber*innen. Jugendlichen, die aktuell noch suchen, raten wir, ihren Blick über die bekannten, „typischen“ Berufsbilder hinaus zu weiten, denn es gibt viele spannende und zukunftsträchtige Karrieremöglichkeiten. Über alle Branchen hinweg gibt es in Essen aktuell noch rund 1.000 freie Ausbildungsstellen - viele gute Chancen für die Eintrittskarten ins Berufsleben. Unsere Berufsberaterinnen und -berater sind auch während der Ferien erreichbar für eine individuelle Beratung. In den Sommerferien bieten zusätzlich die Praktikumswochen in Nordrhein-Westfalen eine unkomplizierte Möglichkeit, Unternehmen und Talente zusammenzubringen. Einfach unter https://praktikumswoche.de/essen anmelden, ein Berufsfeld auswählen und verschiedene Unternehmen sowie Berufe kennenlernen – vielleicht ist sogar schon der zukünftige Arbeitgeber dabei.“
Arbeitsmarkt: Arbeitslosigkeit in Essen gestiegen
Die Arbeitslosigkeit ist in Essen im Juni 2025 gestiegen. 35.295 Menschen waren arbeitslos gemeldet, 245 Personen (0,7 Prozent) mehr als im Mai und 2.724 Personen bzw. 8,4 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote betrug 11,4 Prozent und lag mit 0,1 Prozentpunkten über dem Vormonatsniveau. Vor einem Jahr lag sie bei 10,6 Prozent.
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 7.882 Personen (97 Personen mehr als im Vormonat und 520 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (JobCenter) waren 27.413 Arbeitslose registriert (148 Personen mehr als im Vormonat und 2.204 Personen mehr als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (JobCenter) wurden 77,7 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Im Juni waren in Essen 3.332 junge Menschen unter 25 Jahren arbeitslos gemeldet, 65 mehr als im Mai und 304 mehr als vor einem Jahr (+10,0 Prozent). Mit 2.593 Personen entfällt das Gros auf das JobCenter (15 mehr als im Mai und 328 mehr zum Vorjahresmonat). 739 junge Frauen und Männer wurden von der Agentur für Arbeit betreut, das waren 50 mehr als im Mai und 24 weniger als im Vorjahresmonat.
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 713 Stellen wurden im Juni neu gemeldet (21 weniger als im Vormonat, aber 17 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Baugewerbe, Verarbeitendes Gewerbe. Aktuell befanden sich damit 3.270 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur.
Die Lage auf dem Ausbildungsmarkt
Im Bereich der Agentur für Arbeit Essen waren bis Juni insgesamt 3.452 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 899 Jugendliche mit Migrationshintergrund.
Von den 3.452 Bewerber*innen waren zahlenmäßig 63 Personen (1,9 Prozent) mehr als im Juni 2024 gemeldet. Davon suchen aktuell 1.487 Bewerber*innen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber*innen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.
39,8 Prozent der gemeldeten Bewerber*innen bewarben sich mit dem Realschulabschluss, 21 Prozent mit dem Hauptschulabschluss und 28,3 Prozent mit der Fach- oder Hochschulreife auf die offenen Stellen. 43,7 Prozent der Jugendlichen hat die Schule im aktuellen Berufsberatungsjahr beendet, die Übrigen schon vor längerer Zeit.
Die Top 10 Berufswünsche der Jugendlichen sind: Kaufmann/-frau Büromanagement, Kraftfahrzeug-Mechatroniker PKW-Technik, Medizinische/r Fachangestellte/r, Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizungs-/Klimatechnik, Verkäufer/in, Fachinformatiker/in Anwendungsentwicklung, Elektroniker/in Energie- und Gebäudetechnik, Friseur/in, Fachinformatiker/in Systemintegration und Kaufmann/-frau im Einzelhandel.
Die regionalen Unternehmen haben bisher 2.441 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (338 Stellen bzw. 12,2 Prozent weniger als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 144 Bewerber*innen. Aktuell sind 1.017 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Kaufmann/-frau Büromanagement und Medizinische/r Fachangestellte/r.
Die Top 10 der gemeldeten Ausbildungsstellen (inkl. der dualen Studienplätze): Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r, Kaufmann/-frau Büromanagement, Fachwirt/in Handel (Ausbildung), Medizinische/r Fachangestellte/r, Elektroniker/in- Energie-/Gebäudetechnik, Fachkraft Lagerlogistik, Kaufmann/-frau Groß-/Außenhandelsmanagement/Großhandel, Fachverkäufer/in Lebensmittelhandwerk/ Fleischerei.
So erreichen Sie uns:
Für Arbeitnehmer/innen:
Telefon: 0800 4 5555 00 (kostenfrei) | Unser Online-Angebote: www.arbeitsagentur.de/eServices
Für Arbeitgeber: Anfragen zum Kurzarbeitergeld und Arbeitskräftebedarf
Telefon: 0800 4 5555 20 (kostenfrei) oder per E-Mail an: Essen.Arbeitgeber@arbeitsagentur.de
Für Jugendliche: Rund um die Themen Ausbildung, Studium & Berufswahl
Telefon: 0201 181 1234 (kostenfrei) oder per E-Mail an: Essen.Berufsberatung@arbeitsagentur.de